Kapitel 6 Supraleitung
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332 <strong>Kapitel</strong> 6 <strong>Supraleitung</strong><br />
Geschichte der <strong>Supraleitung</strong> (SL)<br />
1908 Heliumverflüssigung (K. Onnes, Leiden)<br />
1911 Entdeckung der <strong>Supraleitung</strong> (K. Onnes, Leiden) ρ = 0 – Nobelpreis 1913<br />
1933 Meissner-Ochsenfeld-Effekt B =0<br />
1935 London-Theorie (phänomenologisch)<br />
– lineare Elektrodynamik der SL<br />
1950 Ginzburg-Landau-Theorie (phänomenologisch)<br />
–ausTheoried.Phasenübergänge → Ordnungsparameter<br />
1957 BCS-Theorie – mikroskopische Theorie<br />
(John Bardeen, Leon N. Cooper, John R. Schrieffer) – Nobelpreis 1972<br />
1957 exp. Bestimmung der Energielücke aus IR-Absorption<br />
– Glover, Tinkham<br />
1960/61 exp. Bestimmung der Energielücke aus<br />
Tunnelexperimenten – Giaever – Nobelpreis 1973<br />
1960 Flussquantisierung – Doll, Näbauer; Deaver, Fairbank<br />
1962 Josephson-Effekt (Theorie) – B.D. Josephson – Nobelpreis 1973<br />
1963 exp. Bestätigung des dc Josephson-Effekts – Anderson, Rowell<br />
bis 1986 höchste Sprungtemperatur: T c =23K in Nb 3 Ge<br />
Entwicklung von Anwendungen: Energietechnik, Elektronik<br />
1986 Entdeckung der Hochtemperatur-<strong>Supraleitung</strong> (HTS)<br />
in La-Ba-Cu-O – J.G. Bednorz, K.A. Müller – Nobelpreis 1987<br />
Rekord-T c =133K in HgBa 2 Ca 2 Cu 3 O 8<br />
2003 <strong>Supraleitung</strong> stellt aktuelles, vielseitiges Forschungsgebiet dar<br />
Anmerkungen:<br />
• die Entwicklung der Helium-Verflüssigung war wesentliche Voraussetzung für die<br />
Entdeckung der <strong>Supraleitung</strong>.<br />
Flüssiges Helium (LHe) ist wichtigstes Kühlmittel für Experimente im Kelvin-<br />
Bereich.<br />
• Die BCS-Theorie erlaubt sehr gute Beschreibung des supraleitenden Zustands.<br />
Daher galt das Gebiet bis Mitte der achtziger Jahre als nahezu ”abgeschlossen”.<br />
• Die HTS erbrachte eine schlagartige Wiederbelebung der SL-Forschung.<br />
→ viele neue und interessante Aspekte und Impulse für SL:<br />
– Materialien: stark anisotrope, geschichtete Kuprate – reichhaltige Defektstruktur<br />
– Grundlagen: Mechanismus der HTS bis heute ungeklärt. Unkonventionelle<br />
Symmetrie des Ordnungsparameters<br />
– Anwendungen: spezielle Eigenschaften und vereinfachte Kühltechnik mit<br />
flüssigem Stickstoff (LN s ) steigern das Anwendungspotential.