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2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

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wärtig in Gestalt neuer Informationstechnologien auf ein nur<br />

scheinbar fremdes Gelände vor. So gesehen ist die oft proklamierte<br />

»neue Bildungskrise« alles andere als neu. Das Herankommen der<br />

modernen Informationstechnik verstärkt lediglich das im Keim bereits<br />

vor knapp zwei Jahrh<strong>und</strong>erten angelegte Problem, den<br />

Widerspruch nämlich von instrumentell-technischer auf der einen<br />

<strong>und</strong> humaner Bildung auf der anderen Seite.<br />

Eine rückblickende Betrachtung des Unterrichts in Mathematik<br />

<strong>und</strong> Naturwissenschaft (Seite 39 ff.) läßt erkennen, daß vieles, was<br />

anläßlich des Einzugs der <strong>Computer</strong> in die Schulen heute diskutiert<br />

<strong>wir</strong>d, gedanklich schon seit über h<strong>und</strong>ert Jahren präsent ist:<br />

Formale Logik <strong>und</strong> Mengenlehre gingen der elektronischen Datenverarbeitung<br />

um Jahrzehnte voraus; der Unterricht in Informatik<br />

setzt lediglich fort, was in ihnen schon konzeptuell angelegt<br />

war. Gleichzeitig <strong>wir</strong>d sichtbar, daß die bildungspolitische Diskussion<br />

im Umkreis der mathematischen Logik seit langem mit im<br />

Gr<strong>und</strong>e ähnlichen Argumenten geführt <strong>wir</strong>d - lediglich die Bezeichnungen<br />

haben sich geändert; <strong>und</strong> mit der elektronischen Datenverarbeitung<br />

(EDV) tritt ein noch nie dagewesener Druck der<br />

Wirtschaft auf die Institution <strong>Bildungswesen</strong> hinzu.<br />

<strong>2.</strong>ur Entwicklung des Informatikunterrichts<br />

Für interessierte Leser folgt unter Ziffer <strong>2.</strong>3. eine ausführliche Bestandsaufnahme<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> Organisation des Lehrfachs<br />

Informatik in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (Seite 47 ff.). Im<br />

Bereich des allgemeinbildenden Schulwesens setzte die Diskussion<br />

um ein Lehrfach Informatik Anfang der siebziger Jahre ein: Die<br />

Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland beschloß 1972, Datenverarbeitung (Informatik)<br />

als Gr<strong>und</strong>kurs in der reformierten Oberstufe zuzulassen. Im<br />

Dezember 1984 verabschiedete die Kultusministerkonferenz ein<br />

Rahmenkonzept für die informationstechnische Bildung in Schule<br />

<strong>und</strong> Ausbildung. Seit etwa zwei Jahren gibt es Bestrebungen, ein<br />

»F<strong>und</strong>amentum informationstechnische Gr<strong>und</strong>bildung« für alle<br />

Schüler zu entwickeln. Im Herbst 1984 veröffentlichte die Gesellschaft<br />

für Informatik den Entwurf einer Rahmenempfehlung für

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