GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
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Kapitel 3 | Aufgaben, Zeitplan und Organisation<br />
3 Aufgaben, Zeitplan und Organisation<br />
Koordiniertes Vorgehen innerhalb einer Flussgebietseinheit<br />
ist das zentrale Element der<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL). Dies<br />
verlangt eine sehr weitgehende Abstimmung<br />
zwischen allen Beteiligten. Der Erfolg der EU-<br />
WRRL hängt daher entscheidend von der Bereitschaft<br />
zur Zusammenarbeit über Länder- und<br />
Staatsgrenzen hinweg ab. Die Bereitschaft zur<br />
Zusammenarbeit ist umso größer, je transparenter<br />
die zu bewältigenden Aufgaben dargestellt<br />
und je eindeutiger die Verantwortlichkeiten erkennbar<br />
gemacht werden.<br />
Die Aufgaben nach In-Kraft-Treten der EU-<br />
WRRL gliedern sich in die folgenden Bereiche,<br />
die innerhalb der ersten neun Jahre stufenweise<br />
zu realisieren sind:<br />
3.1 Bestandsaufnahme<br />
Die Bestandsaufnahme (Artikel 5) dient der<br />
ersten Einschätzung der Oberflächen- und<br />
Grundwasserkörper hinsichtlich Erreichung oder<br />
Gefährdung des „guten Gewässerzustands“. Sie<br />
lässt als Beschreibung des Ist-Zustands erkennen,<br />
welche Gewässer die Ziele der EU-WRRL<br />
möglicherweise ohne weitere Maßnahmen bis<br />
2015 erreichen oder nicht erreichen werden.<br />
Diese sind in einer nachfolgenden Monitoringphase<br />
zu verifizieren.<br />
Die Bestandsaufnahme umfasst eine ausführliche<br />
Beschreibung<br />
• der Oberflächengewässer bezüglich der biologischen<br />
Gewässergüte, des chemischphysikalischen<br />
Zustands und der Hydromorphologie<br />
sowie<br />
• des Grundwassers bezüglich seines „chemischen"<br />
und „mengenmäßigen" Zustandes<br />
auf der Grundlage der in den Bezugsjahren<br />
2001 und 2002 vorliegenden Fachdaten.<br />
Sämtliche Daten gehen ein in:<br />
• die Analyse der Merkmale der Flussgebietseinheit,<br />
• die Überprüfung der Auswirkungen menschlicher<br />
Tätigkeiten auf den Zustand der<br />
Oberflächengewässer und des Grundwassers<br />
( = Zielerreichung wahrscheinlich oder<br />
Zielerreichung unwahrscheinlich) sowie in<br />
• die wirtschaftliche Analyse der Wassernutzung.<br />
Wesentlicher Arbeitsschwerpunkt im Rahmen<br />
der Bestandsaufnahme war es, für die Grundund<br />
Oberflächengewässer die Belastungen<br />
(„pressures“) und deren Auswirkungen („impacts“)<br />
auf die einzelnen Wasserkörper darzustellen.<br />
Hierzu wurden auf der Grundlage bestehender<br />
Informationen sämtliche signifikanten<br />
Belastungen, wie zum Beispiel industrielle und<br />
kommunale Punktquellen (z.B. Abwassereinleitungen),<br />
diffuse Quellen (z.B. diffuse Stoffeinträge<br />
aus dem Bereich der Landwirtschaft), Stauhaltungen,<br />
Verbauungen, Wasserentnahmen<br />
oder Kühlwassereinleitungen in einem induktiven<br />
Prozess erfasst und unter Berücksichtigung<br />
vorliegender Mess- und Untersuchungsergebnisse<br />
im betreffenden Einzugsgebiet bewertet.<br />
Im Rahmen einer gesamtheitlichen Betrachtung<br />
unter Einbeziehung des örtlichen Sachverstandes<br />
wurde auf dieser Grundlage abgeschätzt,<br />
ob für den betrachteten Wasserkörper eine realistische<br />
Wahrscheinlichkeit besteht, dass die<br />
vorgegebenen Umweltziele „guter ökologischer“<br />
und „guter chemischer Zustand“ für das Oberflächengewässer<br />
bzw. der „gute chemische“ und<br />
„gute mengenmäßige“ Zustand für das Grundwasser<br />
erreicht werden oder nicht.<br />
Die Gewässer, die diese Ziele wahrscheinlich<br />
erreichen, können danach aus der weiteren Betrachtung<br />
ausgeschieden werden, sie erfüllen<br />
die Anforderungen der EU-WRRL. Für diejenigen<br />
Gewässer, für welche angenommen werden<br />
muss, dass die Ziele der Richtlinie voraussichtlich<br />
nicht erreicht werden, besteht weiterer<br />
Handlungsbedarf.<br />
Ermittlung der Gewässerstrukturgüte und der Gewässergüte<br />
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