GB – Der Grüne Bote - Rechtswissenschaftliche Fakultät - Friedrich ...
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<strong>GB</strong> 4/2013 249<br />
nes Kredites ein 2/3 Beispiel anzugeben.<br />
(Ls. d. Redaktion).<br />
Fundstelle: WRP 2013, 1398<br />
OLG Düsseldorf: Beratungspflicht bei<br />
der Auslieferung apothekenpflichtiger<br />
Arzneimittel<br />
Urt. v. 23. 7. 2013 <strong>–</strong> I-20 U 116/12<br />
UWG § 4 Nr. 11; ApoBetrO §§ 17 Abs. 2,<br />
20; ZPO § 540 Abs. 1 Nr. 1<br />
1. Die Anlieferung apothekenpflichtiger<br />
Arzneimittel durch einen Auszubildenden<br />
der liefernden Apotheke stellt einen Verstoß<br />
gegen die Beratungspflicht nach § 20<br />
ApoBetrO dar.<br />
2. <strong>Der</strong> Apothekenkunde ist allerdings nicht<br />
verpflichtet eine „Zwangsberatung“ über<br />
sich ergehen zu lassen. Hat der Kunde<br />
unmissverständlich auf eine Beratung verzichtet,<br />
muss diese ihm nicht aufgezwungen<br />
werden. Allein aus dem Umstand einer<br />
telefonischen Bestellung kann ein solcher<br />
Beratungsverzicht jedoch nicht abgeleitet<br />
werden. (Ls. d. Redaktion)<br />
OLG Frankfurt: Abgrenzung vom Verleiten<br />
zum Vertragsbruch und bloßem<br />
Ausnutzen fremden Vertragsbruchs<br />
Urt. v. 11. 7. 2013 <strong>–</strong> 6 U 87/12<br />
UWG §§ 3, 4 Nr. 10, 8 Abs. 1; ZPO §§ 540<br />
Abs. 1 S. 1, 533 Nr. 1, Nr. 2<br />
1. Wechselt ein Handelsvertreter ohne<br />
fristgemäße Kündigung von seinem alten<br />
zu einem neuen Geschäftsherrn und kommen<br />
der Handelsvertreter und der neue<br />
Geschäftsherr überein, dass der neue Geschäftsherr<br />
die sonst übliche Mitteilung der<br />
Neubeschäftigung an einen Branchenverband<br />
unterlässt, damit der alte Geschäftsherr<br />
von dem Wechsel zu seinem Mitbewerber<br />
zunächst keine Kenntnis erhält,<br />
liegt hierin kein Verleiten zum Vertragsbruch<br />
durch den neuen Geschäftsherrn,<br />
sondern lediglich ein wettbewerbsrechtlich<br />
nicht zu beanstandendes Ausnutzen fremden<br />
Vertragsbruchs.<br />
OLG Köln: Kinderhochstuhl „SIT UP“<br />
Urt. v. 10. 7. 2013 <strong>–</strong> 6 U 209/12<br />
UWG § 4 Nr. 9 a)<br />
1. Im Rahmen des lauterkeitsrechtlichen<br />
Nachahmungsschutzes kann sich die erforderliche<br />
gewisse Bekanntheit des nachgeahmten<br />
Produkts auch daraus ergeben,<br />
dass seine charakteristischen Merkmale<br />
von dem Hersteller übereinstimmend bei<br />
einer ganzen Reihe von Produkten verwendet<br />
werden. In diesem Fall genügt es,<br />
wenn die Modellreihe über eine gewisse<br />
Bekanntheit bei den angesprochenen Verkehrskreisen<br />
verfügt; es ist nicht erforderlich,<br />
dass dies auch auf jedes einzelne Modell<br />
zutrifft.<br />
OLG Köln: „1 Jahr Preisgarantie“<br />
Urt. v. 5. 7. 2013 <strong>–</strong> 6 U 5/13<br />
UWG §§ 4 Nr. 4, 5a Abs. 2<br />
1. Ein Strom- und Gasanbieter darf hinsichtlich<br />
der Konditionen der in einem<br />
Fernsehspot ausgelobten einjährigen Preisgarantie<br />
auch dann auf seine Internetseite<br />
verweisen, wenn der Verbraucher die entsprechenden<br />
Tarife dort unmittelbar buchen<br />
kann (im Anschluss an BGH GRUR<br />
2009, 1064 - Geld-zurück-Garantie II).<br />
2. Die Bindung der einjährigen Preisgarantie<br />
eines Strom- und Gasanbieters an bestimmte,<br />
eine einjährige Vertragslaufzeit<br />
und die Berechnung einer Mindestabnahmemenge<br />
beinhaltende Tarife enthält keine<br />
überraschenden Konditionen, die der Aufklärung<br />
bereits im Fernsehspot selbst bedürfen.<br />
OLG Hamburg: Werbung mit Angaben<br />
ohne wissenschaftlichen Nachweis <strong>–</strong><br />
„<strong>Der</strong> einzige DPP4-Hemmer ohne CYP-<br />
450-Verstoffwechselung“<br />
Urt. v. 4. 7. 2013 <strong>–</strong> 3 U 161/11<br />
UWG §§ 3, 4 Nr. 11, 5, 8, 12 Abs. 2; HWG<br />
§ 3<br />
1. Die Dringlichkeitsvermutung des § 12 II<br />
UWG ist nicht widerlegt, wenn der Antragsteller<br />
nicht gegen gleichartige Verstöße<br />
Dritter vorgegangen ist.<br />
2. Die Aussage, ein Stoff sei „der einzige<br />
DPP4-Hemmer ohne CYP-450-<br />
Verstoffwechselung“, ist mangels wissenschaftlichen<br />
Nachweises irreführend, wenn<br />
eine Verstoffwechselung von „null“ sich<br />
weder aus der Fachinformation noch aus<br />
wissenschaftlichen Studien ergibt. Eine auf<br />
der Ebene des Verkehrsverständnisses vor-