GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
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Die mit der ersten Bestandsaufnahme vorzunehmende<br />
Einteilung der Gewässer in natürliche<br />
Gewässer und in vom Menschen erheblich veränderte<br />
Gewässer (heavily-modified-water-bodies<br />
= HMWB) führt zunächst nur zu einer Ausweisung<br />
von HMWB-Kandidaten. Abschließend<br />
kann diese Frage erst nach den durchzuführenden<br />
HMWB-Ausweisungstests beantwortet<br />
werden.<br />
Vor diesem Hintergrund stellt die Bestandsaufnahme<br />
eine Ersteinschätzung dar, die sich im<br />
Zuge der weiteren Umsetzung, insbesondere<br />
nach Durchführung der zweijährigen Monitoring-<br />
Programme und erstmaliger Anwendung der<br />
noch europaweit zu entwickelnden Bewertungsverfahren<br />
verändern kann. Aus den Ergebnissen<br />
der Bestandsaufnahme können deshalb auch<br />
noch keine Schlussfolgerungen für ggf. notwendige<br />
Maßnahmenprogramme einschließlich der<br />
damit im Zusammenhang stehenden Kosten<br />
abgeleitet werden.<br />
Die bisherige Umsetzung der EU-WRRL erfolgte<br />
in Rheinland-Pfalz federführend durch<br />
das zuständige Ministerium für Umwelt und<br />
Forsten (Abteilung Wasserwirtschaft) in enger<br />
Zusammenarbeit mit den beiden Struktur- und<br />
Genehmigungsdirektionen Nord und Süd, dem<br />
Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und<br />
Gewerbeaufsicht sowie dem Landesamt für Geologie<br />
und Bergbau.<br />
Besondere Unterstützung bei der Erarbeitung,<br />
Erprobung und Anwendung einer geeigneten<br />
Methode zur Bewertung der rheinland-pfälzischen<br />
Gewässer erfolgte durch die Universität<br />
Kaiserslautern, Fachgebiet Wasserwirtschaft<br />
und Wasserbau, als neutrale wissenschaftliche<br />
Einrichtung des Landes. Dieses Projekt ist insofern<br />
zugleich auch ein konkreter Beitrag zur<br />
Kooperation der Landesregierung mit den Hochschulen<br />
des Landes Rheinland-Pfalz.<br />
Gewässernutzern und den Umwelt- und Naturschutzverbänden<br />
wurde eine hohe Bedeutung<br />
beigemessen.<br />
Der gesamte Umsetzungsprozess wurde von<br />
Anfang an vom eigens dafür eingerichteten<br />
„Beirat des Ministeriums für Umwelt und Forsten<br />
zur Begleitung der fachlichen Umsetzung der<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie in Rheinland-Pfalz“,<br />
dem die zu beteiligenden Verbände, Kammern<br />
und Landesbehörden angehören, begleitet. Die<br />
gesamte Umsetzungskonzeption, die angewandten<br />
Bewertungsmethoden sowie die Bewertungsergebnisse<br />
wurden im Einvernehmen<br />
mit dem Beirat ausgearbeitet.<br />
In seiner Sitzung am 14.09.2004 wurden dem<br />
Beirat die Ergebnisse der Bestandsaufnahme<br />
vorgestellt und die weitere Verfahrensweise mit<br />
ihm abgestimmt.<br />
Die Umsetzung der Richtlinie in Rheinland-Pfalz<br />
erfolgte im Maßstab 1:1. Das heißt, dass sich<br />
der Umfang und die Tiefe der Untersuchungen<br />
unmittelbar aus dem Richtlinientext ableiten und<br />
auf darüber hinausgehende Anforderungen bewusst<br />
vollständig verzichtet wurde.<br />
In den nationalen und internationalen Abstimmungsgesprächen<br />
sowie bei den eigenen Entscheidungen<br />
des Landes Rheinland-Pfalz war<br />
dieses Anforderungsniveau Richtschnur für die<br />
zu treffenden Festlegungen. Damit hat sich die<br />
rheinland-pfälzische Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
als verläßlicher Partner aller Interessengruppen<br />
erwiesen, was letztlich zu den allseits<br />
akzeptierten Entscheidungen und Lösungen<br />
beigetragen hat.<br />
Weiteres Merkmal der rheinland-pfälzischen<br />
Konzeption sind die frühzeitige Information<br />
und Einbindung der Öffentlichkeit in den Umsetzungsprozess.<br />
Der Kooperation mit den<br />
14 GEWÄSSER <strong>IN</strong> RHE<strong>IN</strong>LAND-<strong>PFALZ</strong>