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Menschen mit Behinderung<br />

RUT-RAD UND TAT E.V.<br />

Vorurteile, die<br />

Barrieren bauen<br />

Am 21./22. September fand mit über 150 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern die Fachtagung<br />

„Inklusive Leidenschaft: Lesben, Schwule, transgeschlechtliche<br />

Menschen mit Behinderung“ in<br />

Berlin statt.<br />

Lesben, Schwule und Transsexuelle mit Behinderung<br />

erleben in besonderem Maße Diskriminierung und Unverständnis<br />

– innerhalb der Behindertenhilfe, aber auch<br />

innerhalb der lesbisch-schwulen Gemeinde. Von voller<br />

gesellschaftlicher Teilhabe und Gleichbehandlung ist die<br />

Realität trotz gesetzlicher Vorgaben oft weit entfernt.<br />

Vorurteile, fehlende Informationen und Berührungsängste<br />

behindern den offenen Umgang miteinander,<br />

bauen Barrieren. Veränderung ist dringend geboten.<br />

Offenheit für vielfältige Lebensweisen und Barrierefreiheit<br />

bereichern unser aller Zusammenleben in dieser<br />

Gesellschaft. Rechtliche Vorgaben wie die UN-Behindertenkonvention<br />

und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz<br />

(AGG) gebieten die überfällige Gleichbehandlung<br />

und gesellschaftliche Teilhabe von diskriminierten<br />

Gruppen.<br />

Mit folgenden Forderungen wendet sich die Fachtagung<br />

an Politik und Verwaltung sowie an die Gremien der Behindertenhilfe.<br />

Es geht wesentlich um Bereitstellung von<br />

finanziellen Mitteln ...<br />

►zur Förderung von nicht-kommerziellen Trägern (die<br />

sich an Lesben, Schwule und transsexuelle Menschen<br />

richten), um dort Barrierefreiheit zu gewährleisten (wie:<br />

Räume, Websites, Personal),<br />

►für Gebärdensprachdolmetscher,<br />

►für Fortbildungen zur Aufklärung und Sensibilisierung<br />

von Fachpersonal in den Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

mit dem Ziel, dort Vorurteile abzubauen und<br />

Gleichbehandlung zu erreichen,<br />

►Auflagen von Seiten der Verwaltung an Einrichtungen<br />

der Behindertenhilfe, um volle Gleichbehandlung zu sichern<br />

Gäste auf dem abschließenden Podium waren: der<br />

Staatssekretär für Soziales, Rainer-Maria Fritsch, die<br />

Vorsitzende des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbands<br />

Berlin, Prof. Barbara John, der Landesbeauftragte für<br />

Menschen mit Behinderung, Dr. Jürgen Schneider, der<br />

Schwulenreferent Niedersachsens, Hans Hengelein,<br />

Martina Puschke von Weibernetz e.V., der Vorsitzende<br />

der Landesvereinigung Selbsthilfe, Hartwig Eisel und<br />

Cosmo Martin Dittmar-Dahnke von Pro Familia.<br />

Veranstalter der Fachtagung waren: die Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit und Soziales, Landesstelle<br />

für Gleichbehandlung in Kooperation mit RuT-Rad und<br />

Tat- Offene Initiative lesbischer Frauen e.V. ,Schwulenberatung<br />

Berlin gGmbH und der Heinrich-Böll-Stiftung.<br />

Ansprechpartner: Frank Hartung (Schwulenberatung)<br />

Tel: 233 690 70 Jutta Brambach (RuT-Rad<br />

und Tat e.V.) Tel: 621 47 53 Lela Lähnemann (Landesstelle<br />

für Gleichbehandlung) Tel: 9028 1876<br />

LEBENSWEGE BERLIN<br />

Wohnen inklusive<br />

„Leben und Wohnen mit hohem Unterstützungsbedarf“<br />

ist Thema der Fachtagung des Bundesverbandes<br />

für körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen und Lebenswege Berlin am 25. und<br />

26. November im Kleisthaus in Berlin<br />

In der Einladung heißt es: „Menschen mit hohem<br />

Unterstützungsbedarf wollen leben wie andere auch.<br />

Besonders im Bereich Wohnen und in der Alltagsgestaltung<br />

behinderter Menschen sind tiefgreifende gesellschaftliche<br />

Entwicklungen hin zu individuellen Formen<br />

der Gestaltung gefragt und bereits in Ansätzen zu verzeichnen.<br />

Der Paradigmenwechsel von der Fürsorge hin zu Teilhabe<br />

und Selbstbestimmung muss bei den Menschen<br />

ankommen, die auf Teilhabeleistungen durch Einrichtungen<br />

und Dienste angewiesen sind. Dieses entspricht<br />

besonders den Vorstellungen von behinderten Menschen<br />

und Eltern, deren Kinder Integrationserfahrungen machen<br />

konnten. Die moderne Behindertengesetzgebung,<br />

nicht zuletzt die UN-Behindertenrechtskonvention,<br />

stärkt und unterstützt diese Erwartung.<br />

Die Zahl der Leistungsberechtigten wächst durch eine<br />

gestiegene Lebenserwartung und die erste vollständige<br />

Generation alter Menschen mit Behinderung in<br />

Deutschland. Die sich daraus ergebenden steigenden<br />

Aufwendungen der Eingliederungshilfe sind Anlass,<br />

nach Alternativen zu einem nahezu ausschließlich auf<br />

professionelle Kräfte aufbauenden System der stationären<br />

Hilfen zu suchen.<br />

Ziel und Maßstab der Entwicklung ist ein Zuwachs an<br />

Lebensqualität,an Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten<br />

für den Einzelnen. Anspruch ist es, dass alle<br />

Menschen unabhängig von der Art ihrer Behinderung<br />

und dem Umfang ihres Unterstützungsbedarfs von diesen<br />

Entwicklungen partizipieren können. Die Tagung<br />

zeigt an originellen Beispielen, wie das gelingen kann.<br />

Sie greift fachliche Fragen einer veränderten Leistungsgestaltung<br />

auf und stellt den Bezug zum Sozialraum und<br />

seinen Möglichkeiten her.“<br />

www.lebenswege-berlin.de<br />

Oktober 2010 29

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