GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
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sungspotenzial und konnte nur durch Anlegen<br />
zahlreicher Entwässerungsgräben überhaupt<br />
erst nutzbar gemacht werden.<br />
Nach dem Bau der Deiche, welcher vor allem<br />
nach der Rheinkorrektur von Tulla zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts einsetzte, konnte das Binnenwasser<br />
bei Hochwasserführung des Rheins<br />
nur in der eingedeichten Niederung zurückgehalten,<br />
aber nicht abgeleitet werden.<br />
Dadurch stieg bei starken Niederschlägen und/<br />
oder lange andauerndem Rheinhochwasser<br />
der Binnenwasserspiegel soweit an, dass die<br />
landwirtschaftlichen Flächen vernässten und<br />
keine Erträge mehr erzielt werden konnten.<br />
Deshalb setzten früh Überlegungen ein, die<br />
damals aufkommende Maschinentechnik für<br />
die Entwässerung der eingedeichten Niederung<br />
zu nutzen. Somit nahmen bereits Ende des 19.<br />
Jahrhunderts die ersten Schöpfwerke ihren Betrieb<br />
auf.<br />
Im rheinland-pfälzischen Teil des Oberrheins<br />
gibt es heute 21 Schöpfwerke.<br />
Hochwasserrückhaltung Worms/Bürgerweide bei Hochwasser<br />
Hochwasserschutz<br />
Hochwasserschutz ist in Rheinland-Pfalz aufgrund<br />
der unterschiedlichen Gewässergrößen<br />
und verschiedenen Mittelgebirgslagen ein wichtiges<br />
Thema. Ein Schwerpunkt der Maßnahmen<br />
in Rahmen des rheinland-pfälzischen Hochwasserschutzkonzeptes<br />
kommt dem Oberrheingebiet<br />
zu.<br />
Das 1995 beschlossene rheinland-pfälzische<br />
Hochwasserschutz- und Vorsorgekonzept wurde<br />
bereits für das Bearbeitungsbiet Mittelrhein<br />
erläutert. Ein zentraler Baustein der Hochwasserschutzkonzeption<br />
für Rheinland-Pfalz ist die<br />
1982 getroffene Vereinbarung zwischen der<br />
Republik Frankreich und der Bundesrepublik<br />
Deutschland über die Wiederherstellung der vor<br />
dem Staustufenausbau in Frankreich vorhandenen<br />
Hochwassersicherheit durch Hochwasserrückhaltungen.<br />
Darin hat sich Rheinland-Pfalz<br />
zur Neugewinnung von 44 Mio. m³ Rückhalteraum<br />
bis 2010 verpflichtet.<br />
Der Verlauf der Planungen brachte sinnvolle<br />
Alternativen zu den ursprünglich vorgesehenen<br />
Standorten und führte zu einem deutlichen Flächenzuwachs.<br />
Die Polder Daxlander Au, Flotzgrün<br />
sowie Kollerinsel sind bereits einsatzbereit<br />
und die Deichrückverlegungen „Worms Mittlerer<br />
Busch“ und „Ingelheim“ befinden sich im Bau.<br />
Weitere Standorte für Polder und Deichrückverlegungen<br />
sind raumplanerisch und teilweise<br />
auch wasserrechtlich genehmigt bzw. befinden<br />
sich in der Planung.<br />
Außerdem hat Rheinland-Pfalz mit Hessen und<br />
Baden-Württemberg eine Vereinbarung über<br />
gleichwertige Deichhöhen der links- und rechtsrheinischen<br />
Deiche getroffen. Die rheinland-pfälzischen<br />
Deiche werden bis 2010 ertüchtigt und<br />
in der Höhe angepasst.<br />
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GEWÄSSER <strong>IN</strong> RHE<strong>IN</strong>LAND-<strong>PFALZ</strong>