atp edition Einsatz robotergeführter Patientenliegen (Vorschau)
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satz. Jede der etwa 30 Stationen innerhalb der Vormontagelinie<br />
bekam eine eigene Risikobeurteilung gemäß<br />
Europäischer Maschinenrichtlinie, die die Sicherheitstechnik<br />
entsprechend komplex macht. „Kein Problem“,<br />
sagt Maurer, „denn die neuen Geräte sind genau für<br />
solche Aufgabenstellungen entwickelt worden.“ Einer<br />
der Vorteile des Geräts ist seine Breite von 22,5 mm, da<br />
in Vormontagelinien meist nur wenig Bauraum für die<br />
Elektrotechnik zur Verfügung steht. Kompakter ist das<br />
Advanced-Grundgerät Mini mit 17,5 mm Baubreite.<br />
RÜCKWANDBUS ERLEICHTERT SIGNALERWEITERUNGEN<br />
Ein sich selbst aufbauender Rückwandbus vereinfacht<br />
Signalerweiterungen. Erweiterungsmodule müssen<br />
nicht zusätzlich verdrahtet werden: Die Geräte werden<br />
nicht direkt auf der Hutschiene montiert, sondern auf<br />
den dazu gehörigen Träger gesteckt.<br />
Als weitere Verbesserung zu der bisher eingesetzten<br />
Lösung sehen die Experten auch die hohe Flexibilität des<br />
Sirius-3SK1-Geräts. Zum Beispiel mussten bisher eigene<br />
Lösungen eingesetzt werden, wenn es um die Überwachung<br />
der Schutztürkontakte ging. Denn das Sicherheitsschaltgerät<br />
für den Not-Aus-Taster war nicht in der Lage,<br />
Türkontakte mit Schließer-Öffner-Funktion zu überwachen.<br />
Das gleiche Problem bestand beim <strong>Einsatz</strong> von Reed-<br />
Kontakten. „Mit der neuen Lösung können wir sämtliche<br />
Türkontaktschalter, die wir hier standardmäßig einsetzen,<br />
mit einem einzigen Gerätetyp absichern“, sagt Müller.<br />
AN VIELEN STELLEN ZEIT SPAREN<br />
Die Betriebstechnik-Mitarbeiter brauchen außerdem weniger<br />
Zeit, wenn sie ein Gerät austauschen. Etwa 20 Prozent<br />
schneller gehe ein Wechsel, so die Einschätzung.<br />
Mehr Zeit werde bei der Elektrokonstruktion gespart.<br />
Der Grund dafür liegt in der Unterstützung durch die Firma<br />
Siemens, die viele der notwendigen Informationen wie<br />
Maße, CAD-Zeichnungen, Dokumentation und weitere im<br />
Daten-Workflow bereitstellt. Maurer sagt: „Seit wir unsere<br />
Elektrokonstruktion auf Eplan P8 umgestellt haben, lassen<br />
sich gewisse Arbeiten erheblich komfortabler erledigen.“<br />
Dazu gehört das Einlesen der so genannten EDZ(Eplan<br />
Data Zip)-Dateien, die Siemens für seine Geräte zur Verfügung<br />
stellt. Diese können über eigene Makros auf<br />
Knopfdruck in das System eingepflegt werden. Obwohl<br />
es Elektrokonstrukteure gewohnt sind, bei wiederkehrenden<br />
Bauteilen entsprechende Makros selbst zu<br />
schreiben, sieht Maurer jedoch einen Zeitvorteil von<br />
zirka 30 Prozent bei Verwendung der Siemens-Makros.<br />
Gegenüber der manuellen Suche aller benötigen Unterlagen<br />
beziehungsweise Zeichnungen und Informationen<br />
erkennt er bei der Verwendung der EDZ-Makros<br />
eine Zeitersparnis von rund 80 Prozent pro Gerät.<br />
GESAMTLÖSUNG FÜR JE ZWEI STATIONEN<br />
Der grundsätzliche Aufbau der Sicherheitstechnik in<br />
der neuen Vormontageanlage sieht vor, dass drei Si-<br />
cherheitsschaltgeräte jeweils zwei gleichartigen Stationen,<br />
die zur Minimierung der Zykluszeit notwendig<br />
sind, zugeordnet sind. Die Geräte befinden sich in<br />
einem Schaltkasten, der zu den beiden Stationen gehört.<br />
Ein Grundgerät überwacht die Schutztüren der<br />
beiden Stationen, jeweils ein weiteres Grundgerät überwacht<br />
die Not-Aus-Funktion in einer Station. Ideal ist<br />
deshalb aus Sicht der beiden Automatisierungsspezialisten<br />
die Möglichkeit der flexiblen Anpassung der<br />
Grundgeräte an die vorhandenen Aufgabenstellungen.<br />
Sie besitzen vier Dip-Schalter, welche die individuelle<br />
Zuordnung innerhalb der Sicherheitskette ermöglichen.<br />
Schalter eins ist bei der Anlage so eingestellt, dass<br />
nach dem Schließen der Schutztür ein automatischer<br />
Wiederanlauf erfolgt. Mit Dip-Schalter zwei lässt sich<br />
die Querschlusserkennung aktivieren, die bei der Anlage<br />
eingestellt ist. Mit der dritten Auswahlmöglichkeit<br />
wird definiert, ob zwei Sensoren einkanalig überwacht<br />
werden, oder ein Sensor zweikanalig, wie es bei der Vormontageanlage<br />
der Fall ist. Auch hier erweist sich das<br />
3SK1 als innovatives Gerät mit Rationalisierungspotenzial.<br />
Denn bei der bisherigen Lösung mit Sicherheitsschaltgeräten<br />
hätte man von zweikanalig auf einkanalig<br />
zusätzliche Hardwarebrücken verdrahten müssen.<br />
Und der vierte Dip-Schalter gibt dem Anlagenbetreiber<br />
die Freiheit, nach einem Stopp mit oder ohne Anlauftestung<br />
weiterzuarbeiten. Diese Option wird bei Continental<br />
dafür genutzt, um nach einer Stromabschaltung den<br />
Not-Aus-Taster auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen.<br />
Erst wenn dieser gedrückt worden ist, gibt das Sicherheitsschaltgerät<br />
den Zyklus wieder frei.<br />
Es ist wahrscheinlich, dass die Vormontagelinie<br />
Nachahmer bekommt. „Oft konstruieren wir eine Montagelinie,<br />
die dann mehrfach vervielfältigt wird und in<br />
anderen Produktionswerken weltweit zum <strong>Einsatz</strong><br />
kommt“, sagen Müller und Maurer.<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. RALPH SCHADE ist<br />
Senior Projektmanager Branchenvertrieb<br />
Auto mobil im Bereich<br />
Industry Auto mation bei Siemens<br />
in Frankfurt.<br />
Siemens AG,<br />
Rödelheimer Landstr. 5-9,<br />
D-60478 Frankfurt am Main,<br />
Tel. +49 (0) 69 797 27 99,<br />
E-Mail: ralph.schade@siemens.com<br />
<strong>atp</strong> <strong>edition</strong><br />
7-8 / 2014<br />
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