Zusammenarbeit mit Eltern in der Berufsorientierung - Perspektive ...
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KAPITEL 1: ELTERN ALS PARTNER DER SCHULE<br />
• ggf. muttersprachliche Übersetzungen des Briefes<br />
<strong>mit</strong>geliefert werden,<br />
• bei Rücklaufzetteln immer telefonisch nachgefragt wird,<br />
wenn sie ausbleiben.<br />
Falls die Reaktion <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong> auf die schriftliche E<strong>in</strong>ladung<br />
unbefriedigend bleibt, sollte man sich bewusst machen,<br />
dass für manche <strong>Eltern</strong> die schriftliche Form aus den<br />
folgenden Gründen unpassend bleibt:<br />
• Für den Kontaktaufbau ist für viele <strong>Eltern</strong> e<strong>in</strong> „Gesicht“<br />
notwendig. Sie brauchen erst das Vertrauen zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schule tätigen Person, um sich auf den Weg zu<br />
machen.<br />
• Manche K<strong>in</strong><strong>der</strong> geben die E<strong>in</strong>ladungen zu Hause nicht<br />
ab, weil sie sich für ihre <strong>Eltern</strong> schämen o<strong>der</strong> denken,<br />
dass diese sich ohneh<strong>in</strong> nicht <strong>in</strong>teressieren. Manchmal<br />
wollen Jugendliche auch den Kontakt <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>mit</strong><br />
den Lehrer/<strong>in</strong>nen aus an<strong>der</strong>en Gründen vermeiden,<br />
deshalb erreicht die E<strong>in</strong>ladung die <strong>Eltern</strong> nicht.<br />
• In manchen Kulturen ist e<strong>in</strong>e unpersönliche E<strong>in</strong>ladung<br />
<strong>mit</strong> etlichen Wochen Abstand eher unüblich. Die Familien<br />
fühlen sich dadurch nicht angesprochen.<br />
• Dazu kann e<strong>in</strong>e doppelte sprachliche Barriere kommen:<br />
Wenn die E<strong>in</strong>ladung nur unzureichend verstanden wird,<br />
sei es aus Gründen fehlen<strong>der</strong> Deutschkenntnisse, sei<br />
es, weil Begriffe im Brief stehen, die man nicht kennt,<br />
steigt die Befürchtung, bei <strong>der</strong> Veranstaltung selbst<br />
sprachlich „nicht <strong>mit</strong>zukommen“.<br />
1.4.4. Gestaltung von <strong>Eltern</strong>abenden<br />
und Veranstaltungen<br />
Schon im Vorfeld gilt es zu überlegen, wie E<strong>in</strong>ladungen<br />
zu Klassen- o<strong>der</strong> Schulveranstaltungen hohe Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />
erhalten können. <strong>Eltern</strong> sollte ver<strong>mit</strong>telt werden, dass:<br />
Die klassische Form des <strong>Eltern</strong>abends als Frontalveranstaltung<br />
ist sicherlich am wenigsten geeignet, <strong>Eltern</strong> e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den,<br />
die aus verschiedenen Gründen eher distanziert<br />
zur Schule stehen.<br />
• Schon e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Sitzordnung, zum Beispiel <strong>in</strong><br />
Sitzgruppen, kann die Atmosphäre verän<strong>der</strong>n.<br />
• E<strong>in</strong> Schulrundgang o<strong>der</strong> die Besichtigung e<strong>in</strong>es neuen<br />
Raumes kann die steife Stimmung auflockern.<br />
• Gesprächsmöglichkeiten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen erleichtern<br />
Teilnehmenden, denen das Sprechen vor größeren<br />
Gruppen schwerfällt, sich zu Wort zu melden.<br />
Konkrete Tipps<br />
Folgende Anregungen können dazu beitragen, e<strong>in</strong>e<br />
kommunikationsför<strong>der</strong>nde Atmosphäre herzustellen:<br />
• Die Begrüßung durch die Schulleitung bei speziellen<br />
Veranstaltungen wertet das Treffen auf.<br />
• Für manche <strong>Eltern</strong> ist es sehr ungewohnt, dass es<br />
„gleich zur Sache geht“. Vielleicht ist es möglich, nach<br />
e<strong>in</strong>er Begrüßung zunächst e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formelle Plattform des<br />
Austausches zu schaffen.<br />
• Dies wird erleichtert durch e<strong>in</strong>ladende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />
In manchen Schulen ist <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong>beirat e<strong>in</strong>gebunden<br />
und sorgt für Getränke und eventuell Verpflegung.<br />
• Manche Schulen bitten auch die <strong>Eltern</strong>, etwas <strong>mit</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />
da<strong>mit</strong> sie das Gefühl haben, zum Gel<strong>in</strong>gen des<br />
Abends beizutragen.<br />
• Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch Präsentation kle<strong>in</strong>erer<br />
Projekte, e<strong>in</strong>es Liedes, e<strong>in</strong>er Bil<strong>der</strong>ausstellung und<br />
Ähnlichem lockert die Atmosphäre ebenfalls auf.<br />
• Insbeson<strong>der</strong>e für Alle<strong>in</strong>erziehende muss die Frage <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung geklärt se<strong>in</strong>.<br />
• ihre Präsenz wichtig ist und sie an <strong>der</strong> Schule<br />
gebraucht werden,<br />
• positive Verän<strong>der</strong>ungen und Erfolge nur <strong>mit</strong> ihrer<br />
Teilnahme möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Mehrsprachigkeit<br />
E<strong>in</strong>e wesentliche Überlegung im Vorfeld ist die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Kommunikation unter Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Mehrsprachigkeit.<br />
• Aufgabe <strong>der</strong> veranstaltenden Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen ist es,<br />
allen <strong>Eltern</strong> deutlich zu machen, dass man den zusätzlichen<br />
„Verständigungsaufwand“ gerne <strong>in</strong> Kauf nimmt.<br />
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