Land mit Aussicht - Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
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Von unmündigen<br />
Lohnbauern zu aufmerksamen<br />
Gastgebern<br />
5<br />
Die Müritzregion im südlichen Mecklenburg-Vorpommern<br />
Deutschland Müritz Oldenburger Münsterland<br />
Bevölkerung 2007 82.217.800 66.503 289.345<br />
Bevölkerungsprognose 2004/2020 in Prozent – 0,5 – 7,5 9,0<br />
Einwohner je Quadratkilometer 2007 230 39 131<br />
Kinderzahl je Frau 2007 1,37 1,56 1,65<br />
Wanderungssaldo je 1.000 Einwohner 2007 0,5 – 5,4 5,1<br />
Arbeitslosenquote 2007 in Prozent 10,1 17,9 7,0<br />
Absolventen <strong>mit</strong> Hauptschulabschluss in Prozent 2007 23,3 14,4 21,5<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Übernachtungen im Fremdenverkehr<br />
2006 gegenüber 2000 in Prozent<br />
7,6 21,3 92,1<br />
Als Vergleichsregion für das Oldenburger<br />
Münsterland wurde die Gegend um Deutschlands<br />
größten Binnensee – die Müritz – ausgewählt.<br />
Das „kleine Meer“ ist Teil der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte. Nur 39 Menschen<br />
leben im gleichnamigen <strong>Land</strong>kreis auf einem<br />
Quadratkilometer. Zieht man die Wasserflächen<br />
ab, erhöht sich die Bevölkerungsdichte<br />
auf 45 Einwohner je Quadratkilometer.<br />
Die Müritzregion ist ebenso wie das Oldenburger<br />
Münsterland ländlich geprägt. Die<br />
Geburtenrate liegt seit Jahren etwas über<br />
dem Schnitt der neuen B<strong>und</strong>esländer. Mit<br />
ihrer größtenteils geschützten Natur verfügt<br />
die Region über besondere wirtschaftliche<br />
Potenziale, die angesichts der aktuellen<br />
Klima- <strong>und</strong> Umweltdiskussion an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Auch wenn die Region auf der <strong>Land</strong>karte wie<br />
ein geschlossenes Gebiet aussieht, hat es<br />
anders als das Oldenburger Münsterland nie<br />
eine klare räumliche Abgrenzung erfahren<br />
<strong>und</strong> kaum eine geografische Eigenständigkeit<br />
entwickelt. Die Müritzregion gehörte seit der<br />
dritten Hauptlandesteilung 1701 zum Herzogtum<br />
Mecklenburg-Schwerin (seit 1815 Großherzogtum)<br />
<strong>und</strong> lag an der Grenze zum östlich<br />
davon gelegenen Mecklenburg-Strelitz. Nach<br />
dem Ersten Weltkrieg erlangte Mecklenburg-<br />
Schwerin 1918 als Freistaat erstmals politische<br />
Selbstständigkeit. Auf Druck der Nationalso zialisten<br />
vereinigten sich die beiden Freistaaten<br />
Mecklenburg-Schwerin <strong>und</strong> Mecklenburg-<br />
Strelitz 1934 zum <strong>Land</strong> Mecklenburg. Bald<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das <strong>Land</strong><br />
Mecklenburg im Zuge der Bezirksbildungen<br />
der DDR 1952 in die drei Nordbezirke Rostock,<br />
Schwerin <strong>und</strong> Neubrandenburg aufgeteilt,<br />
wobei die Müritzregion zu letzterem gehörte.<br />
Nach dem Zusammenbruch der DDR schaffte<br />
das vereinigte Deutschland nicht nur DDR-<br />
Bezirke zugunsten der B<strong>und</strong>esländer ab, auch<br />
die Kreisgrenzen in Ostdeutschland wurden<br />
neu festgelegt. Die Müritzregion umfasste<br />
seit 1990 vorrangig die Kreise Waren <strong>und</strong><br />
Röbel. Doch schon 1994 führte eine neuerliche<br />
Kreisgebietsreform die Kreise Waren<br />
<strong>und</strong> Röbel sowie einzelne Gemeinden der<br />
Kreise Malchin <strong>und</strong> Neustrelitz zum <strong>Land</strong>kreis<br />
Müritz zusammen. Dort finden sich heute die<br />
vier Städte Waren (Müritz), Röbel, Penzlin<br />
<strong>und</strong> Malchow sowie zahlreiche Dörfer <strong>und</strong><br />
Gemeinden.<br />
40 <strong>Land</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aussicht</strong>