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A8 Die Zeit 1933 – 1949 - Mardorf

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7.4.1945 Von zwei Seiten treffen somit die Alliierten vor Loccum auf die 5.SS-Kompanie, die bis in die<br />

Nacht Widerstand leistet und sich dann nach Rehburg absetzt.<br />

(Samstag) Am Morgen rücken über Steinhude / Großenheidorn britisch-kanadische Stoßtrupps<br />

weiter nach Norden vor und besetzen ohne Gegenwehr den Fliegerhorst Wunstorf, wo sich noch<br />

am gleichen Tag die RAF in den fast unbeschädigten Anlagen einrichtet. In Neustadt werden 24<br />

junge britische Fallschirmjäger (7th Bat., Light Infantry of the Airborne Forces) beim vorschnellen<br />

Passieren der Löwenbrücke über die Leine durch Hand-Zündung einer Fliegerbombe zerfetzt und<br />

viele weitere verwundet.<br />

Das englische Jagdflugzeug „Typhoon / Tempest“ (Foto rechts) kommt bei<br />

den letzten Kämpfen an der Weser zum Einsatz. Dagegen hält sporadisch<br />

nochmal ein deutscher „Stuka“. <strong>Die</strong> Kampfhandlungen dauern im Raum<br />

Nienburg/W. auch wegen der gesprengten Weserbrücken von der Nacht 7./8.4. bis zum 9.4. an,<br />

wobei die Stadt Nienburg als „offene Stadt“ kampflos übergeben wird.<br />

Leese wird aber wegen des erbitterten SS-Widerstandes besonders stark zerstört. <strong>Die</strong> deutsche<br />

Resttruppe zieht sich nach Nordosten zurück.<br />

8.4.1945 (Sonntag) <strong>Die</strong> Rehburger Einwohner erreichen am Morgen, dass die 5.SS-Kompanie ihre neuen<br />

Panzerabwehrstellungen (Panzerfäuste mit 30 m Reichweite) weiter nördlich des Friedhofs<br />

einrichten.<br />

Britische und kanadische Truppen (3rd Royal Tank Rgt. and 23rd<br />

Hussars of the 29th Armd.Bde. mit Major-General George Roberts,<br />

11th Armd.Div., 8 Corps, 21st Army Group) und später auch mit Field Marshal Bernhard<br />

Montgomery rücken von Loccum kommend in Rehburg ein. Sie haben englische „Churchill“ (Foto<br />

oben links) und „Cromwell / Comet“ (Foto oben Mitte / Rechts Original-Foto vom 8.4.1945) Panzer.<br />

Der Spitzenpanzer (ein „Comet“) des 2.Bat. der „Fife and Forfar“ rattert durch die Hauptstraße<br />

Rehburgs und am Ortsausgang nach Husum wird der Kompaniechef Major E.Loram von einer<br />

vorschnellen Karabinerkugel tödlich getroffen. Es gibt ein kurzes Feuergefecht und Flammenwerfer<br />

(auch mit „Churchill-Crocodile“ Panzern) verbrennen die Landschaft.<br />

Danach ziehen sich die Truppen in den Ort zurück. Ein nachfolgendes Infanterie Bat. des<br />

„Herefordshire“ Rgt. nimmt 15 abgekämpfte z. T. erst 17jährige SS-Soldaten gefangen (großes Foto<br />

weiter unten <strong>–</strong> mit noch brennenden Bäumen am Straßenrand und Jeep). Am Morgen des 9.4. werden<br />

diese von Mitgliedern des „Cheshire“ Inf.Bat. im Wilden Moor (500 m nordöstl. des Krähenberges<br />

bei Rehburg) erschossen.<br />

<strong>Die</strong> britische 29.Panzer-Brigade bricht später aber doch noch durch und gerät in Husum in ein<br />

schweres Gefecht. <strong>Die</strong> 5.SS-Kompanie und das Marine Bat. aus Nienburg (2.Mar.Inf.Div.)<br />

verteidigen das Dorf bis zum Abend. Am 9.4. bewegen sich die alliierten Truppen Richtung<br />

Linsburg. Auch hier sind viele Tote, brennende Häuser und Ruinen (Flammenwerfer) das Resultat<br />

des sinnlosen Endkampfes.<br />

Der alliierte Kampfverband mit dem 1.Bat. des „Cheshire Reg.“ an der Spitze der 159.Brigade<br />

wendet noch am Morgen seine Stoßrichtung in Richtung <strong>Mardorf</strong> und erreicht kurz darauf über<br />

die „Rehburger Chaussee“ den Ortskern. <strong>Die</strong> Bewohner der zuerst passierten Häuser wissen nicht,<br />

wie sie sich am besten verhalten sollen, denn in <strong>Mardorf</strong> halten sich noch versprengte deutsche<br />

Soldaten auf. <strong>Die</strong> nationalsozialistischen „Ortsgrößen“ sind auch noch im Amt und die<br />

heranrückenden Truppen sind durch die Rehburger Vorfälle in höchster Anspannung und haben<br />

zudem die Aktion „Werwolf“ im Kopf, wodurch sie noch immer Hinterhalte der Zivilbevölkerung<br />

erwarten. Aber Großmütter mit Lebenserfahrung nehmen kurzerhand ein weißes Tischtuch und<br />

schütteln es unverdächtig vor der Haustür aus.<br />

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