Schlussbericht des 13. UVP-Workshops - Kanton Solothurn

AUE BE, AfU SO: UVP-Workshop 2013 Schlussbericht Seite 5 von 60
Abb. 2: 1. Dimension: Längspassierbarkeit
mittels Fischaufstiegshilfen
Abb. 3: 2. Dimension: Quervernetzung
Kleinräumige Wanderungen erfolgen oft quer zur Fliessrichtung, beispielsweise mit dem
Ziel, strömungsarme Uferbereiche aufzusuchen. Die Querdimension geht folglich einher
mit der Verzahnung zwischen Wasser und Land. Eine grosse Breitenvariabilität ist denn
auch eines der wichtigsten Merkmale natürlicher Fliessgewässer. Eine kaum zu unterschätzende
Rolle spielt dabei die Uferbestockung. Holz ist der beste natürliche Strukturgeber
– als in der Uferböschung wurzelnder Baum mit über das Wasser ausladenden Ästen
oder als angeschwemmtes Totholz. Die Ausprägung der Uferhabitate ist insbesondere
für die Fischlarven von grosser Bedeutung. Finden sie nach dem Schlüpfen keine strömungsarmen
Zonen entlang der Ufer, werden sie verdriftet.
In der Vertikaldimension ist der Grenzbereich zwischen dem Wasserkörper und der Sohle
von grosser fischökologischer Bedeutung. Natürliche Fliessgewässer zeichnen sich durch
eine hohe Tiefenvariabilität aus. Flach auslaufende Kiesbänke bieten Laichhabitat aber
auch einen breiten Strömungsgradienten, in den sich die Jungfische gemäss ihren Bedürfnissen
einnischen können. Die adulten Fische findet man oft in den strömungsarmen,
tiefen Kolke oder aber im durchströmten Talweg, der als Niederwasserrinne die Wanderungen
zwischen den verschiedenen Habitaten auch bei tiefem Wasserstand gewährleistet.
Abb. 4: 3. Dimension: Vertikalvernetzung,
Tiefenvariabilität – Sohlenstruktur
Abb. 5: Zeitdimension:
Abfluss- Feststoffdynamik;
Die Zeitdimension umfasst die im Fliessgewässer ablaufenden Veränderungen. In erster
Linie sind dies die Abflussdynamik, aber auch der Transport von Geschiebe und Holz sowie
die Entwicklung der Wassertemperatur.