Untitled
Untitled
Untitled
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Aktuell / Report<br />
Unter dem Titel „Russland schrumpft“ widmen<br />
sich die 15. Deutsch-Russischen Herbstgespräche<br />
am 29. und 30. Oktober den Herausforderungen<br />
durch die sinkende Einwohnerzahl sowie den Wandel<br />
in der Familien- und Sozialstruktur in Russland<br />
seit 1991. Zu der Tagung in der Französischen<br />
Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt<br />
laden der Deutsch-Russische Austausch (DRA),<br />
die Heinrich-Böll-Stiftung und die Evangelische<br />
Akademie zu Berlin alle Interessierten herzlich ein.<br />
www.austausch.org<br />
Benefiz-Kunstauktion am 7. Dezember 2010 um<br />
19 Uhr in der Berlinischen Galerie: Erstmalig führt<br />
die Stiftung Telefonseelsorge Berlin in diesem Jahr<br />
eine Benefiz-Kunstauktion durch. Etwa 60 Werke<br />
zeitgenössischer Kunst werden versteigert. Der<br />
Erlös der Auktion fließt dem Suizidpräventionsprogramm<br />
der Telefonseelsorge Berlin zu. Veranstaltungsort<br />
der Auktion ist die Berlinische Galerie,<br />
Berlins Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie<br />
und Architektur, Alte Jakobstraße 124-128;<br />
10969 Berlin. Eine Vorbesichtigung der Kunstwerke<br />
ist vom 25. November bis 4. Dezember 2010 in<br />
der mianki. Gallery, Berlin-Schöneberg, möglich.<br />
Die Ausstellung in der mianki. Gallery wird<br />
am 25. November von 19 bis 24 Uhr feierlich eröffnet.<br />
Die Werke werden auf der Telefonseelsorge-Internetseite<br />
ab Anfang November präsentiert,<br />
der Auktionskatalog liegt Mitte November vor.<br />
www.telefonseelsorge-berlin.de<br />
Wasserski für alle: Für die Teilnehmenden der<br />
berufsorientierenden und -vorbereitenden Projekte<br />
des SOS-Berufsausbildungszentrums Berlin (BAZ)<br />
war der 9. August ein besonderer Höhepunkt<br />
des selbst entwickelten und geplanten Ferienprogramms.<br />
In den ersten drei Wochen der Sommerferien<br />
wurden Projekte und Exkursionen unterschiedlichster<br />
Art umgesetzt: von der kreativen<br />
Arbeit mit Ton über physisch aktives Beachvolleyballspiel<br />
bis hin zum landschaftsarchitektonisch<br />
aufschlussreichen Besuch des Bundesgartenschau-<br />
Geländes am Britzer Garten in Berlin Neukölln.<br />
Eine Spende der Firma Rewe Foodservice konnte<br />
das attraktive Ferienprogramm um ein nicht ganz<br />
alltägliches Erlebnis bereichern - einen Wasserski-<br />
Kurs bei Wet&Wild am Bernsteinsee im nördlich<br />
von Berlin gelegenen Brandenburger Ort Velten.<br />
Auch auf diesem Wege bedankt sich das BAZ bei<br />
Rewe Foodservice.<br />
www.sos-berlin.de<br />
SOZIALE PSYCHIATRIE<br />
Berlin 2010: ‚Noblesse‘<br />
wie in München und<br />
Manhattan?<br />
Unter dem Pseudonym „I.E. alias IM Berlin“<br />
schreibt ein anonymer und sehr sachkundiger<br />
Autor regelmäßig Glossen und Kolumnen für die<br />
Internetseiten der Berliner Gesellschaft für Soziale<br />
Psychiatrie e.V. (BGSP), des Landesverbandes<br />
der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie<br />
(DGSP). Thema der September-Kolumne, die wir<br />
hier nachdrucken, ist unter dem - Rainer Maria<br />
Rilke entlehnten - Titel „Wer jetzt kein Haus hat<br />
...“ die sich zuspitzende Wohnungssituation für<br />
Träger und ihre Klienten in Berlin.<br />
„Vermutlich gibt es in allen größeren Städten diese unverwechselbare<br />
Stimmung Ende August: Der Sommer<br />
ist im Kasten. Man kommt aus den Landgütern in der<br />
Uckermark oder der Datsche im Umland zurück, die<br />
Hand am Fahrradlenker, noch immer den Fahrtwind im<br />
Haar. Noch ein paar Tage Paris drangehängt, oder Talinn,<br />
oder Stralsund. Jetzt endlich wieder hier, denn der<br />
Spätsommer in Berlin – keine Frage. Auf dem Markt<br />
am Sonnabend treffen sie sich endlich alle wieder, auch<br />
die aktiven und pensionierten Psychoprofis der Innenstadt.<br />
Ökotomaten aus Werder, und einen Espresso im<br />
Stehen. Die Gesichter sind gerötet – es gibt eine Menge<br />
zu erzählen.<br />
Zimmer sind knapp im Westteil der Stadt - im<br />
Zentrum sowieso<br />
Im Dienst werden die Parkplätze wieder knapp, und<br />
endlich erreicht man auch die Sachbearbeiterin mit den<br />
schulpflichtigen Kindern. Meine Kundschaft – ebenfalls<br />
hochgradig gebräunt nach diesem extremen Sommer<br />
– kommt zögernd aus den Parks zurück. Wer jetzt<br />
kein Zimmer hat... dem such‘ ich eines. Pensionszimmer<br />
und Wohnheimplätze bucht die Sozialarbeiterin<br />
über die Sozialen Wohnhilfen, oder direkt bei der Leitstelle<br />
in der Senatsverwaltung. Unsere Klienten holen<br />
sich eine Befürwortung für ein Einzelzimmer (21,50<br />
Euro pro Nacht) oder nehmen Vorlieb mit einem Platz<br />
im Mehrbettzimmer (12,45 Euro pro Nacht). Die dunkelhäutige<br />
Klientin macht Stress, weil sie auf keinen<br />
Fall nach Marzahn-Hellersdorf (Osten!) will – ich kann<br />
es ihr nicht verdenken. Der auf seiner Psychose balancierende<br />
junge Mann ist aus dem vierten Beherberbungsbetrieb<br />
rausgeflogen – ich werde sauer. Zimmer<br />
sind knapp im Westteil der Stadt, im Zentrum sowieso;<br />
14 Oktober 2010