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REPORT<br />
TRAINING<br />
- und nach kurzer Anbindung gibt’s<br />
grundsätzliche Verständigung zum<br />
Trainersystem. Mein Ziel ist mit EI-<br />
GENEM Flieger Platzrunden in diversen<br />
Varianten zu drehen<br />
und<br />
Flieger<br />
des TRAINERS<br />
danach sicher und „schön“ zu Landen.<br />
Ganz einfach - werdet Ihr sagen.<br />
Ist mir auch ein paar Mal mit<br />
dem FISH gelungen. Meist musste<br />
aber der TRAINER trotz Windstille<br />
korrigieren, weil ich zu hoch („geht<br />
sich nicht mehr aus“) oder zu tief<br />
(„gib Gas, sonst kommst Du im<br />
Kartoffelacker runter“) war. Der<br />
größte „Hund“ für mich ist eben<br />
das Einkurven zum Landeanflug.<br />
Parallel zum Platz ist erwünscht.<br />
Ohne Zuschauer, andere Piloten,<br />
Hütte oder uns selbst zu beschädigen.<br />
Und auch ohne im gegenüberliegenden<br />
Feld - auch wenn sogar<br />
sanft - zu landen. Der LASERFISH<br />
fliegt zwar langsamer als der JUNI-<br />
OR des Trainers. Ist aber trotzdem<br />
nicht immer auch so friedlich.<br />
Prächtig heute. Abziehende dünne<br />
Nebel, fast windstill, bald untergehende<br />
Sonne. Thema „LANDEN,<br />
LANDEN, LANDEN“. Ist ja wunderbar.<br />
mit dem alten LASERFISH so<br />
ganz flach übers Gras zu streichen<br />
und schließlich sanft wie Samt aufzusetzen.<br />
Persönlich finde ich diese<br />
letzten paar Meter bei Windstille<br />
richtig geil. Immer wieder ein beeindruckendes<br />
Gefühl.<br />
Doch vor diesem Vergnügen ist<br />
noch immer intensive Arbeit - oder<br />
besser KONZENTRATION - nötig.<br />
Nichts bekommt man geschenkt.<br />
Auch gute Landungen<br />
nicht. Schon gar<br />
nicht. Zum Glück hat der<br />
TRAINER wieder zu Rauchen<br />
begonnen. Das<br />
gibt gute Pausen dazwischen.<br />
Höflich wie<br />
er immer ist sagt er,<br />
dass meine Fliegerei<br />
nicht der Grund für<br />
das alte Laster ist.<br />
Letzter Flugtag<br />
im Herbst<br />
Ende November<br />
- kalt, grau, aber<br />
doch noch mal<br />
fast windstill.<br />
Der FLIEGER<br />
ist diesmal ein<br />
kleineres Gerät<br />
namens „<br />
Star Cruiser“<br />
aus einem<br />
US-Holzbaukasten (HERR) -<br />
im vorletzten Winter gebaut. 1 m<br />
Spannweite, oder 40“, wie es am<br />
Karton steht. War mein Wunschkonzept<br />
schon vor zwei Jahren, da<br />
ich einmal so ein Ding mit lenkbarem<br />
vorderem Bugrad bauen wollte.<br />
Nach Programmierung wurde<br />
er vom Trainer vom Gras weg zu<br />
seinem Erstflug gestartet. Bis auf<br />
ein paar winzige Justierungen flog<br />
er überraschend gut und stabil. So<br />
lange man nicht brutal überzieht.<br />
Jedenfalls lässt er sich - im Gegensatz<br />
zur doch weit aufwändigeren<br />
Anderen - wunderbar Starten und<br />
Landen. Selbst bei schon etwas<br />
ruppigem Gras und relativ hohen<br />
Geschwindigkeiten.<br />
Im Frühling (April) beginnen wir<br />
wieder mit dem guten, alten LA-<br />
SERFISH von Kirchert. Er war das<br />
erste Holzmodell, das ich selber<br />
gebaut hatte und sieht nun auch<br />
aus der Nähe schon etwas „fransig“<br />
aus. Aber oben<br />
macht er seinen Job.<br />
Manchmal auch eigenwillig<br />
- so ist er<br />
halt - der FISH.<br />
Als Produzent hat<br />
mir Gerold Kirchert<br />
LEHRER-SCHÜLER<br />
System<br />
schon voriges Jahr versichert, dass<br />
man den Flieger ohne weitere Adaption<br />
auch mit 3s-Akku fliegen<br />
könne. Wenn man nur auf die Tiefentladung<br />
achtet. Also sind wir<br />
heute bei fast idealem Wetter und<br />
geduldigen Nachbarn (DANKE!) zuerst<br />
ein paar Runden mit dem 2s-<br />
Akku geflogen. Dann keck auf den<br />
„3s“ umgestiegen. Der gute LASER-<br />
FISH wurde fast zum Jagdflieger.<br />
Mehr Motorleistung und das Ding<br />
war zu bisher nie gekannten Kunstflugfiguren<br />
und Steigraten fähig<br />
- völlig neu und fast schon „sportlich“.<br />
Mit kleinen, gutmütigen Böen dazwischen<br />
hat uns heute der Wind<br />
empfangen. Das hat fürs Training<br />
gepasst und auch für etwas Spannung<br />
gesorgt. Wenn der alte LA-<br />
SERFISH mit dem 2s-Akku gerade<br />
mal am Platzrand in der Luft gestanden<br />
ist. Weil er und Gegenwind<br />
fast gleich schnell - oder besser,<br />
gleich langsam - waren. Mit der<br />
3s-Spannung geht das Ganze schon<br />
flotter. Allerdings ist auch der Trend<br />
zu steilen Steigflügen bei Vollgas zu<br />
beachten. Trimmung ist hier schon<br />
hilfreich. Obwohl es mit etwas Vorsicht<br />
auch mit der alten Einstellung<br />
geht. Nur kommt halt hie und da<br />
ein ungewollter Looping dazu - bisher<br />
hat’s der FISH ausgehalten.<br />
Möglicherweise fällt es „alten<br />
Profis“ gar nicht mehr auf. Fliegen<br />
in freier Natur ist nicht nur Technik<br />
und Kunst, sondern ein oft echt<br />
beglückendes Erleben. Wer sonst,<br />
außer uns Fliegern, ist so fixiert auf<br />
Himmel, Wind und Erde in ihren<br />
unmittelbaren, natürlichen Formen?<br />
Heute Wetter - um 18 Uhr<br />
einfach ideal.<br />
Das Alles kann aber nicht darüber<br />
hinwegtäuschen, dass meine beabsichtigten<br />
Landeübungen diesmal<br />
einfach nicht funktionierten.<br />
Gerade mal zwei waren ganz gut.<br />
Die Letzte hätte beinahe einem<br />
JUNIOR des Trainers<br />
Kollegen beschädigt,<br />
der bei uns im Gras<br />
saß. Gefiel mir sehr<br />
gut, diese Landung direkt<br />
an unserer kleinen<br />
Gruppe. Alle anderen<br />
waren etwas schockiert.<br />
Aber vielleicht auch nur<br />
neidisch, weil sie es nicht<br />
so direkt können.<br />
Jetzt werde ich halt weiter<br />
Einteilung von Anflugsund<br />
Verfahrenskurven<br />
üben. Den Luftraum (der<br />
ja bekanntlich optisch aus<br />
Nichts besteht) im Anflug<br />
richtig einteilen lernen und<br />
bei Bedarf mit zusätzlich eingesprungenen<br />
„S“-Kurven, Bögen<br />
und Kreisen Höhe vernichten und<br />
Richtung gewinnen. Es wird ein<br />
langer, heißer Sommer!<br />
Habe allerdings auch wirklich<br />
schon gelernt, den FISH da ganz<br />
oben ohne groß nachzudenken<br />
richtig und auch meist sicher zu<br />
führen. Auch Kreise und Kurven<br />
ohne Sinken gelingen und werden<br />
vom Trainer sogar fallweise gelobt.<br />
Obwohl da unsere Intentionen<br />
manchmal auseinander gehen.<br />
Denn wie soll ich ohne Sinken Landen<br />
üben?<br />
Den Wunschtraum des Trainers,<br />
nur mehr entspannt Kaffee<br />
zu schlürfen ohne seinen Schüler<br />
beachten zu müssen, wird es allerdings<br />
- wenn es nach mir geht<br />
- kaum bald geben. Denn Platzrunden<br />
- schön und gut. Aber das ist<br />
doch erst der Anfang - wie Ihr Alle<br />
wisst.<br />
Sommerhitze. Schlauer<br />
geworden haben wir heute schon<br />
um 9 Uhr am Platz begonnen. Bei<br />
24 Grad Lufttemperatur war das<br />
Fliegen diesmal echt ein Genuss.<br />
Wir sind nun dabei reale Landungen<br />
zu üben. So wie sie bei den „A +<br />
B“-Prüfungen verlangt werden. Bei<br />
etwa der Hälfte der Flüge ist zwar<br />
Korrektur oder fallweise „Rettung“<br />
durch den Trainer noch immer nötig.<br />
Aber es wird merklich besser,<br />
leichter und sicherer. Zumindest<br />
war es diesmal von 9 bis 10 so.<br />
Heute hat der Trainer einen seiner<br />
großen Flieger mit Rauchkörpern<br />
bestückt. Elektrische Zündung<br />
über Funk - eh klar. Allerdings<br />
im Versuchsstadium. 50 m weiter<br />
stationierte Kollegen haben es sehr<br />
genossen, als plötzlich eine Rauchwolke<br />
über den Platz gezogen kam.<br />
Obwohl der Flieger noch am Boden<br />
stand. Ob das Absicht oder Versehen<br />
war? Jedenfalls,<br />
die Zündung<br />
der Rauchkapsel funktioniert. Auch<br />
am Boden. Ich glaube, der Trainer<br />
fand das weniger lustig?<br />
Nach etwa einer 3/4 Stunde gesamter<br />
Übungszeit (der FISH segelt<br />
gerne und braucht ja nicht<br />
dauernd Motorlauf) wurde der<br />
Wind schwächer und damit eher<br />
meinem Können angepasst. Es gab<br />
einige gute Starts/Landungen und<br />
letztlich konnte sich der Trainer<br />
wieder den Räucherstäbchen an<br />
seinen Flügelenden widmen.<br />
Mein erster Alleinflug<br />
kommt schon näher<br />
Alles nur mehr eine Frage von<br />
Mut und Selbstvertrauen. Wie sich<br />
die Zukunft entwickelt? Interessant<br />
sicherlich - denn wir haben noch<br />
viel vor . . . <br />
p<br />
94 prop 4/2013 4/2013 prop 95<br />
Der CLUB