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executive review - Roland Berger

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<strong>executive</strong> <strong>review</strong> 2/2007 Ausbau des Servicegeschäfts | 39<br />

Produktnahe Services<br />

Der produktnahe Service zielt in erster Linie darauf ab, die Verfügbarkeit<br />

der Maschinenleistung zu erhalten. Und im zweiten Schritt<br />

auch darauf, mithilfe der unmittelbaren Rückmeldung durch den<br />

Kunden und die Anwender sowie den Zugang zu den 'arbeitenden'<br />

Maschinen das Produkt zu verbessern. Typische Dienstleistungen<br />

dieser reaktiven Serviceweiterentwicklung sind Ersatzteillieferungen<br />

und -lagerungen, Reparaturdienste, Inspektionen, die Vermarktung<br />

von Verbrauchs- und Verschleißteilen sowie die Basiseinweisungen<br />

des Bedienpersonals.<br />

Das Potenzial dieser produktnahen Services, das sich je Kunde<br />

erschließen lässt, ist allerdings limitiert, sofern die Strategie der<br />

Qualitäts- und Innovationsführerschaft verfolgt wird, wie es bei<br />

den meisten deutschen Branchenteilnehmern der Fall ist. Schließlich<br />

bringt solide Qualität wenig Ausfälle oder Reparaturen<br />

mit sich.<br />

Auf alle Kunden gerechnet, ist das Gesamtpotenzial der produktnahen<br />

Services über die installierte Maschinen- und Anlagenbasis<br />

aber erfahrungsgemäß ein signifikanter Wachstumshebel für die<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauer.<br />

Beispiele wie das der Kones AG zeigen, welches Potenzial im<br />

Ausbau produktnaher Services stecken kann: Kones baute den<br />

Serviceanteil am Gesamtumsatz von 2001 bis 2005 von 55 auf<br />

60 Prozent aus und erzielte damit ein Umsatzwachstum von<br />

15 Prozent.<br />

Um die richtigen produktnahen Services anbieten zu können,<br />

muss zunächst die Datenbasis stimmen und übersichtlich sein.<br />

Diese Grundlage muss oftmals erst geschaffen werden. Zum einen<br />

verhindern in den verschiedenen Marktregionen unterschiedliche<br />

Datensysteme die Transparenz der Daten. Zum anderen werden<br />

unternehmensweit meist uneinheitliche Codes und Bezeichnungen<br />

(z.B. für Auftragsarten, Materialien oder Kunden) verwendet.<br />

Zudem liegen Service-Auftragsdaten nur unvollständig vor (Serviceaufträge<br />

werden unter "Sonstiges" geführt) oder die Dokumentation<br />

der Maschinenbasis ist lückenhaft (z.B. bedingt durch einen<br />

Merger).<br />

Ein übergreifendes PLM-System ermöglicht es, die relevanten<br />

Unternehmensdaten aus Marketing/Vertrieb, Entwicklung und<br />

Produktion zusammenzufassen. Damit hilft es, kontinuierlich<br />

Transparenz über die benötigten Daten (z.B. Stammdaten, Service<br />

Historie und Finanzdaten) zu schaffen. Erst so lassen sich produktnahe<br />

Services passgenau entwickeln und anbieten.<br />

Unterstützung von Kundenprozessen<br />

Die zweite Servicestufe, die Unterstützung von Kundenprozessen,<br />

ergänzt sich gut mit der Strategie der Qualitäts- und Innovationsführerschaft<br />

der meisten deutschen Maschinen- und Anlagenbauer.<br />

Und die Aussichten sind gut, besteht hier doch ein hohes,<br />

noch weitgehend unerschlossenes Umsatzpotenzial.<br />

Durch die Unterstützung von Kundenprozessen wird die Maschinen-<br />

und Anlagennutzung aktiv und kontinuierlich optimiert und<br />

damit die Total Cost of Ownership minimiert. Je nach Anwendungskontext<br />

der Maschine oder Anlage unterscheidet man<br />

verfügbarkeitsorientierte und produktivitätsorientierte Ansätze.<br />

Die nachfolgende Darstellung fasst die wesentlichen Services in<br />

diesen beiden Rubriken zusammen.<br />

Um Kundenprozesse unterstützen zu können, muss der Anbieter<br />

über das spezifische Anlagen- und Prozesswissen verfügen. Dieses<br />

Wissen haben einige Anbieter in einem Maße aufgebaut, das ihnen<br />

sogar erlaubt, den Service von Fremdprodukten als zusätzliches<br />

Geschäftsfeld zu erschließen; Siemens und GE sind hierfür<br />

bekannte Beispiele.

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