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Verpackungsindustrie in Deutschland Quelle: BVGlas Jahresberichte 2006-2008 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes; Zahlen für 2009 lagen nicht vor. Seit 2005 ist ein kontinuierlicher Umsatzanstieg von etwa 20 Prozent zu erkennen, welcher 2008 bei rund 1,8 Mrd. € lag. Die Behälterglasproduktion betrug 2008 insgesamt ca. 4.1 Mio. t, wobei auf die Herstellung von Getränkeflaschen über 60 Prozent, von Konservengläsern ca. 27 Prozent und von Verpackungsglas für Nahrungsmittel, Pharmazie und Kosmetik ca. 7,3 Prozent entfielen. Die Umsatzerlöse betrugen ca. 1,7 Mio. Euro. 20 Im Jahr 2007 betrug der Exportanteil 33,7 Prozent und sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte. Der langfristige Vergleich einzelner Kennzahlen innerhalb des letzten Jahrzehnts zeigt eine leicht sinkende Betriebsanzahl (von 33 im Jahr 1998 auf 32 im Jahr 2008), einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen (von ca. 10.200 auf ca. 9.000), eine sinkende Produktion (von 4,3 Mio. t. auf 4,1 Mio t), jedoch einen gesteigerten Umsatz (von 1,4 Mrd. Euro auf 1,7 Mrd. Euro) und einen höheren Exportanteil (von 27 Prozent auf 33,7 Prozent). 21 Der Auslandsumsatz ist beim Behälterglas zwischen 2005 und 2008 um ca. 100 Mio. € auf ca. 596 Mio. gestiegen. Die Exportquote erreichte 2006 einen Spitzenwert von 34,4 Prozent bevor sie im Anschluss auf 33,2 Prozent im Jahr 2008 sank. 2.5.2. Produktivität und Beschäftigte Während Umsätze und Produktionswerte im Beobachtungszeitraum 2005 bis 2009 gestiegen sind, konnte keine Produktivitätssteigerung in der Branche erreicht werden. Mit Beginn der Krise gingen jedoch auch die Umsätze und Produktionsmengen merklich zurück. Befand die deutsche Glasindustrie sich noch im ersten Halbjahr 2008 in einer stabilen wirtschaftlichen Lage und auf hohem Niveau, musste jedoch im zweiten Halbjahr 2008 aufgrund der Krise ein konjunkturelles Abflauen konstatiert werden. Im Vergleich zur gesamten Glasindustrie hat jedoch das Segment „Behälterglas“ weniger mit der weltweiten Wirtschaftkrise zu kämpfen. Die gewinnbringenden Losgrößen ab 1 Mio. 20 Fraese 2009 21 Ebda. und eigene Berechnungen 30
Verpackungsindustrie in Deutschland Glasflaschen konnten zwar nicht mehr erreicht werden, jedoch tragen die letzten 3 bis 4 Jahre des Booms zur Abfederung der Krise bei. Zu beobachten ist jedoch auch ein Rückgang des Konsumverhaltens gegenüber Premiumprodukten, wobei das Behälterglas hier überproportional betroffen ist. Befragte Branchenexperten schätzen diesen Rückgang in einer Größenordnung von 10 Prozent ein. Weiterhin wird ein Umsatzrückgang zwischen 5 und 10 Prozent prognostiziert. Abbildung 20: Beschäftigte Hohlglas Quelle: Statistisches Bundesamt Begegnet wird diesen Entwicklungen bei den Unternehmen durch Kurzarbeit sowie Preis- und Kapazitätsanpassungen - wobei diese Strategien nicht zu einem Abbau der vorhandenen Überkapazitäten in der Branche führen. Im Gegenteil wird durch zusätzlichen Kapazitätsaufbau durch mittelständische Glashütten sowie durch den Neubau einer Glashütte in Sachsen-Anhalt das Problem der Überkapazitäten noch verschärft. Dies bedeutet weiterhin einen erhöhten Kosten- und Wettbewerbsdruck in den Betrieben, einhergehend mit Umsatz- und Gewinneinbußen. 31
Seite 1 und 2: Verpackungsindustrie in Deutschland
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