05.08.2014 Aufrufe

2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sehen den beiden Supermächten ist damit aus der Welt geschaffen,<br />

aber die Menschen sind unter der Herrschaft der <strong>Computer</strong> zu<br />

einem Leben in wahrer Leibeigenschaft verurteilt.<br />

1968 drehte Stanley Kubrick den inzwischen weltberühmten<br />

Film »2001- Odysee im Weltraum«. Der Supercomputer HAL<br />

(benannt nach einer Verschiebung der Buchstabenfolge von IBM)<br />

versucht darin, die an Bord des Raumschiffs befindlichen Menschen<br />

auf einer Reise von der Erde zum Jupiter umzubringen, damit<br />

sie ihm keinen Schaden zufügen können. Seit dem Erscheinen<br />

des Films <strong>wir</strong>d die Möglichkeit, daß <strong>Computer</strong> die Macht übernehmen,<br />

halb im Scherz das HAL-Problem genannt.<br />

Heute vermischen sich Reste mystischen Gedankenguts, anthropomorphistische<br />

Assoziationen <strong>und</strong> der Traum von der Vitalisierung<br />

der Maschine mit ernst gemeinten Ideen der Robotik.<br />

Aus historischer Sicht <strong>wir</strong>d jedenfalls das Bedürfnis des Publikums<br />

nach sensationslüsternen Reportagen über Roboter, die sehen,<br />

hören <strong>und</strong> fühlen können, nur zu verständlich. Der Gedanke,<br />

daß Roboter als »lebendig« erachtet werden könnten, <strong>wir</strong>d aber<br />

auch ernsthaft er<strong>wo</strong>gen. Sehen <strong>wir</strong> uns dazu die Ausführungen<br />

von Geoff Simons vom National Computing Center in Manchester<br />

an, die unter dem Titel »Sind <strong>Computer</strong> lebendig?« 1983 in deutscher<br />

Sprache erschienen sind. Seine gr<strong>und</strong>legende Aussage gleich<br />

vorweg: »Die Argumente gegen <strong>Computer</strong>leben werden so lange<br />

wiederholt werden, bis sie durch die Ereignisse überholt sein werden.<br />

Seit Jahrh<strong>und</strong>erten stellt sich der Mensch <strong>Computer</strong>leben vor.<br />

Namhafte Schriftsteller, Künstler, Philosophen <strong>und</strong> die Schöpfer<br />

von Mythen haben sich in ihren Werken damit befaßt. Heute jedoch<br />

sind <strong>wir</strong> Zeugen der beginnenden Ver<strong>wir</strong>klichung dieses<br />

jahrh<strong>und</strong>ertealten Traums« (Lit. 159).<br />

Simons beginnt zuerst die traditionellen Definitionen vom Leben<br />

auf biochemischer Gr<strong>und</strong>lage darzustellen. Im Mittelpunkt<br />

dieser Definition steht die Fähigkeit zur Reproduktion; über den<br />

Charakter dieser Reproduktion <strong>wir</strong>d jedoch nichts oder nur wenig<br />

ausgesagt. Manche Forscher entschieden sich dafür, alles als lebendig<br />

anzusehen, was ein selbst reproduzierendes Molekularsystem<br />

enthält wie beispielsweise die Nukleinsäuren.<br />

Diese sind jedoch im wesentlichen Träger von Information. Damit<br />

ist der Übergang gef<strong>und</strong>en von der vorwiegend biochemischen<br />

225

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!