Report (pdf) - PCG - PROJECT CONSULT GmbH
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Verpackungsindustrie in Deutschland<br />
5.1. Strukturwandel durch Globalisierung<br />
Der Strukturwandel in der Verpackungsindustrie ist als fließend zu betrachten<br />
und lässt sich demnach nicht an bestimmten wirtschaftlichen<br />
Einbrüchen festmachen. Vielmehr kann der Beginn des Wandels der<br />
Verpackungsindustrie vermutlich mit den in den 1980er Jahren beginnenden<br />
Globalisierungstendenzen in Verbindung gebracht werden.<br />
Die sich damals entwickelnden IT-Optionen mit dem rasanten Aufstieg<br />
des Internets mit der Möglichkeit des weltweiten Handels, die Notwendigkeit<br />
schnellster Reaktionszeiten auf Kundenanforderungen, die<br />
schnelle Vergleichbarkeit von Angeboten durch die potenziellen Auftraggeber<br />
sowie die weltweit mögliche Auftragsvergabe unterhöhlten die<br />
althergebrachten Strukturen der gesamten Branche. Daraus resultierte<br />
ein neues wirtschaftliches Denken. Eines der Ergebnisse dieser neuen<br />
Sichtweise, die bis heute anhält, ist z.B. die Überlegung, sich von kundennahen,<br />
lokalen bzw. regionalen Standorten zu lösen und nationale<br />
bzw. europäische und außereuropäische Standortgründungen voranzutreiben,<br />
um großflächig die Märkte bedienen zu können.<br />
Diese Entwicklung ist umso mehr zu beachten, da die Unternehmen der<br />
Verpackungsindustrie als Dienstleister traditionell eine regionale Verteilung<br />
mit Nähe zum Kunden bevorzugten, die schnelle Kommunikation<br />
und operative Reaktion auf Kundenwünsche sowie kurze Transportwege<br />
beinhaltete. Im Zuge der Globalisierung und der immer schwierigeren<br />
Marktlage - dies auch schon vor der 2008 beginnenden Wirtschafts- und<br />
Konjunkturkrise - wurde und wird dieses Merkmal der Verpackungsindustrie<br />
in der Bundesrepublik immer mehr aufgeweicht. Aufgrund der<br />
Konsolidierung der Auftraggeber durch Fusionen und Übernahmen zu<br />
global agierenden Konzernen (z.B. Unilever, Nestlé, Heineken, Anheuser-Busch,<br />
Cadbury, Kraft Food, Coca Cola, etc.) ist vor allem die konsumorientierte<br />
Verpackungsindustrie gezwungen, neben den immer<br />
noch bestehenden nationalen Aktivitäten eine weitere Europäisierung<br />
und Internationalisierung der Standorte durch Neugründungen zu verfolgen.<br />
Diese Entwicklungstendenzen bestimmen gleichzeitig - dies in erster<br />
Linie aufgrund der hohen Investitionskosten für Standortneugründungen<br />
- eine Erhöhung des Konzentrationsgrads des Marktes weg von eigenständigen<br />
klein- und mittelständischen Betrieben hin zu Konzernen, die<br />
weltweit agieren können und in der Vergangenheit eine „Marktbereinigung“<br />
vornahmen. Dies bedeutet in der Praxis zwar mittelständige Unternehmensgrößen<br />
mit unter eintausend Beschäftigten pro Standort,<br />
jedoch aufgrund der Konzernzugehörigkeit bundes-, europa- und/oder<br />
weltweit Beschäftigtenzahlen von mehreren Tausend MitarbeiterInnen.<br />
Durch Standortneugründungen sowie aufgrund der Auswirkungen der<br />
Wirtschaftskrise mit geringerer Nachfrage sind jedoch auch Überkapazitäten<br />
aufgebaut worden, die die zukünftige Marktentwicklung - insbesondere<br />
für die Bereiche „Behälterglas“, „Getränkedosen“ und „Weißblech“<br />
- als schwer einschätzbar erscheinen lassen.<br />
Überdies hat der Bedeutungswandel der Verpackung zu einem Marketinginstrument<br />
für die Verpackungshersteller und ihre zunehmend global<br />
agierenden Kunden dazu geführt, dass auch die Verpackung eines Pro-<br />
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