GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
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Kapitel 6 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme für die Oberflächengewässer<br />
Abflussregulierungen mit Auswirkungen<br />
auf die Durchgängigkeit<br />
Querbauwerke stellen Wanderungshindernisse<br />
für Fische und andere Lebewesen (Makrozoobenthos)<br />
dar. Dazu gehören Wehre, Regelungsbauwerke,<br />
Hochwasserrückhaltebecken,<br />
Wasserkraftanlagen und Sohlbauwerke. Bereits<br />
Schwellen ab 30 cm Höhe können für Jung- und<br />
Grundfische eine unüberwindbare Barriere darstellen.<br />
Wanderfische, wie der Lachs, können<br />
dadurch den Zugang zu ihren Laichhabitaten<br />
verlieren.<br />
Als „wahrscheinlich biologisch wirksam“ wurden<br />
nach der Strukturgütekartierung Querbauwerke<br />
mit Strukturgüteklasse 6 oder 7 (glatte Rampe,<br />
hoher und sehr hoher Absturz), Rückstau mit<br />
Strukturgüteklasse 7 (starker Rückstau) oder mit<br />
Strukturgüteklasse 3 und 5 (gestaut oder staureguliert)<br />
bewertet.<br />
Morphologische Veränderungen<br />
Uferverbau, Begradigungen und der Verlust von<br />
Auenflächen stellen eine gravierende Veränderung<br />
des Ökosystems dar. Sie beeinträchtigen<br />
die natürliche Abflussdynamik sowie die Strömungs-<br />
und Substratverhältnisse, die für die<br />
Fließgewässerbiozönose essentiell sind.<br />
Die Grundlage zur Beurteilung der Strukturgütedefizite<br />
ist in Rheinland-Pfalz die Gewässerstrukturgütekartierung.<br />
Die Ergebnisse liegen in<br />
Form einer 7-stufigen Gewässerstrukturgütekarte<br />
vor, die für die Zwecke der Bestandsaufnahme<br />
nur das Gewässerbett ohne Umfeld berücksichtigt.<br />
Dabei ist Strukturgüteklasse 1 definiert<br />
als naturnah; Strukturgüteklasse 7 bedeutet<br />
übermäßig geschädigt.<br />
Signifikanz:<br />
• kartierte Gewässerstrecken zu > 30% in den<br />
Strukturgüteklassen 6 und 7<br />
keine Signifikanz:<br />
• < 30% der kartierten Gewässerstrecken in<br />
den Strukturgüteklassen 6 und 7<br />
Kläranlage der BASF AG, Ludwigshafen<br />
Andere Belastungen<br />
• Von Relevanz können beispielsweise der<br />
Bergbau, die Flussschifffahrt sowie Altlasten<br />
und schädliche Bodenveränderungen<br />
sein und im Rahmen der Bewertung<br />
Berücksichtigung finden,<br />
• Wärmeeinleitungen aus großen Kraftwerken<br />
und Heizkraftwerken > 10 MW sowie<br />
• Chlorideinleitungen > 1 kg/s.<br />
Zur integrierten Gefährdungsabschätzung der<br />
Oberflächenwasserkörper wurden - soweit Daten<br />
vorlagen - im nächsten Kapitel sämtliche<br />
ermittelten Belastungen tabellarisch zusammengefasst.<br />
Ergänzend dazu sind in den nächsten Abbildungen<br />
die Gewässergüte (Seite 70), die im<br />
Wesentlichen nur den Sauerstoffhaushalt der<br />
Gewässer abbildet, sowie die Gewässerstrukturgüte<br />
(Seite 71) zur Beschreibung der Gewässermorphologie<br />
dargestellt.<br />
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