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2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

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technisch vermittelten Alternativen dazu sind jedoch unzureichend.<br />

Die Schule hat die moderne Informationstechnik als Bildungsinhalt<br />

bisher nur in völlig ungenügender Weise wahrgenommen. Erschwerend<br />

kommt hinzu, daß auch die künftige Finanzierung des<br />

öffentlichen <strong>Bildungswesen</strong>s ungeklärt ist.<br />

Und vor allem: Im Gebrauch der Produkte moderner Informationstechnik<br />

verändert sich der Mensch auf vielfältige Weise. Weder<br />

das Erziehungswesen noch die Gesellschaft nimmt gegenwärtig<br />

diese Einflüsse gebührend wahr.<br />

Der zweite Teil dieses Abschnitts geht von den Fragen nach dem<br />

Verhältnis von Mensch <strong>und</strong> Maschine <strong>und</strong> nach dem umfassenden<br />

Erklärungsanspruch der mechanistischen Wissenschaft aus. Die<br />

Vertreter einer wissenschaftlichen Weltanschauung, die sich dem<br />

Messen, Wägen <strong>und</strong> Formalisieren gewidmet hat, sind argumentativ<br />

im Vorteil: Was sie messen können, läßt sich exakt angeben <strong>und</strong> unter<br />

den gleichen Bedingungen jederzeit bestätigen. Die moderne<br />

Naturwissenschaft zeigt uns nur zu eindrücklich, was alles »geht«,<br />

<strong>und</strong> die Produkte der modernen Technik sind augenfälliges Zeichen<br />

der Mächtigkeit des ihr zugr<strong>und</strong>e liegenden Konzepts.<br />

Anderseits verdient ein Phänomen gebührende Beachtung: daß<br />

sich auch heute noch viele Menschen gegen die Auffassung wehren,<br />

der Mensch sei bloß eine komplexe Maschine. Wie sonst wären<br />

die zahlreichen Sekten, spiritistischen Zirkel, das Interesse für<br />

außersinnliche Phänomene erklärbar, die gerade heute mächtig in<br />

Erscheinung treten?<br />

Nach einer Standortbestimmung zu diesem Thema folgt die<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche These: Erziehung soll sich in erster Linie am Menschen,<br />

nicht an der Technik orientieren.<br />

Die Schule darf sich nicht dem Diktat vorgeblicher <strong>wir</strong>tschaftlicher<br />

Erfordernisse beugen. Gewiß soll.sie Qualifikationen für die<br />

Welt, wie sie ist, erzeugen. Das aber nur dann, wenn sie zugleich<br />

Bildung für eine Welt vermittelt, wie sie sein sollte.<br />

Wir brauchen keine Lernmaschinen nach Skinner <strong>und</strong> keine<br />

<strong>Computer</strong> auf zwei Beinen. Sie könnten mit den neuen Denkmaschinen<br />

doch nicht konkurrieren. Überall dort, <strong>wo</strong> in genau angebbaren<br />

Bereichen der Mensch in Wettstreit zur Maschine tritt,<br />

triumphiert sein eigenes Werk.<br />

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