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Ältere Bürger<br />
sie jeder Scheu, ihr improvisiertes Klangspiel nachzuahmen:<br />
„Du schaffst das! Alles ist richtig“.<br />
Gegen Anspannung hilft „richtig schön ausschütteln“,<br />
erklärt die Tanzpädagogin Franziska Bartsch und lässt<br />
hüpfend ihren Kopf hin und her baumeln, bevor es im<br />
Takt weitergeht: „seit - ran - seit – ran! Fühlt euch wie<br />
im Ballsaal!“ Die Laien-Tänzerinnen strahlen wahrhaftköniglich.<br />
„Nun stellt euch vor, der Liebhaber klingelt<br />
an der Tür! Was passiert dann?“, fragt die Autorin Gitta<br />
Schierenbeck in die Runde der Nachwuchsschriftsteller<br />
aus der Schreibgruppe und die Gesichter sehen aus, als<br />
wüssten sie es genau – nur, wie schreibt man das auf?<br />
Fast drei Stunden dauern die Workshops, dann werden<br />
die Ergebnisse im großen Saal vorgeführt. Die Begeisterung<br />
ist groß. Applaus ist der Lohn nach jeder Präsentation.<br />
„Spaß gemacht hat es, so richtig!“, lautet unisono<br />
der Kommentar der Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
„und professionell war es auch“.<br />
Ein Konzert des Duos „cardenas valesco“, mit Gitarre<br />
und Bandoneon, beendet den 4. Senioren-Kultur-Tag,<br />
gibt Zeit den Gedanken nachzuhängen, das Erlebte einzuordnen<br />
und Kultur auch mal nur zu genießen.<br />
Veranstalter des Senioren-Kulturtages ist die „Werkstatt<br />
der alten Talente“, Leitung: Eva Bittner, Johanna Kaiser<br />
Cranachstraße 7, 12157 Berlin, 030 – 855 43 06<br />
E-Mail: theater-der-erfahrungen@nbhs.de<br />
www.theater-der-erfahrungen.de<br />
ALTERN IM WANDEL<br />
Berliner Altersstudie -<br />
zum Dritten<br />
Wie leben alte und hoch betagte Menschen? Aufschluss<br />
darüber gibt die „Berliner Altersstudie“,<br />
eine empirische und repräsentative Untersuchung,<br />
in deren Zentrum die Lebenslagen alter und hoch<br />
betagter Menschen aus (West-) Berlin stehen. 2010<br />
ist die „Berliner Altersstudie“ in ihrer dritten Auflage<br />
erschienen.<br />
Die Neuauflage enthält umfangreiche Erkenntnisse über<br />
das Leben alter und hoch betagter Menschen, die über<br />
einen Zeitraum von fast 20 Jahren gewonnen wurden.<br />
Damit stellt sie eine wichtige Grundlage für eine differenzierte<br />
und effektive Praxis der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention dar. Den Entschluss, eine solche<br />
Untersuchung durchzuführen, fasste im Frühjahr 1988<br />
die multidisziplinäre Arbeitsgruppe „Alter und gesellschaftliche<br />
Entwicklung“ (AGE) der Berlin-Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften. Die Stichprobe<br />
zogen die Wissenschaftler/ innen per Zufallsauswahl<br />
aus dem Melderegister und unterteilten sie nach Alter<br />
und Geschlecht. Insgesamt wurden 516 Menschen im<br />
Alter von 70 und 100 Jahren befragt. Der erste Erhebungszeitraum<br />
belief sich auf die Jahre 1990 bis 1993<br />
und war als Querschnittsstudie angelegt. Innerhalb von<br />
14 Erhebungsterminen wurden Daten zu gesundheitlichen,<br />
psychischen, sozialen und ökonomischen Aspekten<br />
des Lebens alter und hoch betagter Menschen erfragt. Im<br />
Anschluss an den ersten Erhebungszeitraum wurde die<br />
Studie als Längsschnittstudie fortgeführt und die damaligen<br />
Probanden acht weitere Male befragt. An der achten<br />
Befragung im Jahr 2008 konnten sich allerdings nur noch<br />
22 der 516 Studienteilnehmer von 1990 beteiligen.<br />
Die Ergebnisse der Langzeitbeobachtungen wurden<br />
nun in die dritte Auflage der Berliner Altersstudie eingearbeitet.<br />
Somit liegt mit der aktuellen Ausgabe erstmals<br />
eine Zusammenfassung aller Daten vor, die in der<br />
Zeit von 1990 bis 2009 zusammengetragen wurden. Der<br />
Band bietet daher einen umfangreichen Einblick in die<br />
unterschiedlichen Dimensionen des Alters und des Alterns.<br />
Die „Berliner Altersstudie“ berichtet etwa über<br />
Morbidität sowie Medikation im Alter und beleuchtet<br />
zudem den Aspekt der psychischen Erkrankungen bei<br />
älteren Menschen genauer. Ferner werden die Lebenslagen<br />
und das damit verbundene Thema der sozialen<br />
Ungleichheit im Alter dargestellt. Fachübergreifend wird<br />
über die wirtschaftliche Lage, die sozialen Beziehungen,<br />
die Persönlichkeit und die Lebensgestaltung sowie über<br />
die zahnmedizinische Versorgung Älterer berichtet. Die<br />
Längsschnittuntersuchungen liefern zudem Erkenntnisse<br />
über individuelle Verlaufsformen des Alterns. Dadurch<br />
können Einblicke in die Entwicklung von körperlicher<br />
Morbidität, kognitiven Fähigkeiten, sozialer Einbindung<br />
sowie Hilfs- und Pflegebedürftigkeit mit zunehmendem<br />
Alter gewonnen werden.<br />
Katja Becker<br />
Lindenberger, U., Smith, J., Mayer, K. U., Baltes, P.<br />
B. (Hrsg.). (2010). Die Berliner Altersstudie (3. erweiterte<br />
Auflage). Berlin: Akademie Verlag GmbH,<br />
Preis 69,80 Euro.<br />
Mit der neuen Broschüre „Geistig fit im Alter<br />
durch Ernährung, Bewegung und geistige<br />
Aktivität“ informiert das Bundesministerium für<br />
Gesundheit über die verschiedenen Formen der<br />
Demenz und die Präventionsmöglichkeiten. Die<br />
Broschüre ist kostenlos unter Angabe der Bestellnummer<br />
BMG-V-10002 zu erhalten.<br />
Per E-Mail: publikationen@bundesregierung.de<br />
Telefonisch: 01805/ 77 80 90<br />
Schriftlich: Publikationsversand der Bundesregierung;<br />
Postfach 481009; 18132 Rostock<br />
www.bmg.bund.de<br />
16 Oktober 2010