Land mit Aussicht - Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
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Ergebnisse der<br />
Bevölkerungsbefragung<br />
1 2<br />
Die klassische Familie<br />
verbindet<br />
In ganz Deutschland ist ein Rückgang der<br />
klassischen Familie zu beobachten. Immer<br />
weniger Paare leben gemeinsam <strong>mit</strong> Kindern<br />
in einem Haushalt zusammen. Noch seltener<br />
werden Mehrgenerationen-Haushalte: Laut<br />
Wo in Haushalten noch Großfamilien<br />
wohnen<br />
Überall in Niedersachsen geht die Zahl der Mehrpersonenhaushalte<br />
zurück, während die der<br />
Singlehaushalte zunimmt. Dieses Phänomen gilt<br />
deutschlandweit. Ein ganz anderes Bild zeigt sich<br />
im Oldenburger Münsterland, wo in jedem zweiten<br />
Haushalt drei oder mehr Personen wohnen.<br />
Privathaushalte<br />
nach Personenzahl<br />
in Prozent,<br />
Nieder sachsen<br />
2007, Oldenburger<br />
Münsterland 2008<br />
(Datengr<strong>und</strong>lage:<br />
statistisches<br />
B<strong>und</strong>esamt; für<br />
das Oldenburger<br />
Münsterland:<br />
ergebnisse<br />
der Befragung)<br />
Haushalte <strong>mit</strong><br />
5 <strong>und</strong> mehr<br />
Personen<br />
4 Personen<br />
3 Personen<br />
2 Personen<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Mikrozensus lebt in Deutschland lediglich ein<br />
Prozent der Eltern <strong>mit</strong> seinen Kindern <strong>und</strong><br />
Großeltern unter einem Dach. 35 Zeitgleich<br />
nehmen die Einpersonenhaushalte zu.<br />
Die Befragung im Oldenburger Münsterland<br />
zeigt dagegen, dass 19 Prozent der Befragten<br />
<strong>mit</strong> mindestens zwei Generationen zusammen<br />
leben. Das können Enkel, Urenkel oder<br />
die Großeltern sein. Zudem ist die Ehe die<br />
<strong>mit</strong> Abstand beliebteste Lebensform. Fast 85<br />
Prozent der Eltern geben an, verheiratet zu<br />
sein <strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem Ehepartner in einem Haushalt<br />
zusammenzuleben (deutschlandweit 74<br />
Prozent). In der Mehrzahl dieser Familien gibt<br />
es zwei Kinder.<br />
Über 60 Prozent der Befragten stimmen<br />
folgender Aussage zu: „Glücklich <strong>und</strong> zufrieden<br />
kann man sich in der heutigen modernen<br />
Welt nur in der Familie, zu Hause <strong>mit</strong> seinen<br />
Kinder fühlen“. Der Wunsch, eine eigene<br />
Familie zu gründen <strong>und</strong> Verantwortung für<br />
Kinder zu übernehmen, geht der nachwachsenden<br />
Generation nicht verloren. Der Stellenwert<br />
von Familie <strong>und</strong> Kindern nimmt auch<br />
bei den Jüngeren nicht ab. Die Historikerin<br />
Maria Anna Zumholz sagt dazu, dass „junge<br />
Leute sich auf ihre Familien verlassen können,<br />
wenn Kinder kommen. Junge Familien<br />
stehen <strong>mit</strong> ihren Kindern nicht alleine da“.<br />
Keine Kinder zu haben<br />
ist die Ausnahme<br />
Bei den älteren Jahrgängen hat im Oldenburger<br />
Münsterland die Hälfte der Frauen<br />
drei <strong>und</strong> mehr Kinder. Die Jungen indes<br />
folgen dem demografischen Trend zu weniger<br />
Nachwuchs, was sich in der heutigen<br />
Fertili tätsrate von weniger als zwei Kindern<br />
je Frau widerspiegelt. Dennoch finden sich<br />
in der Region doppelt so viele jüngere Frauen,<br />
die drei <strong>und</strong> mehr Kinder haben, wie im<br />
rest lichen Deutschland. Gar keine Kinder zu<br />
haben ist hingegen die Ausnahme: Unter den<br />
18- bis 74-jährigen befragten Frauen haben<br />
gerade mal 21 Prozent kein Kind (b<strong>und</strong>esweit<br />
34 Prozent). Fast 50 Prozent der kinderlosen<br />
Frauen sind noch unter 25 Jahre. Unter den<br />
50- bis 74-jährigen Müttern haben vier Prozent<br />
nur ein Kind (b<strong>und</strong>esweit 29 Prozent),<br />
unter den 35- bis 49-Jährigen sind es zwölf<br />
Prozent (b<strong>und</strong>esweit 34 Prozent).<br />
Kapitel 3<br />
1 Person<br />
Oldenburger<br />
Münsterland<br />
Niedersachsen<br />
10<br />
0<br />
Über 70 Prozent Zustimmung erfährt die<br />
Aussage: „Wenn man sich als Vater <strong>und</strong> Mutter<br />
bewährt hat, kann man <strong>mit</strong> seinen Leben<br />
r<strong>und</strong>um zufrieden sein“. Generell genießen<br />
Eltern in der Region ein hohes Ansehen.<br />
Diese Wertschätzung wird auch von den<br />
Kinderlosen geteilt.<br />
<strong>Berlin</strong>-<strong>Institut</strong> 29