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Portrait im„Platzhirsch“ Regionalmagazin Mai 2010

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„Wasserspiele“ am<br />

Markusplatz in Venedig.<br />

ter“ Part unseres Trips herausstellen sollte. Erst ging es mit dem<br />

Zug nach Luleå (Schweden) und mit dem Bus weiter nach<br />

Haparanda, Ankunft um 1.00 Uhr und zu Fuß über die Grenze<br />

nach Tornio (Finnland). Nach Irrwegen zum falschen Bahnhof<br />

und retour (acht Kilometer nächtlicher Fußmarsch) fuhr der früheste<br />

Bus um 5.25 Uhr nach Kemi; von dort ging es schlussendlich<br />

mit dem Zug nach Rovaniemi. Wir verbrachten zwei Nächte<br />

bei Michaelas Freund und entspannten in der Haussauna, bei<br />

einer internationalen Studentenparty und köstlichem Buffetessen<br />

um nur Euro 2,45! Danach beschlossen wir, noch einen<br />

gemütlichen Tag in einem der unzähligen Nationalparks zu verbringen,<br />

doch stattdessen steckten wir in Utajärvi und Kontiomäki<br />

- zwei abgeschnittenen Kleindörfern - fest. Daher ging es<br />

mit dem Nachtzug weiter nach Helsinki! Nach drei Kirchenbesichtigungen,<br />

gestärkt durch finnischen Rentiersalat und einer<br />

berauschenden Nacht auf dem Überfahrts- beziehungsweise<br />

Kreuzfahrtschiff, kamen wir in Stockholm an. Müde, über<br />

Umwege (mal wieder ohne Reservierung) und nach schnell<br />

überwundener Depression, fuhren wir weiter nach Malmö, um<br />

den Nachtexpresszug nach Berlin zu schaffen und von dort aus<br />

nach Prag zu reisen.<br />

„Wasserspiele“ am Markusplatz<br />

In der tschechischen Hauptstadt angekommen, wurden wir von<br />

Michaelas Schwägerin herzlich empfangen! Geduscht und mit<br />

einem hervorragenden, kostengünstigen Essen gestärkt, ging's<br />

auf nach Katowice oder doch Krakau? Ausgestiegen sind wir<br />

jedenfalls morgens in Warschau! Über Krakau fuhren wir weiter<br />

nach Auschwitz. Die Besichtigung der KZs Auschwitz<br />

und Birkenau wird mir immer in Erinnerung bleiben -<br />

beeindruckend, erschreckend und berührend zugleich! Retour<br />

ging's nach Krakau und auf nach Budapest! Wie sollte es anders<br />

sein, bei DEN effizienten und immer pünktlichen polnischen<br />

Zügen, erwachten wir in Breclav (Tschechische Republik),<br />

62/63 platzhirsch<br />

Winter: auf der Strecke von<br />

Narvik nach Luleå.<br />

Auf den Spuren der Formel 1-Fahrer<br />

am Hafen von Valencia.<br />

Nyhavn - die belebteste Restaurantmeile<br />

in Kopenhagen.<br />

Impressionen entlang der<br />

Fjorde Norwegens.<br />

Ein übermütiger Tag<br />

in Stockholm.<br />

Leben und schlafen<br />

im Zug.<br />

nahe der österreichischen Grenze. Kurzentschlossen fuhren<br />

Michaela und ich, über Wien nach Graz zu einem Freund. Nach<br />

über einem halben Jahr wieder in der Heimat! Mit dem Nachtzug<br />

ging's weiter nach Florenz - also Italien statt Ungarn.<br />

Warum nicht? Florenz bot einen interessanten Spaziergang bei<br />

Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen. Dennoch<br />

stand bald fest, dass wir auch hier nicht lange bleiben würden.<br />

Schon nachmittags saßen wir im Zug in Richtung Assisi. Eine<br />

spontane Entscheidung ließ uns bei der nächsten Haltestelle -<br />

Passignano sul Trasimeno - aussteigen, um im Gras am Seeufer<br />

zu entspannen. Erholt setzten wir die Fahrt nach Assisi fort. In<br />

der Dämmerung angekommen, lag Assisi erleuchtet auf einem<br />

Berg vor uns. Ein besinnlicher Anblick am Allerheiligen-Tag.<br />

Wir schleppten uns mit den Rucksäcken hoch und fanden sofort<br />

ein schönes Hotel. Abends genossen wir die mystische Stimmung<br />

und stellten uns auf drei verbleibende Tage einer unbeschreiblichen<br />

Reise und den damit verbundenen Abschied ein.<br />

Wir verbrachten noch eine Nacht in Venedig: Regenfälle, Überschwemmungen<br />

und Plastiksackerl-Stiefel waren nötig, um am<br />

Markusplatz durchs Wasser zu waten. Danach ging's ab in die<br />

Heimat! Die letzte Nacht sortierten wir - zurück beim Freund in<br />

Graz - über 800 Fotos und verarbeiteten die 23 abwechslungsund<br />

erlebnisreichen, emotionsvollen, prägenden und einmaligen<br />

Tage, von denen wir die Nächte, bis auf einige wenige, allesamt<br />

im Zug verbrachten. Mit etwas Wehmut, aber<br />

viel Vorfreude auf zu Hause, trennten sich Michaelas<br />

und meine Wege schließlich am 4. November.<br />

Für meine Freundin ging es nach Prievidza (Slowakei),<br />

für mich nach Fusch. Wohin wird wohl die<br />

nächste Reise gehen? �<br />

Text und Fotos: Carina Griessner (21) aus Fusch<br />

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