Aktuelle Ausgabe
Aktuelle Ausgabe
Aktuelle Ausgabe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
→ klima & natur<br />
March-Thaya-Auen<br />
Ramsar...<br />
Rundblättriger Sonnentau<br />
... seit 30 Jahren in Österreich<br />
1983 trat Österreich dem internationalen Übereinkommen über den Schutz<br />
von Feuchtgebieten bei. Zwei der derzeit 22 österreichischen Ramsar-Gebiete<br />
liegen in Niederösterreich. Text: Christa Hausleithner<br />
Ramsar-Konvention. In der iranischen<br />
Stadt Ramsar wurde 1971<br />
das „Übereinkommen über den<br />
Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere<br />
als Lebensraum für<br />
Wasser- und Watvögel, von internationaler<br />
Bedeutung“ – die Ramsar-Konvention – geschlossen.<br />
War diese Anfang der siebziger<br />
Jahre noch auf den Schutz der ziehenden<br />
Wasser- und Watvögel ausgerichtet, wurde<br />
der Schutz von Feuchtgebieten mittlerweile<br />
zum generellen Ziel erklärt. Mittels<br />
Ausweisung von international bedeutenden<br />
Feuchtgebieten (Ramsar-Gebiete), der<br />
wohlaus gewogenen Nutzung und internationaler<br />
Zusammenarbeit soll dieses Ziel erreicht<br />
werden.<br />
Weltweit sind derzeit 2.165 Feuchtgebiete<br />
und mehr als 200 Mio. ha<br />
in 168 Staaten als Ramsar-Gebiete<br />
ausgewiesen.<br />
Entwicklung in Österreich. Seit 1983 wurden<br />
in Österreich 22 Regionen mit einer Gesamtfläche<br />
von 126.141 ha als Ramsar-Gebiete<br />
ausgewiesen. Niederösterreich besitzt<br />
zwei Ramsar-Gebiete:<br />
die „Donau-March-Thaya-Auen“<br />
mit einer Fläche<br />
von 38.500 ha und<br />
die „Waldviertler Teich-,<br />
Moor- und Flusslandschaften“<br />
die eine Fläche<br />
von insgesamt 13.000 ha umfassen. Die<br />
Donau-March-Thaya-Auen sind Teil des Trilateralen<br />
Ramsar-Gebiets „Auen im Zusammenfluss<br />
von March, Thaya und Donau“, das<br />
sich über die Staaten Tschechien, Slowakei<br />
und Österreich erstreckt.<br />
Vielfältige Funktionen. Feuchtgebiete<br />
dienen einerseits verschiedenen Tier- und<br />
Pflanzenarten als Rückzugsraum, andererseits<br />
sind sie auch wichtige Wasserspeicher,<br />
die auch zur Wasserreinigung<br />
dienen, die örtlichen<br />
Klimabedingungen stabilisieren<br />
und Schutz vor Hochwasser bieten.<br />
Sie sichern die Wasserversorgung,<br />
ermöglichen Fischerei und<br />
sind zum Teil auch landwirtschaftlich<br />
nutzbar. Darüber hinaus stellen Gewässer<br />
wichtige Transport- und Verkehrswege<br />
sowie wertvolle Erholungs- und Tourismusgebiete<br />
dar.<br />
In der größten zusammenhängenden<br />
Aulandschaft Mitteleuropas – den Donau-<br />
March-Thaya-Auen – findet man noch<br />
richtige „Urlandschaften.“<br />
Einzigartige Aulandschaft in NÖ. Die Donau-March-Thaya-Auen<br />
wurden am 16. 12.<br />
1982 als international bedeutendes Feuchtgebiet<br />
anerkannt und umfassen sowohl die<br />
Donau-Auen zwischen Wien und Pressburg<br />
als auch die March-Thaya-Auen entlang der<br />
Staatsgrenze zu Tschechien und der Slowakei.<br />
Es ist die größte zusammenhängende<br />
Aulandschaft Mitteleuropas, in der noch<br />
richtige „Urlandschaften“ zu finden sind: Auwälder<br />
mit mächtigen Bäumen, einem verzweigten<br />
Netz aus Alt- und Nebenarmen<br />
mit undurchdringlichen Röhrichten, Auwiesen,<br />
Inseln und Buchten. Eine unvergleichliche<br />
Artenvielfalt ist in diesem einzigartigen<br />
Lebensraumkomplex anzutreffen: mehr als<br />
600 Farn- und Blütenpflanzen und 5.000<br />
Tierarten, davon 60 Fischarten und über<br />
100 verschiedene Vogelarten wie Seeadler,<br />
Schwarzstorch, Eisvogel und Wachtelkönig.<br />
Zu den Besonderheiten gehört auch das<br />
34 umWelt & energie 05|2013