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Zusammenarbeit mit Eltern in der Berufsorientierung - Perspektive ...

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KAPITEL 2: ANSÄTZE ZUR EINBINDUNG DER ELTERN<br />

Die bundesweite Initiative „Neue Wege für Jungs“ bietet<br />

e<strong>in</strong>e Fülle von Materialien, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> un<strong>mit</strong>telbaren<br />

Arbeit <strong>mit</strong> Vätern e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Zum Beispiel<br />

gibt es dort kostenlos den Film „Eigentlich wollte<br />

ich Fußballprofi werden …“, <strong>in</strong> dem fünf junge Männer<br />

<strong>in</strong> „untypischen“ Berufsfel<strong>der</strong>n vorgestellt werden, und<br />

<strong>der</strong> sich sehr gut als Gesprächse<strong>in</strong>stieg für Vätergruppen<br />

eignet. Weitere Filme und Reportagen von und<br />

über Jungen <strong>in</strong> untypischen Berufen können bezogen<br />

werden unter: www.neue-wege-fuer-jungs.de (Stichwort:<br />

Service & Download, Didaktische Medien).<br />

2.2.4. Themenbauste<strong>in</strong> 4: Die Arbeitswelt erleben<br />

und verstehen: Welche praktischen Erfahrungen<br />

sammelt me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d?<br />

Bedeutung von Praktika<br />

In Schnupperpraktika, Block- und Tagespraktika sammeln<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>drücke von und Erfahrungen <strong>mit</strong> verschiedenen<br />

Berufen. An manchen Schulen werden darüber<br />

h<strong>in</strong>aus Schüler/<strong>in</strong>nenfirmen organisiert und erste unternehmerische<br />

Qualitäten erforscht. <strong>Eltern</strong> brauchen Verständnis<br />

für die Bedeutung dieser Praktika, nicht nur als Erfahrung<br />

<strong>der</strong> Arbeitswelt, son<strong>der</strong>n auch als Sprungbrett für e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildungsstelle, denn gute Kontakte zu Betrieben s<strong>in</strong>d<br />

entscheidend für den weiteren Weg. <strong>Eltern</strong> können ihre<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>em Praktikumsplatz unterstützen,<br />

sich für die Ergebnisse <strong>in</strong>teressieren und so weit<br />

wie möglich versuchen, von Angeboten zum Kennenlernen<br />

von Betrieben Gebrauch zu machen.<br />

In e<strong>in</strong>em ersten Schritt ist es hilfreich, <strong>Eltern</strong> möglichst<br />

frühzeitig e<strong>in</strong>en Gesamtüberblick über die Pflichtpraktika<br />

an <strong>der</strong> Schule zu verschaffen und darüber h<strong>in</strong>aus auf die<br />

Bedeutung freiwilliger Praktika h<strong>in</strong>zuweisen. Zur Vertiefung<br />

empfiehlt es sich, zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es jeden Schuljahres<br />

nochmals detailliert auf die e<strong>in</strong>zelnen Aktivitäten im<br />

jeweiligen Schuljahr h<strong>in</strong>zuweisen. Wichtig dabei ist, den<br />

<strong>Eltern</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>mit</strong>zuteilen:<br />

• Wann f<strong>in</strong>det das Praktikum statt?<br />

• Bis wann muss <strong>der</strong> Praktikumsplatz gesucht se<strong>in</strong>?<br />

• Wer sucht?<br />

• Wo gibt es unterstützende Adressen?<br />

• Was tun im Krankheitsfall?<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit ist, dies geme<strong>in</strong>sam <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong><br />

anhand <strong>der</strong> „Checkliste Praktikum“ aus dem Stuttgarter<br />

Berufswahl-Portfolio zu tun und sie dabei auf ihre<br />

konkreten Mitwirkungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>zuweisen.<br />

➔ Methodischer H<strong>in</strong>weis<br />

– Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit<br />

Methodisch sollten nicht nur Informationen ver<strong>mit</strong>telt,<br />

son<strong>der</strong>n es sollte auch die Arbeit <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen ermöglicht<br />

werden, <strong>in</strong> denen sich <strong>Eltern</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> austauschen<br />

und z.B. Gründe für die Teilnahme an e<strong>in</strong>em Praktikum<br />

sammeln können. Wichtig ist es, <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> darüber<br />

<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen, weshalb auch Praktika jenseits<br />

<strong>der</strong> bekannten Pfade unterstützenswert se<strong>in</strong> können. Das<br />

gilt für geschlechteruntypische Berufe genauso wie für<br />

Berufe, die bislang nicht zu den beliebtesten Berufen<br />

gehören. An dieser Stelle kann Arbeitsblatt 10 e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, das <strong>Eltern</strong> verdeutlicht, wie viele Bewerber/<strong>in</strong>nen<br />

sich auf die fünf meist gewählten Berufe verteilen,<br />

und dass es alle<strong>in</strong> schon aus strategischen Gründen<br />

wichtig se<strong>in</strong> kann, an<strong>der</strong>e Berufszweige durch Praktika zu<br />

erkunden.<br />

➔ Methodischer H<strong>in</strong>weis<br />

– Arbeit <strong>mit</strong> Fallbeispielen<br />

<strong>Eltern</strong>, die gebeten werden, bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>em<br />

Praktikumsplatz zu helfen, brauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die entsprechenden<br />

Informationen über geeignete Suchstrategien.<br />

Methodisch bietet sich e<strong>in</strong> Austausch <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong><br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bzw. <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> älterer Jahrgänge an, die<br />

von ihren Erfahrungen berichten können. Für <strong>Eltern</strong> rückt<br />

da<strong>mit</strong> besser <strong>in</strong>s Blickfeld, welche Ressourcen und<br />

Zugänge zu <strong>in</strong>formellen Netzwerken sie bereits haben,<br />

und wie sie diese für die Suche nutzen können. Dabei<br />

können jedoch verschiedene implizite Vorstellungen über<br />

nützliche Praktika und Suchstrategien zwischen <strong>Eltern</strong><br />

und Berufskräften aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>prallen, die durch Arbeit<br />

<strong>mit</strong> Fallbeispielen jedoch besprechbar und <strong>der</strong> Reflexion<br />

zugänglich gemacht werden können.<br />

Zur Veranschaulichung - Arbeit <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Fallbeispiel:<br />

Fallbeispiel:<br />

E<strong>in</strong>e Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleiter<strong>in</strong> berichtet empört davon, dass<br />

die türkischen <strong>Eltern</strong> e<strong>in</strong>es ihrer Jugendlichen dem Jungen<br />

e<strong>in</strong>en Praktikumsplatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dönerbude ver<strong>mit</strong>telt haben.<br />

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