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80<br />

> Kapitel 02<br />

2.23 > Xenophyophoren<br />

sind wenig<br />

erforschte einzellige<br />

Lebewesen, die<br />

in der Tiefsee leben,<br />

oftmals an Hängen<br />

von Seebergen.<br />

Dieses Exemplar<br />

hat eine Größe von<br />

20 Zentimetern.<br />

ist, sind solche Organismen gut an diesen Lebensraum<br />

angepasst. Alle diese Lebewesen zählen zu den Filtrierern,<br />

die Nahrungsteilchen aus dem Wasser sieben. Für sie<br />

sind Seeberge ein idealer Lebensraum, weil die Meeresströmung<br />

die Nahrung heranträgt. Des Weiteren fanden<br />

sich auf den Fotografien Krebse, Seesterne, Seegurken und<br />

Tintenfische sowie mehrere Zentimeter große Xenophyophoren,<br />

Einzeller, die für gewöhnlich weniger als 1 Millimeter<br />

groß sind.<br />

Die Folgen des Bergbaus abschätzen<br />

Wissenschaftler fordern, die Lebensräume an den Seebergen,<br />

die reich an Kobaltkrusten sind, noch viel genauer zu<br />

untersuchen, bevor der Meeresbergbau dort überhaupt<br />

beginnt. Das betrifft vor allem die Inselstaaten im Südwestpazifik,<br />

in deren Hoheitsgebieten sich die ergiebigsten<br />

Krusten befinden. Nach den gemeinsamen Studien<br />

mit Japan führen die SOPAC-Mitglieder derzeit weitere<br />

Forschungen an bislang wenig untersuchten Seebergen<br />

durch. Da Kobaltkrusten auf Erhebungen im Meer<br />

beschränkt sind, wird ihr Abbau, verglichen mit dem der<br />

Manganknollen, kleinräumiger sein. Auch die dabei entstehende<br />

Trübewolke dürfte deutlich kleiner sein als bei<br />

der Ernte von Manganknollen, weil kein weiches Sediment<br />

aufgewirbelt wird. Noch ist unklar, wie sich der<br />

Kobaltkrustenabbau künftig im Einzelnen auswirken<br />

könnte. Nach Ansicht von Experten ist mit folgenden Störungen<br />

zu rechnen, die denen des Manganknollenabbaus<br />

sehr ähneln:<br />

• Die Maschinen, mit denen die Krusten abgetragen<br />

werden, wirbeln Gestein und Partikel auf. Zwar dürfte<br />

diese Partikelwolke nicht so groß wie beim Manganknollenabbau<br />

sein, aber grundsätzlich besteht auch<br />

hier die Gefahr, dass die Wolke verdriftet und andere<br />

Lebensräume schädigt.<br />

• Im abgeernteten Bereich werden alle festsitzenden<br />

Organismen zerstört, also die auf den Kobaltkrusten<br />

vorherrschenden Organismengruppen.<br />

• Durch den Einsatz von Erntemaschinen sowie das<br />

Heraufpumpen und Reinigen der Krustenbruchstücke<br />

entstehen Lärm und Vibrationen, die Delfine und<br />

Wale stören und verdrängen können.

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