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SPORT<br />
SEGLERSCHLEPP RC-SL<br />
Österreichische Meisterschaft<br />
in der Klasse Seglerschlepp (RC-SL)<br />
Im Zwei-Jahresrhythmus werden Österreichische Meisterschaften<br />
in den einzelnen Modellflugklassen abgehalten. Am<br />
31. August und 1. September 2013 war es für die Klasse Seglerschlepp<br />
(RC-SL) wieder einmal so weit. Zum 14. Mal wurde<br />
seit Bestehen dieser Modellflugsparte eine österreichische<br />
Meisterschaft durchgeführt. Als austragender Verein hat sich<br />
der MFC Ikarus Ohlsdorf zur Verfügung gestellt, der in jeder<br />
Hinsicht ein Volltreffer war. Ein riesengroßer Modellflugplatz<br />
und lauter nette Leute waren ein Garant für ein gutes Gelingen<br />
der Meisterschaft.<br />
Piloten hatten sich<br />
beim Österreichischen<br />
39(!)<br />
Aero-Club zur Teilnahme<br />
angemeldet und das war ein<br />
Rekordergebnis. Nur in den Jahren<br />
1989 und 1991 gab es noch mehr<br />
Zuspruch zu einer österreichischen<br />
Meisterschaft in der Klasse Seglerschlepp<br />
und das ist wahrlich lange<br />
her.<br />
Im Vorfeld waren alle Vorbereitungen<br />
getroffen worden, sodass<br />
am Samstag pünktlich um 8.50<br />
Uhr die Wettbewerbsbesprechung<br />
Autor<br />
BFR Dr. Wolfgang Schober stattfinden<br />
Fotos<br />
konnte. Hier<br />
Josef Eferdinger, Karl leistete sich<br />
Eder und Wolfgang Schober der designierte<br />
Wettbewerbsleiter<br />
einen Fauxpas, sodass dann in der<br />
Folge Fritz Demelmair durch den<br />
Wettbewerb führte. Mit seiner unnachahmlichen<br />
Art hatte er dann<br />
zwei Tage lang den Wettbewerb<br />
souverän im Griff. Vielen Dank<br />
nochmals an dieser Stelle dafür.<br />
Bei sehr schönem Wetter wurden<br />
die Wettbewerbsflüge begonnen<br />
und mit Startnummer 5 waren<br />
dann auch gleich die Titelanwärter<br />
und Lokalmatadore – das Team Vater<br />
und Sohn Huter – am Start, die<br />
einen sehr schönen Flug zeigten.<br />
Erstaunlich auch immer wieder die<br />
Leistungen der in der Schleppszene<br />
nicht so bekannten Teams. Daniel<br />
Nagl und Harald Schüßler – beides<br />
Segelkunstflugpiloten – haben<br />
durch ihren ruhigen Flugstil beeindruckt.<br />
Vor allem die Pilatus B 4 mit<br />
Nach dem 1.Durchgang gab es folgende Reihung:<br />
1. Schober W./Lenzhofer 1.482 Punkte<br />
2. Huter/Huter 1.466 Punkte<br />
3. Mayer/Jandl 1.458 Punkte<br />
4. Winkler M./Stöllinger 1.426 Punkte<br />
5. Nagl/Schüßler 1.392 Punkte<br />
Nach dem 2.Durchgang gab es folgende Reihung:<br />
1. Huter/Huter 2.961 Punkte<br />
2. Schober W./Lenzhofer 2.952 Punkte<br />
3. Mayer/Jandl 2.906 Punkte<br />
4. Winkler M./Stöllinger 2.889 Punkte<br />
5. Nagl/Schüßler 2.775 Punkte<br />
Das Gesamtergebnis gab folgendes Bild:<br />
1. Schober Wolfgang/Lenzhofer Herbert (K) 3.035 Punkte<br />
2. Huter Johann/Huter Andreas (OÖ) 2.961 Punkte<br />
3. Mayer Josef/Jandl Walter (K) 2.906 Punkte<br />
4. Kalaschek Johann/Kalaschek Klaus (Stmk) 2.895 Punkte<br />
5. Winkler Martin/Stöllinger Karl (S) 2.889 Punkte<br />
6 m Spannweite<br />
und 20 kg Gewicht<br />
war eine Augenweide.<br />
Oder das<br />
oberösterreichische<br />
Team Hubert<br />
Pohn und Alfons<br />
Plangger die mit<br />
einer wunderschönen<br />
Eigenbau-Wilga<br />
einen<br />
Reiher in die Höhe<br />
zogen gaben eine<br />
tolle Vorstellung.<br />
Nach einem wirklich vorzüglichen<br />
Mittagessen wurde um 13.30 Uhr<br />
der Wettbewerb mit dem 2. Durchgang<br />
fortgesetzt. Das Wetter war<br />
anhaltend schön, allerdings mischte<br />
nun ein Querwind ein wenig mit,<br />
der die Piloten etwas gefordert<br />
hat. Doch gerade bei diesen Bedingungen<br />
konnte das Team Peter<br />
Aigner/Georg Hönig seine persönliche<br />
Bestleistung bei dieser Meisterschaft<br />
erbringen. Die Cap 10<br />
von Peter Aigner mit ihren 3,3 m<br />
Spannweite und knapp 25 kg Gewicht<br />
gibt schon ein bestechendes<br />
Flugbild ab und die ASW 22 trägt<br />
das Ihrige dazu bei. Sehr schön anzuschauen<br />
war auch das Flugbild<br />
der Red Bull Piper mit dem Bocian<br />
im Schlepptau, gesteuert von Helmut<br />
Schobesberger und Johann<br />
Kolm. Ja, es ist der Motorenbauer<br />
Hans Kolm, der einen schon betagten<br />
und völlig in Holzbauweise<br />
erstellten Bocian vorführte. Das<br />
Team Huter/Huter erflog ebenfalls<br />
seine persönliche Bestleistung bei<br />
dieser Meisterschaft und führte<br />
nun im Zwischenergebnis nach<br />
dem 2. Durchgang.<br />
Die Punkte liegen so nahe beieinander,<br />
dass noch jedes Team mit<br />
einem perfekten dritten Flug den<br />
Meistertitel holen konnte. Bei drei<br />
Durchgängen gibt es ja ein Streichergebnis<br />
und so lauerten auch<br />
noch einige andere Teams mit annähernd<br />
1.400 Punkten in einem<br />
der beiden Durchgänge auf ihre<br />
Chance. Man musste also abwarten,<br />
was der Sonntag bringen würde.<br />
Am Sonntag zeigte sich das Wetter<br />
von einer ganz anderen Seite. Eine<br />
Regenfront hatte Oberösterreich<br />
erreicht und der Himmel war wolkenverhangen<br />
und immer wieder<br />
zog ein Regenschauer durch. Der<br />
Wettbewerb musste deshalb zwar<br />
einige Male kurz unterbrochen<br />
Nagl/Schüßler im Schlepp<br />
werden, doch konnte der dritte<br />
Durchgang zu Ende geflogen werden.<br />
Ein konstanter leichter Westwind<br />
wehte direkt in Startrichtung<br />
und so konnte gleich am Beginn<br />
das Team Schober/Lenzhofer einen<br />
Superflug hinlegen und die Punktehöchstwertung<br />
bei dieser Meisterschaft<br />
erfliegen. Auch das Team<br />
Wenn der Vater mit dem Sohne ...<br />
Peter und Florian Deisl<br />
Vater und Sohn Kalaschek wuchs<br />
über sich hinaus und mit der Jodel<br />
Robin und der Mucha im Schlepptau<br />
erreichten sie die zweitbeste<br />
Herbert Lenzhofer mit seiner Mucha<br />
Durchgangswertung. Im Gegensatz<br />
dazu konnten die Führenden in der<br />
Zwischenwertung Huter/Huter die<br />
idealen Bedingungen<br />
nicht nutzen.<br />
Vater Huter<br />
misslang<br />
die Landung<br />
mit seiner<br />
Schleppmaschine<br />
und<br />
damit fehlten<br />
wertvolle<br />
Punkte.<br />
Die eigentlichen<br />
Sieger<br />
aber waren<br />
die eher unbekannten<br />
Teams aus Oberösterreich,<br />
die sich selbst überwunden<br />
und an der Österreichischen Meisterschaft<br />
teilgenommen haben. Sie<br />
Die Red Bull Piper<br />
von Helmut Schobesberger<br />
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