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2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

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halte mindestens ebenso wichtig wie für Gymnasien <strong>und</strong> Realschulen.<br />

Auch hier muß klargestellt sein, daß viele Inhalte <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

erst im Lauf der beruflichen Weiterbildung er<strong>wo</strong>rben werden<br />

können. Wenn dies gewährleistet ist, kann sich die Gr<strong>und</strong>bildung<br />

auf das nötige F<strong>und</strong>ament beschränken, das einem geringeren<br />

Wandel unterliegt, als es den Anschein hat.<br />

Schließlich gehen die Zielvorstellungen über den Bereich der<br />

herkömmlichen Schule hinaus: Erziehung soll das Bewußtsein <strong>und</strong><br />

die Betroffenheit vermitteln, daß die beste Vorbereitung für das<br />

Leben in der Zukunft Bereitschaft <strong>und</strong> Fähigkeit zu lebenslangem<br />

Lernen ist. Lernen in der Schule bedeutet nicht, mit dem Abschlußzeugnis<br />

die Eintrittskarte für das Berufsleben zu erwerben, sondern<br />

muß die Voraussetzung liefern, auf Veränderungen in der<br />

Zukunft aktiv <strong>und</strong> flexibel reagieren zu können. Das Prinzip des<br />

lebenslangen Lernens muß Realität werden.<br />

Antizipation <strong>und</strong> Partizipation sind tragende Säulen im Lernen<br />

für das Informationszeitalter. Das umfassende Recht auf Bildung<br />

muß ver<strong>wir</strong>klicht werden. Dies setzt neue Prioritäten bei der Frage<br />

der Finanzierung des <strong>Bildungswesen</strong>s voraus.<br />

Lernen setzt schließlich einen Sinnbezug voraus. Die Erziehung<br />

für das Informationszeitalter ist deshalb untrennbar mit den<br />

gr<strong>und</strong>legenden Werten <strong>und</strong> Zielen des Menschen in der künftigen<br />

Gesellschaft verknüpft. Ein neues, innovatives Lernen muß deshalb<br />

die Fähigkeit des Individuums fördern, neue Sinnbezüge zu finden<br />

<strong>und</strong> aufzunehmen.<br />

Zusammenfassend: Wir dürfen uns nicht begnügen, mit dem<br />

Schlachtruf nach mehr Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft jede<br />

Schule mit ein paar <strong>Computer</strong>n auszurüsten, Programmiersprachen<br />

einzupauken, die bald ohnehin niemand mehr braucht, <strong>und</strong><br />

den Lehrern in Schnellkursen Informatik anzudienen — <strong>wir</strong> dürfen<br />

nicht eine katastrophal minderwertige Lernsoftware kritiklos auf<br />

unsere Kinder loslassen.<br />

Wir brauchen nicht <strong>Computer</strong> auf zwei Beinen, sondern für das<br />

Informationszeitalter umfassend gebildete Menschen, die fähig<br />

<strong>und</strong> willens sind, ihr Leben lang zu lernen: nicht logisch-abstrakt<br />

gedrillte Denkkrüppel, nicht ich-leere Schattenmenschen, keine<br />

Homuter; vielmehr Wesen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut, mit Hirn, Hand<br />

<strong>und</strong> Herz, die mit allen Sinnen lernen <strong>und</strong> nach Sinn streben.<br />

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