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Kinder- und Jugendhilfe<br />
SCHULAKTION DES HVD<br />
Projekt mit Respekt<br />
In der Richard-Grundschule in Neukölln haben<br />
die Klassen der vierten Jahrgangsstufe an einem<br />
Projekt zum Thema „Respekt“ teilgenommen.<br />
Unter Beteiligung des humanistischen Lebenskunde-<br />
sowie des islamischen und christlichen Religionsunterrichtes<br />
tauschten sich die Schüler mehrere<br />
Monate lang über das heiße Thema aus.<br />
Initiiert hatten die Aktion die Sozialarbeiter/-innen der<br />
Schule, Elsayed Youssef und Anke Bartholomä. Ergebnis<br />
dieser Aktion waren unter anderem eine Ausstellung<br />
in den Schulräumen und ein Projekttag, der die unterschiedlichen<br />
Inhalte und Ideen des Projektes miteinander<br />
verknüpfte. Im Lebenskundeunterricht wurde auch<br />
ein Film produziert, in dem einige Kinderrechte durch<br />
zwei Lebenskundegruppen in kleinen Szenen dargestellt<br />
wurden. Dieser regte wiederum Austausch und Diskussionen<br />
unter den Schülerinnen und Schülern an.<br />
Themen wie Gewalt im Elternhaus oder auf dem Schulhof,<br />
aber auch verbale Gewalt durch Erwachsene wurden<br />
ernsthaft diskutiert. Dass dieser Prozess auch unabhängig<br />
und konfessionsübergreifend geschehen kann<br />
und soll, haben die Lehrerinnen der Richard Grundschule<br />
gezeigt.<br />
In einer Zeit, in der Thilo Sarrazins Buch „Deutschland<br />
schafft sich ab“ in aller Munde ist, kann die Antwort darauf<br />
nur lauten: Deutschland schafft sich mitnichten ab!<br />
Gerade in Neukölln, einem Bezirk, in dem viele der von<br />
Sarrazin diskriminierten und kriminalisierten Menschen<br />
leben, arbeiten Eltern, Lehrer/-innen und Schüler/-innen<br />
gemeinsam daran, die vorhandenen Ressourcen zu<br />
nutzen.<br />
www.hvd-berlin.de<br />
BERLINER KINDERSCHUTZBUND<br />
Kinderarmut: Berlin ist<br />
trauriger Spitzenreiter<br />
Angesichts der hohen Kinderarmut in der Hauptstadt,<br />
fordert der Berliner Kinderschutzbund von<br />
den Verantwortlichen, endlich geeignete Maßnahmen<br />
zu ergreifen. Nach einem leichten Rückgang<br />
im Jahr 2008 sei die Zahl der hilfebedürftigen<br />
Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2009 wieder angestiegen.<br />
„Damit ist Berlin seit Einführung der Hartz IV-Gesetze<br />
das fünfte Jahr in Folge der traurige Spitzenreiter in<br />
Sachen Kinderarmut“, sagte Sabine Walther vom Berliner<br />
Kinderschutzbund anlässlich des Weltkindertages.<br />
„Wenn wir nicht umgehend gezielt etwas gegen Kinderarmut<br />
unternehmen, geben wir den Großteil einer ganzen<br />
Generation verloren“, so Sabine Walther weiter. Um<br />
Kinderarmut erfolgreich zu bekämpfen, forderte der<br />
Berliner Kinderschutzbund:<br />
► Besondere Berücksichtigung der Erfordernisse für<br />
Migrantenkinder und von Risikogruppen wie Alleinerziehende<br />
oder kinderreiche Familien<br />
► Hilfe und Unterstützung der Eltern in Alltags- und<br />
Erziehungsfragen, schon während der Schwangerschaft<br />
(„Hilfe von Anfang an“)<br />
► Kostenfreier Besuch von Krippe, Kita und Ganztagsschule<br />
für alle Kinder ohne Bedarfsprüfung der Eltern<br />
► Lehr- und Lernmittelfreiheit für alle Kinder Kostenfreies,<br />
gesundes Essen in Krippe, Kita und Schule<br />
für alle Kinder Schaffung von Eltern-Kind-Zentren in<br />
Brennpunktbezirken<br />
► Sensibilisierung und Qualifizierung pädagogischer<br />
Fachkräfte (z.B. Fortbildung zum Thema „Armutskompetenz“)<br />
www.kinderschutzbund-berlin.de<br />
ZU WENIG FÜR DIE JUGENDHILFE<br />
Verdi: Bezirke lassen<br />
Geld versickern<br />
Recherchen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi<br />
zufolge geben alle Berliner Bezirke zu wenig Geld<br />
für die Jugendhilfe aus.<br />
„Das Geld, das eigentlich in Jugendeinrichtungen fließen<br />
soll, versickert in anderen Bereichen“, kritisierte Werner<br />
Roepke von der Verdi-Landeszentrale im September.<br />
Laut Verdi missachten alle Berliner Bezirke die Vorgabe,<br />
zehn Prozent der für die Jugendarbeit bereitgestellten<br />
Mittel in die Jugendhilfe zu investieren. Unter Jugendhilfe<br />
versteht man<br />
L e i s t u n g e n<br />
Sind kulturelle und sportliche Projekte der<br />
Berliner Jugendarbeit gefährdet?<br />
und Aufgaben,<br />
die von<br />
freien und öffentlichen<br />
Trägern<br />
erbracht<br />
werden. Diese<br />
betreiben zum<br />
Beispiel Jugendclubs,<br />
betreute Kinderspielplätze oder Schülerläden.<br />
„Dieser Gesetzesbruch wird vom Abgeordnetenhaus<br />
und dem Senat geduldet“, sagte Roepke. Verdi forderte<br />
Oktober 2010 23