GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
GEWÃSSER IN RHEINLAND-PFALZ
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 6 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme für die Oberflächengewässer<br />
Künstliche Fließgewässer<br />
(AWB = artificial water bodies)<br />
Künstliche Fließgewässer sind Wasserläufe, die<br />
zusätzlich zum bestehenden natürlichen Gewässernetz<br />
geschaffen wurden und keine historischen<br />
Vorläufergewässer hatten. Durch Begradigung<br />
oder Laufverlegung veränderte bereits<br />
vorhandene Gewässer zählen nicht hierzu.<br />
Methodische Vorgehensweise<br />
Ein Oberflächenwasserkörper (OWK) kann für<br />
die Zielerreichung „gutes ökologisches Potenzial“<br />
als „künstlich“ ausgewiesen werden, wenn<br />
mindestens 30% des gesamten Gewässernetzes<br />
im Wasserkörper rein anthropogenen Ursprungs<br />
sind. Um dieses zu ermitteln, müssen<br />
zunächst künstliche Gewässerläufe mit folgenden<br />
Kriterien ausfindig gemacht werden:<br />
• anthropogener Ursprung<br />
• mindestens 1 km Länge<br />
• Anbindung an ein natürliches Fließgewässernetz,<br />
mit Einzugsgebiet > 10 km 2 .<br />
In der Regel sind diese Gewässerläufe zur Wasserkraftnutzung,<br />
Hochwasserabführung, Be- und<br />
Entwässerung sowie für die Schifffahrt geschaffen<br />
worden. Kleinere Mühlenkanäle, Entwässerungsgräben<br />
und Häfen zählen wegen ihrer<br />
geringen Bedeutung im Gewässernetz nicht zu<br />
den künstlichen Gewässerläufen.<br />
Die Ermittlung von künstlichen Gewässern<br />
erfolgte auf der Grundlage eines blattweisen<br />
Vergleichs historischer und aktueller Karten zur<br />
Gewässernetzentwicklung.<br />
Verwendete Kartengrundlagen waren:<br />
• Schmitt´sche Karte von Südwestdeutschland<br />
(1797), M 1:57.600<br />
• Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot<br />
und v. Müffling (1803-1820),<br />
M 1:25.000<br />
• Preußische Generalstabskarte (1816-1847),<br />
M 1: 86.400<br />
Ein Panzergraben als künstliches Fließgewässer<br />
91