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Stroh als lasttragende Elemente: In Österreich erstmals<br />

durch das spezielle System der Strohplus GmbH möglich.<br />

Bestes Material an der Hand: Baumeister Ing. Jürgen Höller<br />

verwendet nur zertifizierte Strohballen aus Niederösterreich.<br />

wicht von bis zu 240 kg werden von zertifizierten<br />

Betrieben geliefert und streng kontrolliert.<br />

Die 80 cm starken Außenwände eines<br />

lasttragenden Strohballenhauses dämmen<br />

hervorragend gegen Kälte und auch<br />

Hitze. Ihr Dämmwert ist vergleichbar mit<br />

einer 50 cm Styropordämmung (EPS-F) im<br />

Massivbau. Dabei beträgt der Energieaufwand<br />

von der Herstellung bis zur Verarbeitung<br />

jedoch nur ca. 4 % gegenüber einem<br />

massiven Mauerwerk mit Dämmung im Passivhausstandard.<br />

Höller gilt als Pionier und<br />

Vordenker, der jahrelange Entwicklungsarbeit<br />

in seine Energiespar-Vision gesteckt<br />

hat. Jetzt gibt er diese Erfahrung beim Bau<br />

an seine Kunden und Kundinnen weiter. Der<br />

Baumeister garantiert dabei Fixtermine und<br />

Budgettreue. Beim Strohballenbau gilt die<br />

Devise: Keine Experimente, sondern zertifizierte<br />

Qualität von erfahrenen Expertinnen<br />

und Experten.<br />

Die CO2-Bilanz ist positiv: Stroh verursacht<br />

bei seiner Herstellung deutlich weniger CO2<br />

als es bindet.<br />

Schädlinge und Allergien. Eine der häufigsten<br />

Fragen und Ängste betreffen die Beständigkeit<br />

von Strohhäusern gegen Nagetiere<br />

und Insekten. Bauleute können beruhigt<br />

sein: Mäuse und Insekten interessieren<br />

sich nicht für Strohballenhäuser, denn Stroh<br />

ist nährstoffarm und daher kein schmackhafter<br />

Leckerbissen für Tiere. Die dichte<br />

Pressung bietet außerdem keine Hohlräume<br />

zum Nisten. Voraussetzung ist, wie bei<br />

jeder anderen Bauart auch, ein fachgerecht<br />

ausgeführter Wandaufbau durch erfahrene<br />

BaumeisterInnen. Verputzte Strohballen<br />

weisen außerdem keinerlei Allergiepotenzial<br />

auf. Das Material wird auch vor der Verwendung<br />

auf Schäden und Schimmelpilze<br />

untersucht. ←<br />

Wer denkt beim Schlagwort<br />

„Stroh“ schon an den<br />

neuesten Immobilien-Trend?<br />

UMWELT&energie befragte Baumeister<br />

Ing. Jürgen Höller von der<br />

Strohplus GmbH,<br />

was seine Strohhäuser zu<br />

etwas Besonderem macht.<br />

U & e: Wie hilft das Strohhaus<br />

dem Klima?<br />

HÖLLER: Seit 2006 dämme<br />

ich beim Bau von Passivhäusern<br />

alle Dächer mit<br />

Strohballen. Diese<br />

werden dabei in einer<br />

geschlossenen<br />

Holzkonstruktion<br />

eingebracht (Infill-<br />

System). Klassische<br />

Niedrigenergie- und<br />

Passivhäuser liefern im laufenden Betrieb<br />

Vorzeige-Werte bei der Energieeffizienz. Ich<br />

wollte aber noch einen Schritt weiter gehen<br />

und habe mich gefragt: Ist es möglich, dass<br />

bereits die Herstellung der Baustoffe und<br />

der Hausbau selbst wenig bis keine Energie<br />

verbrauchen? Die Antwort fand ich in<br />

der Natur: Stroh – wie auch Holz – bindet<br />

beim Wachstum CO2. Somit wird gegenüber<br />

einem herkömmlichen Massivhaus CO2 eingespart<br />

und ein toller Beitrag zum Klimaschutz<br />

geleistet.<br />

U & e: Wie wohnt es sich in einem Strohhaus?<br />

HÖLLER: Strohballen als Baustoff vereinen<br />

zahlreiche Vorteile: Sie sind leicht formbar<br />

und ermöglichen viele verschiedene Gestaltungen,<br />

sie sind feuchteausgleichend und<br />

schaffen in Kombination mit einem Lehmbzw.<br />

Kalkputz ein behagliches und gesundes<br />

Raumklima. Strohballenhäuser sind<br />

ökologisch und frei von Schadstoffen und<br />

Chemikalien. Der Baustoff hat<br />

hervorragende bauphysikalische<br />

Eigenschaften bezüglich<br />

Wärmeschutz, -speicherung so-<br />

wie Schalldämmung und ist so-<br />

mit eine echte Alternative zu<br />

herkömmlichen Materialien. Da-<br />

mit bringen wir Energiesparen<br />

und Wohlfühlen unter einen Hut.<br />

U & e: Wo wird Stroh in Zukunft noch überall<br />

zum Einsatz kommen?<br />

HÖLLER: Zum Beispiel beim Bau von Ziegelhäusern<br />

oder bei der Sanierung könnte<br />

Stroh einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz<br />

leisten. So könnten auch bestehende<br />

Gebäude und andere Bauweisen von den<br />

Vorteilen unseres Naturbaustoffs profitieren.<br />

Daran arbeiten wir bereits, und zwar mit<br />

der Entwicklung und Produktion von Strohdämmplatten.<br />

←<br />

www.strohplus.at<br />

© strohplus (4)<br />

umWelt & energie 05|2013 25

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