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2. Computer und Bildungswesen - wo stehen wir ... - stefan m. gergely

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putertechnik auf Mensch <strong>und</strong> Gesellschaft zu unterrichten, nur<br />

scheinbar eingeschränkt.<br />

Gegen dieses Bildungsziel können mehrere Einwände geltend<br />

gemacht werden. Zunächst einmal muß bezweifelt werden, daß es<br />

Aufgabe des allgemeinbildenden Schulwesens ist, Kenntnisse in<br />

der Nutzung von Maschinen zu vermitteln, noch dazu von solchen,<br />

die bereits heute im Berufsleben kaum mehr anzutreffen sind<br />

<strong>und</strong> schon in Kürze durch Vertreter einer neuen Generation abgelöst<br />

werden, für deren anwendungsbezogenen Gebrauch andere -<br />

jedenfalls fast gar keine traditionell-informatischen - Kenntnisse<br />

erforderlich sein werden (siehe Seite 105).<br />

Ich behaupte nicht, daß die Einführung in die <strong>Computer</strong>technik<br />

auf dem Niveau von Heimcomputern <strong>und</strong> BASIC in jeder Hinsicht<br />

völlig nutzlos ist. Sie kann zumindest einen ersten Einblick in manche<br />

Eigenheiten der neuen Technik vermitteln. Nicht zutreffend<br />

ist jedoch der weit verbreitete Glaube, derartige Kenntnisse seien<br />

eine effiziente Vorbereitung für das Berufsleben im Informationszeitalter.<br />

Das Schlag<strong>wo</strong>rt vom <strong>Computer</strong>führerschein als einer »vierten<br />

Kulturtechnik« sollte in diesem Zusammenhang auch als <strong>wo</strong>hlüberlegter<br />

Schachzug der <strong>Computer</strong>anbieter gesehen werden.<br />

Ihnen geht es dabei in erster Linie um die Akzeptanz der neuen<br />

Technik. Denn nur wenn diese gewährleistet ist, sind auf lange<br />

Sicht steigende Verkaufserfolge gesichert. Man will deshalb das<br />

Nutzen-Können des <strong>Computer</strong>s auf der gleichen Stufe wie die<br />

Fertigkeiten im Lesen, Schreiben <strong>und</strong> Rechnen sehen. Tatsächlich<br />

ist aber das im <strong>Computer</strong> kristallisierte Denken lediglich die konkrete<br />

Ausgestaltung der formalen Logik <strong>und</strong> die Anwendung der<br />

dabei zweckmäßigen Methoden auf den Umgang mit Daten <strong>und</strong><br />

Programmen. Wo dabei die vierte Kulturtechnik zu sehen ist,<br />

bleibt unerfindlich. Neu sind dagegen zahlreiche berufsorientierte<br />

Anwendungen, die sich aus der gewaltigen Datenverarbeitungsleistung<br />

des <strong>Computer</strong>s ergeben, sowie die damit verb<strong>und</strong>enen Aus<strong>wir</strong>kungen<br />

auf Mensch <strong>und</strong> Gesellschaft. Mit anderen Worten:<br />

Nicht die <strong>Computer</strong>technik an sich ist revolutionär, sondern vielmehr<br />

das, was sie be<strong>wir</strong>kt. Um aber die in der Tat umwälzenden<br />

Folgen der <strong>Computer</strong>technik auf alle Bereiche des menschlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Lebens begreifen zu können, ist es sehr <strong>wo</strong>hl erfor-<br />

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