Report (pdf) - PCG - PROJECT CONSULT GmbH
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Verpackungsindustrie in Deutschland<br />
Zusammenarbeit innerhalb der Verpackungsindustrie wird es jedoch<br />
notwendig sein, Betriebsräte aus Unternehmen der einzelnen Segmente<br />
der Verpackungsindustrie zusammen zu führen und so einen Austausch<br />
innerhalb und zwischen den Einzelsegmenten zu ermöglichen. Beispielhaft<br />
sei hier auf die turnusmäßig stattfindenden Fachtagungen der<br />
Schmiede- und Gießereiindustrie, die von der IG Metall organisiert werden,<br />
hingewiesen.<br />
6.3.1. Perspektiven einer arbeitnehmerorientierten Industriepolitik<br />
Um gewerkschaftsinhärente Potenziale zur Ausgestaltung von Industriepolitik<br />
auch zukünftig nutzbar zu machen, bedarf es einer intensiveren<br />
Entwicklung von Strategien und Projekten zur Förderung von Branchen<br />
und Wirtschaftsstrukturen. Als Ausgangspunkt dafür kann die seit einigen<br />
Jahren praktizierte Clusterpolitik, die sich nicht länger an administrativen<br />
Regionszuschnitten, sondern verstärkt an Wirtschaftszusammenhängen<br />
orientiert, dienen.<br />
Bezogen auf die Verpackungsindustrie - und aufgrund der Wertschöpfungsketten<br />
wird an dieser Stelle auch der Bereich der Verpackungsmaschinen<br />
mit einbezogen - erfordert dies, dass sich die innerhalb der Verpackungsindustrie<br />
handelnden Gewerkschaften zukünftig weniger in<br />
regionalen Gremien mit Akteuren aus Politik und Verwaltung vernetzen<br />
sollten, sondern bevorzugt in der sogenannten „Netzwerkökonomie“,<br />
d. h. in Branchen- und Wertschöpfungszusammenhängen, präsent sein<br />
müssen. Die Wahrnehmung neuer, clusterbezogener Mitgestaltungsoptionen<br />
innerhalb der Verpackungsindustrie, die sich über alle beteiligten<br />
Segmente spannen soll, erfordert zudem die Erweiterung von Kenntnissen<br />
über clusterorientierte Zusammenhänge. Diese sollte unter anderem<br />
durch die Intensivierung des regelmäßigen Informationsaustauschs zwischen<br />
Gewerkschaftsvertretern und zu identifizierenden „Cluster-<br />
Sprechern“ (oder „Cluster-Managern“) über Fragen der Clusterentwicklung<br />
in der Verpackungsindustrie erzielt werden. Die Intensivierung<br />
dieser Zusammenarbeit soll gewährleisten, dass Arbeitnehmerpotenziale<br />
im Rahmen einer an erkannten Clustern orientierten Industrie- und<br />
Innovationspolitik herausgestellt und verstärkt berücksichtigt werden.<br />
Zugleich wird auf diese Weise ein Informationstransfer in Bezug auf die<br />
Entwicklung von Wertschöpfungsketten und Wirtschaftszusammenhängen<br />
innerhalb der Verpackungsindustrie in Richtung der Arbeitnehmervertretungen<br />
sichergestellt. Voraussetzung hierfür ist jedoch auch und<br />
insbesondere die gewerkschaftliche Arbeit vor Ort durch die politischen<br />
Sekretäre der Gewerkschaften.<br />
Der Informationsaustausch und die Artikulation arbeitnehmerorientierter<br />
Interessenlagen sowie die darauf aufbauenden industriepolitischen<br />
Themenstellungen sollten vorrangig durch die in der Verpackungsindustrie<br />
beteiligten Einzelgewerkschaften übernommen werden. Dies aus<br />
dem Grund, als dass die Einzelgewerkschaften mit ihren jeweiligen<br />
Fachabteilungen, die für die Verpackungsindustrie verantwortlich zeichnen,<br />
über detailliertes Know-how bezüglich regionaler Wirtschaftszusammenhänge<br />
und über direkte Kontakte zu Interessenvertretern auf<br />
betrieblicher Ebene verfügen. Entsprechend besteht ein erhöhter Bedarf<br />
an Vernetzung zwischen den Einzelgewerkschaften sowie am Aufbau<br />
von Kooperationsstrukturen mit dem Ziel eines funktionierenden Zu-<br />
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