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HAUPTBEITRAG | AUTOMATION 2014<br />
1.3 Auflösen der Vermaschung<br />
Der beschriebene Trend hin zu verteilten, intelligenten<br />
Komponenten bringt Vor und Nachteile: Während des<br />
Lebenszyklus eines Automatisierungssystems greifen<br />
verschiedene Tools als Clients auf die Daten und<br />
Funktionen der verteilten Server in Geräten oder Subsystemen<br />
zu, zum Beispiel um diese zu konfigurieren.<br />
Bei einer zentralen Integrationsplattform wird dieser<br />
Zugriff zentral erbracht und auch zentral überwacht.<br />
In einem Szenario mit mehreren dezentralen Integrationsplattformen<br />
müssen Verbindungen zwischen<br />
Clients und Servern (manuell) geplant und eingerichtet<br />
werden. Darüber hinaus greifen Clients in der Regel<br />
nicht nur auf ein einzelnes Gerät zu, sondern auf eine<br />
Reihe von Geräten. Als Folge muss ein solcher Client<br />
mehrere Server (Integrationsplattformen) kennen. Jede<br />
dieser ClientServerVerbindungen muss zudem unter<br />
ITSecurityGesichtspunkten aufgebaut, verwaltet und<br />
überwacht werden. Das Planen und Einstellen verbindungsspezifischer<br />
SecurityRichtlinien wiederum<br />
bedeutet einen enormen Aufwand.<br />
Es ist also eine Architektur notwendig, in der eine Aggregationskomponente<br />
die Illusion einer zentralen Integrationsplattform<br />
bietet. Dadurch bleiben die Vorteile<br />
eines zentralen Zugangspunktes erhalten und die Komplexität<br />
mehrerer ClientServerVerbindungen wird reduziert.<br />
Die Aggregationskomponente kann zudem als Security<br />
Supervisor agieren, der die Verbindungen aus Security<br />
Perspektive verwaltet und überwacht. Die Aggregationskomponente<br />
greift auf unterlagerte verteilte Integrationsplattformen<br />
auf Geräte oder Subsystemebene zu und aggregiert<br />
deren Struktur und Instanzdaten, siehe Bild 3.<br />
2. GENERELLE ANFORDERUNGEN AN AGGREGATION<br />
Integrationsplattformen stellen Typ und Strukturinformation,<br />
Instanzdaten und Verhaltensdaten zur Verfügung,<br />
siehe Abschnitt 1.1. Wenn Integrationsplattformen<br />
aggregiert werden, dann muss diese Information konsolidiert<br />
werden. Beispielsweise können semantisch<br />
gleiche Typen in zwei verteilten Integrationsplattformen<br />
enthalten sein. Wenn diese Integrationsplattformen aggregiert<br />
werden, dann müssen diese beiden semantisch<br />
gleichen Typen im Informationsmodell des Aggregationsservers<br />
zu einem einzigen Typ konsolidiert werden.<br />
Gleiches gilt für Objekte: Ein Informationsmodell repräsentiert<br />
einen Teil des Automatisierungssystems. Zwei<br />
Informationsmodelle können überlappende Teile des<br />
Automatisierungssystems abbilden. Daraus folgt, dass<br />
Objekte in beiden Informationsmodellen enthalten sind,<br />
die in einem aggregierten Informationsmodell zu einem<br />
Objekt zusammengelegt werden müssen. Damit sind die<br />
folgenden Anforderungen zu erfüllen:<br />
Auflösen und Zusammenführen von Typen: Typen in verschiedenen<br />
Integrationsplattformen, die semantisch gleiche<br />
Typen repräsentieren, müssen aufgelöst und im Aggregationsserver<br />
zu einem Typ zusammengeführt werden.<br />
Auflösen und Zusammenführen von Objekten: Objekte,<br />
die in unterschiedlichen Integrationsplattformen<br />
definiert und die Instanzen semantisch gleichartiger<br />
Typen sind, müssen aufgelöst und im Aggregationsserver<br />
zu Instanzen des konsolidierten Typs werden.<br />
Zusammenführen von Strukturinformation: Referenzen<br />
zwischen Objekten müssen aufgelöst und im<br />
Aggregationsserver zusammengeführt werden.<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Consumer<br />
(Client)<br />
Central Integration<br />
Platform (Server)<br />
Dev. Dev. Dev. GW Subsyst.<br />
Dev. Dev. Dev. GW Subsyst.<br />
Dev. Dev. Dev. Dev. Dev. Dev.<br />
Dev. Dev. Dev. Dev. Dev. Dev.<br />
BILD 1: Zentrale Integrationsplattform<br />
BILD 2: Resultierende Vermaschung<br />
44<br />
<strong>atp</strong> <strong>edition</strong><br />
7-8 / 2014