01.11.2012 Aufrufe

Teilhabeplan - Landkreis Biberach

Teilhabeplan - Landkreis Biberach

Teilhabeplan - Landkreis Biberach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

II.2 Kinder und Jugendliche 39<br />

Die Werkstatt in Laupheim des Heggbacher Werkstattverbundes stellt als Maßnahmeträger<br />

den „Jobcoach“ und nutzt ihre Werkstatt für Qualifizierungsangebote, wenn in Zwischenphasen<br />

kein Praktikumsplatz zur Verfügung steht. Der Berufsschulunterricht findet<br />

in den Berufsschulen statt. Die Teilnahme an KoBV ist auf maximal 18 Monate begrenzt.<br />

Die Teilnehmer durchlaufen in dieser Zeit in der Regel mehrere Praktika. Diese finden<br />

zum Beispiel in Gärtnereien, Baufirmen, im Einzelhandel, in landwirtschaftlichen Betrieben,<br />

kommunalen Bauhöfen oder sozialen Einrichtungen statt. KoBV übernimmt derzeit<br />

als besondere Form der innerbetrieblichen Qualifizierung für Schulabgänger mit einer<br />

geistigen und wesentlichen Lernbehinderung auch die im Rahmen der Einführung der<br />

Unterstützten Beschäftigung vorgesehene betriebliche Qualifizierung für diese Zielgruppe.<br />

Aktuell (Stand 29.06.2010) werden seit dem Projektstart im September 2009 sieben Personen<br />

im KoBV betreut. Insgesamt erhielten seit dem Projektstart 17 Menschen mit Behinderung<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> eine Qualifizierung im Rahmen von KoBV. Bei<br />

den Teilnehmern handelt es sich überwiegend um Menschen mit geistiger Behinderung,<br />

vereinzelt sind Förderschüler darunter. Die Teilnehmer der KoBV besuchen an 2 Tagen<br />

die Schule und verbringen die übrigen 3 Tage der Woche in Praktika auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />

Bindeglied zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung sind die „Jobcoachs“.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> wird der „Jobcoach“ von den Heggbacher Werkstätten<br />

gestellt, der als Maßnahmeträger in Kooperation mit dem IFD und der Schule agiert.<br />

Berufswegekonferenzen<br />

Berufswegekonferenzen an den Sonderschulen stellen sicher, dass für die Schüler frühzeitig<br />

eine individuelle Berufswegeplanung erfolgt, die die persönlichen Ressourcen und<br />

Lebensziele berücksichtigt. „Ziel der Berufswegekonferenz ist die verbindliche Planung,<br />

Umsetzung und Auswertung aller im Einzelfall erforderlichen Schritte, um den individuell<br />

„richtigen“ Weg für den jeweiligen Schüler zur beruflichen Bildung, Vorbereitung und Platzierung<br />

zu finden. Mit den Schülerinnen und den Eltern wird daran gearbeitet, dass das<br />

Ziel der beruflichen Teilhabe in jedem Fall erreicht wird - gleich ob es in der Werkstatt, in<br />

einem Integrationsprojekt oder am allgemeinen Arbeitsmarkt realisiert wird. Es geht also<br />

nicht um den besseren oder schlechteren Weg, sondern um den individuell geeigneten.<br />

Bei vielen Schülern weiß man erst, welche berufliche Perspektiven es gibt, wenn ausführliche<br />

praktische Erprobungen durchgeführt wurden. 42<br />

Einberufen wird die Konferenz von der jeweiligen Schule in Kooperation mit dem Integrationsfachdienst.<br />

Die Schule erfasst zuvor mit Unterstützung des Integrationsfachdienstes<br />

die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, um die es in der Berufswegekonferenz<br />

geht, durch eine Kompetenzanalyse nach einheitlichen Kriterien. Die Berufswegeplanung<br />

soll möglichst frühzeitig mit dem Eintritt in die Berufsschulphase erfolgen. In der Regel<br />

nehmen an der Konferenz neben der einladenden Schule die betroffenen Schüler und<br />

deren Eltern, der Integrationsfachdienst, ein Berufsberater der Agentur für Arbeit, der<br />

<strong>Landkreis</strong> als Träger der Eingliederungshilfe sowie ein Vertreter der Werkstatt beziehungsweise<br />

sonstiger spezieller beruflicher Qualifizierungsmaßnahmen (zum Beispiel<br />

KoBV) teil.<br />

Im letzten Schuljahr fanden bereits an allen Sonderschulen für Geistigbehinderte und<br />

Körperbehinderte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> in der Berufsschulstufe Berufswegekonferenzen<br />

unter Beteiligung der Eltern, Lehrer, des Integrationsfachdienstes, der Agentur für Arbeit,<br />

des Kreissozialamts, Behinderten- und Altenhilfe und der Werkstätten statt. Ziel ist eine<br />

frühzeitige individuelle Berufswegeplanung und die Abstimmung erforderlicher Einzelmaßnahmen.<br />

42 Vgl.: KVJS (Hg.) 2008, Handlungsempfehlungen im Rahmen der Gemeinsamen Grundlagen zur Förderung<br />

von Übergängen wesentlich behinderter Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, KVJS-Service<br />

Behindertenhilfe, Anlage 2, S. 47.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!