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GEWÄSSER IN RHEINLAND-PFALZ

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Kapitel 6 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme für die Oberflächengewässer<br />

6.5 Bewertung der Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die<br />

Oberflächenwasserkörper<br />

(Fließgewässer) die<br />

Umweltziele gemäß EU-<br />

WRRL erreichen<br />

In Rheinland-Pfalz erfolgte die Bewertung der<br />

Wasserkörper zum Stand 22. März 2005 gemäß<br />

EU-WRRL in zwei Kategorien:<br />

„Zielerreichung wahrscheinlich“<br />

und<br />

„Zielerreichung unwahrscheinlich“<br />

Ein Wasserkörper, bei dem derzeit aufgrund der<br />

Emissionen (jegliche bekannte Belastungen)<br />

sowie der Immissionen oder sonstiger Randbedingungen<br />

keine belastbare Aussage über die<br />

Zielerreichung zu treffen ist, wurde in die „worst<br />

case“- Kategorie „ Zielerreichung unwahrscheinlich“<br />

eingeordnet bzw. noch nicht bewertet.<br />

Es war jedoch bei der Bestandsaufnahme das<br />

Bestreben, durch zusätzliche Datenerhebungen<br />

nach Inkrafttreten der Richtlinie, durch Analogiebetrachtungen<br />

und das Einbeziehen von<br />

Expertenwissen, den Wasserkörpern eindeutige<br />

Eigenschaften zuzuordnen.<br />

Auf diese Art ist es gelungen, bei den meisten<br />

Wasserkörpern trennscharfe Zuordnungen vorzunehmen.<br />

Es ist jedoch zu betonen, dass die<br />

Einstufung gleichwohl vorläufig ist, und nach<br />

Vorliegen der noch in Entwicklung befindlichen,<br />

insbesondere biologischen Bewertungsmethoden<br />

nach Abschluss der Bestandsaufnahme<br />

durch ein angepasstes Monitoring entweder bestätigt<br />

oder revidiert werden kann.<br />

Methodische Vorgehensweise<br />

In der vorliegenden Gesamtbewertung wurde<br />

eine schematische Betrachtung mit definiertem<br />

Abfrageschema mit einer anschließenden<br />

Einzelfallbetrachtung für jeden Wasserkörper<br />

kombiniert. Die schematische Vorgehensweise<br />

orientiert sich eng an der LAWA - Arbeitshilfe zur<br />

Umsetzung der EU-WRRL in Deutschland.<br />

Ausschlaggebend für die Bewertung waren die<br />

biologischen Qualitätskomponenten und die Daten<br />

zu den spezifischen Schadstoffen. Sie stellten<br />

Ausschlusskriterien dar. Unterstützt wurden<br />

die biologischen Komponenten durch die hydromorphologischen<br />

(Struktur und Durchgängigkeit)<br />

sowie chemisch-physikalischen Komponenten<br />

als zusätzliche Bewertungskomponenten, deren<br />

Einfluss differenziert zu betrachten war. In Rheinland-Pfalz<br />

wurden das Makrozoobenthos und<br />

die Fische als biologische Qualitätskomponenten<br />

berücksichtigt.<br />

Hinsichtlich der chemisch-physikalischen Stoffe<br />

wurden die Nährstoffe, die Chloridbelastung,<br />

soweit relevant der pH-Wert sowie die Wärmebelastung<br />

berücksichtigt. Bei Fehlen von Makrozoobenthos-<br />

oder Fischdaten wurden aus den<br />

vorhandenen Daten über eine von der Universität<br />

Kaiserslautern entwickelte statistische Berechnung<br />

(sog. „Verschnichtung“) die fehlenden<br />

Daten extrapoliert. Bei der Verschnichtung oder<br />

gewichteten Verschneidung war die Korrelation<br />

zwischen den 2002 und 2003 erhobenen und<br />

bewerteten Makrozoobenthos- und Fischdaten<br />

und den flächendeckend vorhandenen morphologischen<br />

Daten sowie den Gewässergütedaten<br />

(Saprobie) Basis der Bewertung. Sowohl hier<br />

als auch bei den Strukturdaten galt das 30% zu<br />

70% -Kriterium, das heißt, die Zielerreichung<br />

ist unwahrscheinlich, wenn mehr als 30 % der<br />

Gewässerstrecke des Wasserkörpers nicht dem<br />

guten Zustand entsprechen.<br />

Als Ergebnis der Abprüfung der oben genannten<br />

Einzelkomponenten ergab sich eine Entscheidungsmatrix,<br />

die einen Vorschlag für eine Bewertung<br />

erlaubte. Dieses Ergebnis wurde nun<br />

einer Einzelfallbetrachtung auf seinen Bestand<br />

hin unterzogen, wobei Expertenwissen, Repräsentanz<br />

der biologischen Messstellen, genaue<br />

Lage der signifikant beeinträchtigten Strecken<br />

sowie Nutzungsgesichtspunkte berücksichtigt<br />

wurden. Auf diese Art und Weise erfolgte eine<br />

Wasseranalyse<br />

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