A8 Die Zeit 1933 – 1949 - Mardorf
A8 Die Zeit 1933 – 1949 - Mardorf
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3./4.9.1939 Erstes englisches Flugzeug (evtl. Hawker „Hurricane“ <strong>–</strong> Foto rechts) wird über <strong>Mardorf</strong> gesichtet.<br />
Danach gibt es immer öfter „Fliegeralarm“ und die Luftschutzüberwachung verlangt nachts strenge<br />
Verdunklung. Das Steinhuder Meer als größtes Gewässer<br />
Norddeutschlands vor den Toren Hannovers und Braunschweigs ist<br />
auch in der Nacht gut zu erkennen wird zum Sammelplatz für<br />
einfliegende alliierte Bomberverbände.<br />
Sept.1939<br />
Okt.1939<br />
In <strong>Mardorf</strong> wird die Feuermeldestelle bei Bürgermeister Niemeyer<br />
Nr.37 eingerichtet. Bei Luftalarm wird eine Handsirene betätigt.<br />
Erste polnische Zwangsarbeiter kommen zur Arbeit in der Landwirtschaft nach <strong>Mardorf</strong>, darunter<br />
auch „Zivilarbeiter“ (eigentlich Kriegsgefangene).<br />
kommen erste polnische Zwangsarbeiter zur<br />
Arbeit in der Landwirtschaft nach <strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong><br />
Lager befinden sich in Rehburg-Stadt, Loccum<br />
und Neustadt. Unter anderem werden sie für die<br />
Verlegung des Nordbachs und den Bau des<br />
später sogen. „Polendammes“ (Foto rechts um<br />
2005) eingesetzt. 300 vorwiegend polnische<br />
Zwangsarbeiter und ab 1941 auch<br />
Kriegsgefangene sind mit Unterbrechungen bis<br />
1945 mit den Baumaßnahmen beschäftigt.<br />
Schwerpunktmäßig wird im sehr langen und<br />
kalten Winter 1941/42 der Damm südl. des<br />
jetzigen Nordbaches zwischen Meerland und<br />
Heudamm, bis zur Meerbachbrücke und weiter<br />
entlang der „Beeke“ (Meerbach) errichtet. Er dient<br />
auch dem Hochwasserschutz für die umliegenden<br />
Wiesen. Als Füllsand wird eine ehemalige<br />
Sanddüne im Bereich Hegebusch / Hinter dem<br />
Lindenberge (der später sogen. „Polenkuhle“)<br />
abgetragen (siehe Karte 1938). Mit Schmalspur-<br />
Elektroloks und Loren wird auf dem Schienenweg<br />
der Sand für weitere Dämme bis kurz vor Rehburg<br />
transportiert. Einige Arbeitskräfte sind in <strong>Mardorf</strong><br />
auf dem Saal von Nr.78 bzw. auf Höfen (z. B. Franz ? bei Nr.84) untergebracht. Ein Pole wird bei<br />
den Bauarbeiten von Aufsehern erschossen. Der Damm überdauert völlig in Takt die <strong>Zeit</strong> und ist<br />
für Wanderer lange beliebte Strecke. Aus Naturschutzgründen ist der Damm seit ca. 2000<br />
gesperrt. Ein paralleler „neuzeitlicher“ millionenteurer Ersatzbau Anfang der 1980er Jahre ist<br />
inzwischen wieder im „Großen Dreckmoor“ versunken.<br />
Nordbachverlegung (rote Markierung in der Karte oben = ehemaliges Bett) von westlich des<br />
Meerbachtrichters nach nördlich vom Dreckmoor (siehe auch bei 1957). Der bis dahin ungeordnete<br />
Abfluss aus dem Meer endet. Ein erstes Wehr bei Rehburg entsteht.<br />
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