m/w - Atlas Copco

Am 7. Mai 1945, einen Tag vor Kriegsende,
gründete der Vater des heutigen
Firmenchefs in Kassel die Adam Richter
Maschinenfabrik. Sein erstes Produkt war
eine Knochenbrechmaschine, die damals in
Krankenhäusern bei der Behandlung schief
zusammengewachsener Knochen brüche
zum Einsatz kam. In den folgenden
Jahrzehnten kamen einige
Firmen dazu und fertigte man
unter ande rem Pressen, Baumaschinen,
Öltanks, Gitter -boxpaletten
und Transport gestelle für
die Auto mobilindustrie. Mitte der
achtziger Jahre begann der Gründersohn
und heutige Firmen-chef
Axel Richer, das Unternehmen als
Lohnbearbeiter und Auftragsfertiger
für den Großmaschinen- und
Anlagenbau zu etablieren.
Heute versteht sich die Richter
Maschinenfabrik GmbH, wie sie
seit 1998 heißt, als Systemlieferant,
der Bau, Montage und
Installation aus einer Hand bietet.
Im Jahr 2004 erzielte
sie mit 140 Mitarbeitern einen Umsatz von 16
Millionen Euro. Das Kundenspektrum reicht
„vom Schlossermeister bis zum Airbus-Kon-
DK 1/06
Richter Maschinenfabrik AG:
60 Jahre beständiger Wandel
Fast schon Filigranarbeit für Richter-
Verhältnisse: Das Entgraten von Fräskanten
an einem Gestell (Bauteilgröße
11,8 x 4,9 x 3,25 m, Stück gewicht
121 Tonnen) mit einem LSV-Druckluft-
Firmenchef
Axel Richter
sortium“, so Axel Richter. Die Spezialität ist
die mechanische Bearbeitung groß dimensionierter
Bauteile für den Maschinenbau,
Motto „je größer, desto besser“. Zu den
Fertigungshighlights der letzten Jahre zählen
beispiels-weise Tunnelbohrköpfe mit über
13 m Durchmesser, Rahmenkonstruktionen
für die größten Hydraulikbagger
der Welt
(1000 Tonnen Eigengewicht) und
Walzgerüste mit 600 Tonnen
Gesamt gewicht. Für die Transrapidstrecke
in China hat Richter
78 m lange Weichen bearbeitet,
die auf hundertstel Millimeter
genau zu bearbeiten waren und
für die weltgrößte Windkraftanlage
(5 MW), die 2005 Jahr
in Bruns-büttel in Betrieb ging,
die Trag-konstruktion (90 t)
der Generatorgondel. „Wohn-
zimmergroße über 100 Tonnen
schwere Bauteile sind fast schon
unserer Tagesgeschäft“, sagt Axel
Richter. Auf die Frage nach der
Zukunft antwortet er: „Wir werden
uns weiter spezialisieren und noch größere
und kompliziertere Teile fertigen, mit noch
höherer Präzision.“ www.richter-ag.de
Vergleichstests in einer unübertroffenen Abtragsleistung
widergespiegelt, sagt Richter.
Außerdem haben die Turbomaschinen mit
1,5 m/s 2 einen Vibra tionspegel weit unter der
Acht-Stunden-Belastungsgrenze von 2,5 m/
s 2 nach der seit Juli 2005 gültigen EU-Vibrationsrichtlinie
(s. DK-Seiten 1-3). Erreicht
wird diese Schwingungsarmut durch ein dynamisches
Auswuchtsystem (Autobalancer)
in der Nabe, das automatisch die Unwuchten
der Schleifscheibe kompensiert. Was auch
einen deutlich geringeren Verbrauch an
Schleifscheiben zur Folge hat.
In den Jahren 2001 und 2002 wurde das
Werk peu á peu auf Luftwerkzeuge umgerüstet.
Weil die Druckluftkapazität der vorhandenen
zwei Kompressoren nicht für alle
reichte, musste noch ein dritter her. Trotz
dieser zusätzlichen Investition habe sich
die Umstellung gelohnt, freut sich Richter:
„Die Folgekosten sind viel geringer“. Heute
gibt es gut zwei Dutzend Luftwerkzeuge
im Werk, allesamt von Atlas Copco. Neben
besagten GTG-Turboschleifern sind es
Stab- (LSF 37) und Winkelschleifer (LSV
36) sowie Schlagschrauber (LMS 61). ts
winkelschleifer (Seite 16). Mehr dazu: Kennziffer 267
GTG-Turboschleifer
sind mit 4,5 kW (GTG 40) und 2,9
kW (GTG 21) Dauer-Abgabeleistung
weitaus hand licher, nämlich
viel kleiner und leichter als andere
Handschleifer für 230er (GTG 40),
180er (GTG 40 und 21) und 125er
(GTG 21) Scheiben. Gegenüber
gewöhnlichen Hoch fre quenz(HF)-
Schleifmaschinen gleicher Dauerleistung
sind GTG-Turboschleifer
nur halb so schwer und nur ein
Drittel so groß. HF-Schleifer bringen
zwar in der Spitze eine höhere
Leistung, schalten aber wegen
Überhitzung ab, wenn ihnen diese Spitzenleistung
mehrere
Minuten lang
Zum Produkt
abverlangt wird.
Turboschleifer
indes ziehen voll
durch und kühlen
um so stärker, je mehr sie 'rangenommen
werden. So können sie in einem durch
mit Höchstleistung betrieben werden. Außerdem
haben die Turbos einen merklich
geringeren Schleif mittelverbrauch: er liegt
bei 30 % des sonst Gewohnten. Auch das
macht sie produktiver.
Das Kürzel GTG
steht für „Geared
Turbine Grinder“.
Ihr Herzstück
ist eine hoch-
tourige Turbine
(60 000 min-1 ) der
Die sechsstufi ge Düsenturbine
einer GTG 21
in Dampf- und
Düsenturbinen üblichen Bau weise, die
hiermit erstmals in einem Handwerkzeug
eingesetzt ist.
Im Vergleich zu anderen Druckluftschleifern
(30 bis 60 l/s/kW) haben die
GTG-Turbos mit maximal 15 l/s pro kW den
geringsten spezifi schen Druckluft bedarf.
Diese Turboschleifer können problemlos
mit ungeschmierter Druckluft, also ölfrei
betrieben werden. Ihr Turboantrieb (keine
Berührung zwischen rotierenden Teilen
und Gehäuse) und das ölgeschmierte
gekapselte Getriebe (Patent) bieten eine
außer gewöhnlich hohe Standzeit. Der
Vibrationspegel liegt durch einen automatischen
Unwuchtausgleich deutlich unter
der Acht-Stunden-Belastungsgrenze von
2,5 m/s 2 , wie seit Juli von der EU-Vibrationsrichtlinie
(s. DK-Seiten 1-3) verlangt.
Das spürt man.
Produktinfo:
Kennziffer 266
GTG 40 mit
Düsenantrieb
11
Foto: AGS