m/w - Atlas Copco
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vorbeigefahren, in dem alle erdenklichen<br />
Werkzeuge zu Vorführzwecken bereitliegen.<br />
Laube war beeindruckt: „Ich kenne<br />
keinen Wettbewerber, der das hat.“ Gemeinsam<br />
ging man zum Nach arbeitsplatz,<br />
der Service-Mann stellte verschiedene<br />
Werkzeuge vor und riet, das Entgraten mit<br />
einem rückstoßarmen Meißelhammer vom<br />
Typ RVM 07 (Schlagfrequenz 100 Hz) zu<br />
probieren.<br />
„Die Mitarbeiter durften das Werkzeug<br />
einige Wochen testen, dann haben wir sie<br />
nach ihren Erfahrungen befragt“, berichtet<br />
Laube. Dabei kam heraus: Ergonomisch<br />
war der Hammer prima, vor allem dank<br />
seiner Rückschlagdämpfung, die die Vibrationen<br />
auf unter 2,5 m/s 2 senkt – ein Wert,<br />
der von der neuen EU-Vibrationsrichtlinie<br />
(s. Seite 1ff.) gefordert wird, wenn<br />
Handwerkzeuge im Dauereinsatz betrieben<br />
werden sollen. Möglich wird das durch<br />
einen speziellen Schlagmechanismus und<br />
die Luftführung im Hammer, die nach dem<br />
Schlag praktisch keine Rückstöße zur Hand<br />
leitet.<br />
Allerdings mussten die Werker sehr aufpassen,<br />
dass sie mit dem Werkzeug nicht<br />
neben den Grat gerieten und den Tank beschädigten.<br />
Dieses Risiko war den Schichtleitern<br />
letztlich zu hoch. Und obwohl die<br />
Mitarbeiter mit dem Meißelhammer doppelt<br />
so schnell waren, griff man in diesem<br />
Fall wieder auf manuelle Entgratmesser<br />
zurück.<br />
Der Clou an der Sache: Beim Testen<br />
des Meißels haben die Mitarbeiter in den<br />
verschiedenen Schichten herausgefunden,<br />
dass sich mit ihm vorzüglich die oben<br />
angeführten Kunststoffreste aus der Form<br />
schlagen lassen: Drei bis vier Mal pro<br />
Schicht ist der Druckluft-Meißelhammer<br />
nun im Einsatz, um die Formen wieder in<br />
Form zu bringen, damit sie richtig schließen.<br />
Letztlich ergeben sich auf diese Weise<br />
sogar weniger Grate am fertigen Tank.<br />
Angenehm ist auch der niedrige Schallpegel<br />
des Meißels, der deutlich unter dem<br />
bei vergleichbaren Werkzeugen üblichen<br />
Lärm liegt. Laube: „Man muss nur fl exibel<br />
bleiben!“ tp<br />
DK 1/06<br />
Mehr dazu: Kennziffer 276<br />
Tropfsteinhöhle<br />
Um für den Export bestimmte<br />
Großrohre auf dem Seeweg gegen<br />
Flugrost zu schützen, werden sie mit<br />
einer Wachshaut überzogen. Das dazu<br />
über Düsen fein vernebelte Wachs schlägt<br />
sich aber nicht nur auf den Rohren nieder,<br />
sondern auch auf Wänden, Decke und<br />
Boden der Beschichtungskammer. Die<br />
gleicht dann mit der Zeit einer Tropfsteinhöhle<br />
und wächst immer weiter<br />
zu. Deshalb müssen die Ablagerungen<br />
ein- bis zweimal im Jahr entfernt werden.<br />
Früher war das eine zeitraubende<br />
Knochenarbeit mit Hammer, Schäleisen<br />
und Flachmeißel, die noch dazu an produktionsfreien<br />
Tagen (Wochenenden)<br />
absolviert werden musste.<br />
Also suchte man eine Lösung, um<br />
diese ungeliebten Reinigungsarbeiten<br />
zu erleichtern und zu beschleunigen. Da<br />
das Konservierungswachs lösemittelhaltig<br />
ist und somit Explosionsgefahr in<br />
der Kammer droht, schieden Elektrowerkzeuge<br />
aus. Darum<br />
versuchte man es<br />
mit einem pneumatischen<br />
Meißelhammer<br />
der Bauart RRC 34<br />
und Breitmeißel – mit<br />
Erfolg: Die zäh-harten<br />
Ablagerungen lassen<br />
sich damit leicht in<br />
großen Platten bzw.<br />
Streifen abschälen.<br />
Das spart Zeit. Mit<br />
dem Meißelhammer,<br />
der 45mal in der Sekunde mit 5,5 Joule<br />
zuschlägt, sind die Reinigungsarbeiten<br />
in der Hälfte der früher benötigten Zeit<br />
absolviert. Das freut auch die Werker,<br />
deren Rücken und Knie nicht mehr so<br />
lange durch die die gebückte Arbeitshaltung<br />
strapaziert werden.<br />
Nachdem sich der RRC 34 mit seinem<br />
extra großen Handgriff, der sich<br />
auch mit Schutzhandschuhen gut bedienen<br />
läßt, fürs Grobe bewährt hatte,<br />
wurde noch ein zweiter stabförmiger<br />
Meißelhammer für fi ligranere Arbeiten<br />
angeschafft. Mit diesem RRC 13 (Schlagenergie<br />
1,4 Joule, Schlagfrequenz 73<br />
Hz), der eigentlich als Schlackenhammer<br />
gedacht ist, schält man das erhärtete<br />
Wachs vom den Düsen der Beschichtungsanlage<br />
hw<br />
Mehr dazu: Kennziffer 277<br />
19<br />
Fotos (2): HW