Report (pdf) - PCG - PROJECT CONSULT GmbH

Verpackungsindustrie in Deutschland
festgestellt, dass gerade auch durch die Auswirkungen der Krise, z.B.
durch Kostensenkungsprogramme, die sich oftmals nur in Entlassungen
manifestieren, Konflikte zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat
zunehmen, deren Lösung starke Betriebsräte und solidarische Belegschaften
erfordern. Dies ist umso wichtiger, als dass seitens der betrieblichen
Interviewpartner sowie der für den Großteil der Branche zuständigen
Gewerkschaften IG Metall und IG BCE die Gefahr gesehen wird,
dass unter Berufung auf die Krise als Vorwand Restrukturierungsmaßnahmen
wie allgemeine Kostensenkungsprogramme, Entlassungen,
Arbeitszeitverlängerungen, gegenseitiges Ausspielen von Einzelstandorten,
Verdichtung der Arbeit, längere Maschinenlaufzeiten, etc. durchgeführt
werden.
6.1. Die Situation der Beschäftigten
Die Situation der Beschäftigten in der Verpackungsindustrie ist derzeit
krisengeleitet. Trotz der in fast allen Segmenten der Verpackungsindustrie
- anders als in anderen Branchen - nicht so stark spürbaren Auswirkungen
der Wirtschafts- und Konjunkturkrise, ist die Lage hinsichtlich
der Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze als kritisch zu betrachten.
Insbesondere das Wegbrechen vorhandener Märkte sowohl bundesweit
als auch im europäischen und globalen Kontext setzt der Branche und
den Beschäftigten zu. Der Absatzrückgang bei gleichbleibenden Produktionsmöglichkeiten
der Branche generiert darüber hinaus das Problem
der Überkapazitäten in den Teilsegmenten der Branche.
Auch aufgrund dieser Rahmenbedingungen herrschen Wettbewerbsdruck,
erhöhte Technisierung und Automatisierung, allgemeiner Kostendruck,
Verdichtung der Arbeitsabläufe und damit einhergehend die
Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes durch unternehmerische Entscheidungen
in den Betrieben der Verpackungsindustrie vor. Insbesondere
von Vertretern der Behälterglasindustrie, der Holzverpackungen
und des Metallsegments wurde diese Einschätzung postuliert.
6.2. Anforderungen an die Beschäftigten
Zukünftig kommen auf die Belegschaften in erster Linie neue Qualifikationsanforderungen
zu, um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Arbeitsplatzes
zu sichern. Hier sind die Betriebsräte gefordert, sich an der Entwicklung
von Personalentwicklungskonzepten zu beteiligen und die Anforderungen
an Qualifizierung und Personalentwicklung pro-aktiv mit festzulegen.
Als Reaktion auf die gestiegenen Anforderungen an die MitarbeiterInnen
der Verpackungsindustrie haben sich in den vergangenen Jahren spezialisierte
Ausbildungsberufe und Studiengänge entwickelt, die auf den
neuen Bedarf der Verpackungsindustrie ausgerichtet sind.
Ein auf die Bedürfnisse der Branche ausgerichteter Berufszweig ist z.B.
der Verpackungsmittelmechaniker 33 . Die positive Entwicklung der Aus-
33 Industrieverband Papier- und Folienverpackung e.V. o.J.; Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft e.V. o.J.b
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