Bildungsbericht Kreis Recklinghausen 2011 - Regionale ...
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1. Einleitung<br />
Der vorliegende <strong>Bildungsbericht</strong> will, wie der Name schon sagt, „Bericht erstatten“. Es<br />
geht um Bildung im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong>, um Erfolge und Herausforderungen, um Erreichtes<br />
und um Weichenstellungen für die Zukunft. Es geht um Statistiken 1 , um die Frage,<br />
was sie erklären; um Beispiele guter Praxis und um die Ziele der künftigen Bildungspolitik<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong>.<br />
Bildungsdaten haben ihre Tücken. Wie kommen sie zustande? Was messen sie tatsächlich<br />
und wie zuverlässig sind sie dabei? Welche Einflussfaktoren oder Interessen spielen<br />
eine Rolle? Wie erklären sich Unterschiede in verschiedenen Datensystemen? Wie kann<br />
man die Daten in Beziehung zueinander setzen?<br />
Man kommt leicht in Versuchung, „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen. Scheinbar verlässliche<br />
Indikatoren verlieren aber schnell ihre Gültigkeit, wenn man Rahmenbedingungen<br />
und regionale bzw. kleinräumige Einflussfaktoren nicht bedacht hat. Daten sind verführerisch.<br />
Sie suggerieren Exaktheit und Eindeutigkeit, scheinen Haltepunkte in einer immer<br />
komplexer werdenden Bildungslandschaft zu sein. Sobald man jedoch Expertinnen<br />
und Experten mit ihnen konfrontiert, zerbröseln die scheinbar gefundenen Gewissheiten<br />
manchmal recht schnell. Stattdessen tauchen immer neue Fragen auf. Das sind Erfahrungen,<br />
die (nicht nur) bei der Erstellung dieses <strong>Bildungsbericht</strong>es im Laufe des letzten<br />
Jahres gemacht wurden.<br />
Auf die Darstellung einiger Daten wurde bewusst verzichtet, statt sie ungeprüft und undiskutiert<br />
als Indikatoren zu verwenden. Denn in diesem <strong>Bildungsbericht</strong> geht es zunächst<br />
um eine möglichst gemeinsame Problemsicht. Sie ist die Basis für die Entwicklung einer<br />
nachhaltigen <strong>Bildungsbericht</strong>erstattung, an der viele kompetente Akteure aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Recklinghausen</strong> und seiner Städte beteiligt werden sollen. Und das wiederum ist Grundlage<br />
für das zweite Ziel: möglichst kleinräumig erhobene Daten zur Verfügung stellen zu<br />
können. Hier hilft kein Suchen in vorhandenen Datenbanken, sondern nur die Zusammenarbeit<br />
lokaler Akteure.<br />
Für den vorliegenden <strong>Bildungsbericht</strong> sind solche kleinräumigen Daten noch nicht zusammengestellt<br />
worden. Teil zwei dieses <strong>Bildungsbericht</strong>es, der im Herbst <strong>2011</strong> erscheinen<br />
soll, wird erste Ansätze dazu – eine kleinräumige Analyse für <strong>Recklinghausen</strong>-Süd<br />
und Herten-Süd – liefern können. Für den <strong>Bildungsbericht</strong> 2012 sollen dann weitere Daten<br />
aus dem gesamten <strong>Kreis</strong> präsentiert werden.<br />
Soviel zu dem, was der erste <strong>Bildungsbericht</strong> des <strong>Kreis</strong>es <strong>Recklinghausen</strong> nicht beinhaltet.<br />
Was bietet er dann?<br />
Zunächst einige interessante Ergebnisse, über die zu diskutieren sich lohnt. Denn darum<br />
geht es: Dieser <strong>Bildungsbericht</strong> liefert keine fertigen Antworten, sondern schafft die<br />
Grundlagen dafür, sie im regionalen Bildungsdiskurs zu finden. Das gilt sowohl für die Daten<br />
und Statistiken als auch für die verschiedenen Berichte und Hintergrundinformationen.<br />
Sie sind nicht getrennt voneinander angeordnet, sondern thematisch zusammengefügt.<br />
Welche Themen behandelt der <strong>Bildungsbericht</strong>? Es konnten nicht alle Bildungsbereiche<br />
(vgl. Abb. 1, S. 13) abgedeckt werden. Er konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: frühkindliche<br />
Bildung, allgemeinbildende Schulen und berufliche Bildung.<br />
Und wie ist er aufgebaut? Nicht jeder liest einen <strong>Bildungsbericht</strong> von vorne nach hinten.<br />
Deshalb werden zunächst die Ergebnisse in einer Kurzzusammenfassung (Kapitel<br />
2) thesenförmig vorgestellt. Mit Verweisen, an welcher Stelle diese Thesen ausführlicher<br />
begründet werden.<br />
Danach werden einige Rahmenbedingungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> beleuchtet (Kapitel<br />
3), wie organisatorische Voraussetzungen, Demografischer Wandel, Zuwanderung und<br />
Sozialdaten.<br />
In den weiteren Kapiteln geht es um die drei wichtigen Bereiche, auf die sich der vorliegende<br />
Bericht beschränkt: frühkindliche Bildung (Kapitel 4), allgemeinbildende Schulen<br />
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