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→ natur & leben<br />

Schon bei der Gewinnung ...<br />

Leichtgewicht …<br />

… mit Folgen für Umwelt und Gesundheit<br />

Aluminium ist aufgrund seiner Eigenschaften vielseitig einsetzbar und daraus gefertigte<br />

Produkte sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.<br />

Doch der beliebte Werkstoff hat auch Schattenseiten.<br />

Multitalent. Aluminium ist<br />

leicht, in Verbindung mit der<br />

richtigen Legierung verfügt<br />

es über hohe Festigkeit, ist<br />

einfach zu verarbeiten und<br />

zeichnet sich durch eine hohe elektrische<br />

und thermische Leitfähigkeit aus. Außerdem<br />

ist es hitzebeständig und rostet nicht.<br />

All diese Eigenschaften machen dieses Metall<br />

zu einem besonders beliebten Allround-<br />

Werkstoff. Im täglichen Leben findet man<br />

Aluminium in diversen Verpackungen, im<br />

Bauwesen, im Haushalt, im Fahrzeugbau<br />

sowie in der Luft- und Raumfahrt, weiters in<br />

Kosmetika, medizinischen Produkten sowie<br />

vielen Nahrungsmitteln.<br />

Der Ressourcen- und Energieverbrauch<br />

bei der Aluminiumgewinnung ist enorm.<br />

Problematische Gewinnung. Aluminium<br />

ist zwar das häufigste Metall der Erdkruste,<br />

dennoch ist keine einzige biochemische<br />

Funktion bekannt, für die es gebraucht würde.<br />

Während der Entstehung des Lebens<br />

war es daher fest in den Gesteinen gebunden.<br />

Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wird der Rohstoff Bauxit, der zu über 90 %<br />

in tropischen Böden vorkommt, im ständig<br />

wachsenden Umfang abgebaut. Dafür<br />

werden unberührte Natur- und Regenwaldgebiete<br />

abgeholzt und unwiederbringlich<br />

zerstört. Das Gestein wird zuerst im Tagebau<br />

abgetragen. In der Folge verschlammen<br />

beim Auswaschen Flüsse und Seen, wodurch<br />

das Trinkwasser verschmutzt wird und<br />

Fische sterben. Dann wird das Rohbauxit in<br />

Natronlauge gereinigt um sauberes Aluminiumoxid<br />

zu erzeugen. Mittels Schmelzflusselektrolyse<br />

wird dieses bei rund 1.000 °C mit<br />

Kryolith verschmolzen.<br />

In das entstehende Gemisch<br />

wird anschließend<br />

Strom eingeleitet und als<br />

Reaktionsprodukt entsteht<br />

Aluminium. Pro Tonne Aluminium fallen<br />

ein bis zwei Tonnen hochgiftiger und<br />

stark ätzender Rotschlamm an, welcher Natronlauge,<br />

Eisenoxid, Titanoxid und je nach<br />

Zusammensetzung weitere giftige Schwermetalle<br />

enthält. Der Dammbruch in einem<br />

offenen Lagerbecken in Ungarn machte diese<br />

Problematik im Jahr 2010 einer breiten<br />

Öffentlichkeit bewusst.<br />

Recycling. Aluminium kann zu 100 % beliebig<br />

oft wiederverwertet werden. Dabei beträgt<br />

der Energieverbrauch nur mehr etwa<br />

fünf bis zehn Prozent im Vergleich zur Neuproduktion.<br />

In vielen Ländern wurden bereits<br />

in den 1980er Jahren Sammelsysteme<br />

etabliert, um das wertvolle Metall größtenteils<br />

zu recyclen und dadurch Ressourcen<br />

zu schonen. Bei der Neuproduktion einer<br />

Tonne Aluminium werden etwa vier Tonnen<br />

Bauxit, eine halbe Tonne Kohle, vier Kilogramm<br />

Kryolith und 14.000 kWh Strom benötigt.<br />

Etwa ein Drittel der Aluminiumprodukte<br />

besteht aus gebrauchtem Aluminium.<br />

Aufgrund des hohen Ressourcen- und Energieverbrauchs<br />

bei der Produktion ist es nicht<br />

sinnvoll, dieses Leichtmetall zur Herstellung<br />

von Wegwerfprodukten wie Alufolie, Getränkedosen,<br />

Kaffeekapseln etc. zu verwenden.<br />

42 umWelt & energie 05|2013

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