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Land mit Aussicht - Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

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Unterstützung für Familien erwünscht<br />

Generell wünschen sich die Oldenburger Münsterländer<br />

mehr Unterstützung für Familien. Vergleichsweise<br />

wenig halten sie von Babyprämien, Ganztagsschulen<br />

<strong>und</strong> Kinderhorten. Stattdessen setzen sie auf flexible<br />

Arbeitszeiten für Eltern, finanzielle Unterstützung für<br />

Familien <strong>und</strong> mehr Kindergeld.<br />

Antwort (in Prozent) der 20- bis 49-Jährigen „sehr<br />

wichtig/ wichtig“ auf die Frage: „Was halten Sie von<br />

den folgenden Maßnahmen, die es erleichtern sollen,<br />

kinder zu bekommen, zu erziehen <strong>und</strong> für sie zu<br />

sorgen?“<br />

Deutschland 2005<br />

Oldenburger Münsterland 2008<br />

Finanzieller Zuschuss bei der Geburt eines Kindes<br />

Besseres Angebot an Ganztagsschulen<br />

Betreuungseinrichtungen für Schulkinder<br />

nach<strong>mit</strong>tags <strong>und</strong> in den Schulferien<br />

Finanzieller Zuschuss für Familien <strong>mit</strong> Kindern,<br />

dessen Höhe vom Familieneinkommen abhängig ist<br />

Ein beträchtlicher Anstieg des Kindergeldes<br />

auf 250 Euro pro Kind <strong>und</strong> Monat<br />

Niedrigere Lohn- <strong>und</strong> Einkommensteuern<br />

für Eltern minderjähriger Kinder<br />

Mehr <strong>und</strong> bessere Teilzeitmöglichkeiten für<br />

Eltern <strong>mit</strong> Kindern<br />

Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch,<br />

welche Rolle Großeltern bei der Kinderbetreuung<br />

spielen. Alle befragten Großeltern<br />

geben an, sich aktiv um ihre Enkelkinder zu<br />

kümmern. In Deutschland insgesamt sind es<br />

nur 53 Prozent. Fast die Hälfte aller Großmütter<br />

oder -väter im Oldenburger Münsterland<br />

kümmert sich sogar mehrmals die Woche<br />

um die Enkel. Ein europäischer Vergleich<br />

zeigt nur für die südeuropäischen Länder<br />

ähnlich hohe Werte, wenn es um tägliche<br />

oder wöchentliche Betreuung von Enkelkindern<br />

geht. 37 Allerdings sind kurze Distanzen<br />

zwischen Großeltern <strong>und</strong> Enkeln Voraussetzung<br />

für diese Zusammenarbeit – sie ist im<br />

Oldenburger Münsterlang meist gegeben.<br />

Die Anzahl der Enkelkinder ist dagegen nicht<br />

entscheidend: Ob ein oder vier Enkelkinder,<br />

das Engagement der Großeltern bleibt gleich<br />

hoch.<br />

Beim Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

liegt das Oldenburger Münsterland<br />

im deutschlandweiten Vergleich denn auch<br />

zurück – aktuell gibt es noch viele privat<br />

organisierte Alternativen. Wichtig sind den<br />

jungen Eltern hingegen die finanzielle Unterstützung<br />

vom Staat <strong>und</strong> die Verbesserung<br />

der Arbeitszeitbedingungen. Um Elternschaft<br />

<strong>und</strong> Job besser vereinbaren zu können, wünschen<br />

sich die meisten Befragten flexiblere<br />

Arbeitszeiten. Dabei führt eine Arbeit in<br />

Teilzeit nicht zwangsläufig zu einer besseren<br />

Vereinbarkeit.<br />

Schlechte Unterstützung der Familien<br />

durch die Betriebe<br />

Mütter <strong>und</strong> Väter aus dem Oldenburger Münsterland<br />

bewerten die betrieblichen Angebote zur<br />

Unterstützung der Kinderbetreuung deutlich<br />

schlechter als es der b<strong>und</strong>esdeutsche Durchschnitt<br />

tut. Das schlechte Angebot kann auch da<strong>mit</strong><br />

zusammenhängen, dass die Kinderbetreuung<br />

häufig im familiären oder nachbarschaftlichen<br />

Umfeld geregelt wird.<br />

Angebote von Arbeitgebern für Eltern in Prozent,<br />

Deutschland 2005, Oldenburger Münsterland<br />

2008<br />

Oldenburger Münsterland Väter<br />

Oldenburger Münsterland Mütter<br />

Deutschland Väter<br />

Deutschland Mütter<br />

Flexible Reaktion in Notfallsituationen<br />

Flexible Arbeitszeitregelung<br />

Angebote von Teilzeitarbeit<br />

Kinderbetreuung im Betrieb<br />

Finanzielle Unterstützung/Zuschuss<br />

Finanzielle Unterstützung für Mütter <strong>und</strong> Väter,<br />

die ihre Berufstätigkeit aufgeben, weil sie sich um<br />

ihre Kinder kümmern<br />

Flexible Arbeitszeiten für berufstätige Eltern <strong>mit</strong><br />

kleinen Kindern<br />

Prozent 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

(Datengr<strong>und</strong>lage: B<strong>und</strong>esinstitut für<br />

Bevölkerungsforschung, Generation and Gender<br />

Survey 2005; für das Oldenburger Münsterland:<br />

Ergebnisse der Befragung)<br />

Der Wunsch nach staatlichen Maßnahmen<br />

der Familienpolitik ist bei den Befragten<br />

groß. Fast 50 Prozent der Männer <strong>und</strong> 43 Prozent<br />

der Frauen zwischen 20 <strong>und</strong> 49 Jahren<br />

stimmen der Aussage zu: „Es wäre leichter<br />

für mich, so viele Kinder zu bekommen, wie<br />

ich mir wünsche, wenn familienpolitische<br />

Maßnahmen wie Teilzeitarbeitsmöglichkeiten,<br />

mehr Kindergeld <strong>und</strong> steuerliche Vorteile<br />

für Eltern die Entscheidung für mehr Kinder<br />

unterstützen“. Diese Unterstützung würde<br />

der Umfrage zufolge allerdings nicht dazu<br />

führen, dass sich das Erstgeburtsalter wieder<br />

in jüngere Jahre verschiebt.<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Prozent<br />

(Datengr<strong>und</strong>lage: DJI-Kinderbetreuungsstudie 2005;<br />

für das Oldenburger Münsterland: Ergebnisse der<br />

Befragung)<br />

32 <strong>Land</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aussicht</strong>

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