Bildungsbericht Kreis Recklinghausen 2011 - Regionale ...
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Die Jugendlichen investieren ein Jahr lang 570 Stunden ihrer Freizeit. In dieser Zeit werden<br />
sie fachtheoretisch und -praktisch mit ausbildungsrelevanten Inhalten bei Bildungsträgern<br />
und in ausbildenden Unternehmen qualifiziert. Letztere sichern den Jugendlichen<br />
einen Ausbildungsplatz zu, wenn die Projektanforderungen erfüllt werden. Insgesamt<br />
können 130 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Das Projekt ist mit insgesamt vier<br />
Durchgängen bis 2014 geplant.<br />
Die interessierten Jugendlichen mussten sich bei der Projektleitung bewerben. In Vorstellungsgesprächen<br />
wurden sie ausgewählt. Der erste Durchgang begann mit 20 Jugendlichen,<br />
wovon 17 das Projekt erfolgreich beendeten. Insgesamt nahmen dreizehn<br />
Jungen und sieben Mädchen teil. Sieben von ihnen – darunter ein Mädchen – hatten<br />
einen Migrationshintergrund.<br />
Kontakt:<br />
Stadt Herten<br />
Beschäftigungsförderung<br />
Kurt-Schumacher-Str. 2<br />
45699 Herten<br />
Projektbetreuerinnen:<br />
Alexandra Bretschneider/<br />
Veronika Kassing<br />
Telefon: 02366-303563<br />
Fax: 02366-303578<br />
E-Mail: a.bretschneider@<br />
herten.de<br />
Die Jugendlichen durchliefen in den ersten acht Projektwochen ein Profiling (durch den<br />
Verein Jugend in Arbeit e.V.), in dem mit Hilfe sozialpädagogischer Einzelgespräche die<br />
berufliche Orientierung konkretisiert wird. Unternehmen und Betriebe, die Jugendlichen<br />
eine Ausbildungsstelle mit vorangehendem Praktikum anbieten, wurden durch das Projektteam<br />
angesprochen und die Ausbildungsplätze den Interessen der Schülerinnen und<br />
Schülern entsprechend akquiriert.<br />
Nach der Orientierungsphase folgte durch die Träger Christliches Jugenddorf e.V. (CJD)<br />
und Recklinghäuser Beschäftigungsgesellschaft mbH (rebeq) zweimal wöchentlich qualifizierender<br />
Unterricht mit ausbildungsrelevanten Inhalten. Parallel dazu gab es in der<br />
Hälfte der Ferien und während der Schulpraktikazeit in den teilnehmenden Betrieben die<br />
Praktika. Im Jahr 2010 konnten folgende Branchen besetzt werden: Ein Jugendlicher mit<br />
Migrationshintergrund und ein Mädchen absolvierten ihr Praktikum im Gastronomiebereich.<br />
Drei weitere Mädchen im medizinisch-pflegerischen Bereich. Acht männliche Jugendliche,<br />
davon vier mit Migrationshintergrund, im Handwerk (KFZ/Mechatronik, Holz,<br />
Metall, etc.). Ein Jugendlicher (mit Migrationshintergrund) wird zum Lageristen ausgebildet,<br />
ein anderer zur Sicherheitsfachkraft. Zwei andere Mädchen absolvierten das Praktikum<br />
im kaufmännischen Bereich und im Verkauf; ein drittes strebte die Ausbildung in der<br />
landwirtschaftlichen Pflege an.<br />
Parallel zur Qualifizierung hat die IHK-Nordwestfalen für die teilnehmenden Jugendlichen<br />
den Zertifikatskurs „1x1 für den Ausbildungsstart“ entwickelt und unterrichtet sie an zehn<br />
Samstagen im Jahr in den Fächern Deutsch, Mathematik und in einem Benimm-Knigge-<br />
Kurs. Der Unterricht endet mit einer jeweils zweistündigen Prüfung. Alle Jugendlichen<br />
bestanden den Abschlusstest.<br />
Ein weiterer wichtiger Baustein des Projektes ist die Elternarbeit. Sie beinhaltet regelmäßige<br />
Besuche der Sozialpädagogen bei den Familien. Außerdem finden Veranstaltungen<br />
statt, bei denen die Eltern über die Entwicklungen ihres Kindes informiert werden. Diese<br />
systemische Arbeit ist für einen erfolgreichen Übergang der Jugendlichen in die Ausbildung<br />
sehr wichtig, da ein unterstützendes System ein positiver Verstärker ist. Nach Beginn<br />
der Ausbildung werden die Jugendlichen weiterhin durch die sozialpädagogischen<br />
Mitarbeiter des Projektes betreut.<br />
Das Projekt wird durch die Deutsche Bank Stiftung, die Deutsche BP Stiftung sowie die<br />
Grohe Stiftung gefördert. Darüber hinaus unterstützt die IHK-Nordwestfalen das Projekt<br />
ebenso wie die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Herten und die Stadt Herten.<br />
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