SPÖ-Häupl verweigert Opposition in Wien ihre Rechte!
Bürgermeister Michael Häupl lehnt FPÖ-Krauss als Stadtschulratsvize ab – HC Strache droht mit Klage.
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Neue Freie Zeitung EU<br />
11. September 2014 7<br />
Vilimsky: „Nur die FPÖ ist EU-kritisch geblieben!“<br />
Hatten EU-kritische Töne noch die Europawahl im Mai dom<strong>in</strong>iert, so haben sie alle im Europaparlament vertretenen Parteien - mit Ausnahme der<br />
FPÖ - schon wieder vergessen. So zum<strong>in</strong>dest präsentierten sich die von ihnen nom<strong>in</strong>ierten Diskutanten diesen Montag im „Haus der Europäischen<br />
Union“ <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>, wo über die Themen der aktuell gestarteten Sitzungsperiode des Europaparlaments diskutiert wurde. Die versprochene Bürgernähe<br />
war nur mehr <strong>in</strong> den Wortmeldungen des FPÖ-Delegationsleiters Harald Vilimsky herauszuhören. Die Europaabgeordneten von ÖVP, <strong>SPÖ</strong>, Grünen<br />
und den NEOS haben sich <strong>in</strong> Sachen Europa bereits wieder auf <strong>ihre</strong> Parteil<strong>in</strong>ie zurückgezogen: „Europa“ vor Staats- und Bürger<strong>in</strong>teressen.<br />
Vier Monate nach der Wahl zum<br />
Europaparlament im Mai dieses<br />
Jahres und gerade rechtzeitig zum<br />
Sitzungsbeg<strong>in</strong>n des neugewählten<br />
Europaparlaments lud der „Euro -<br />
pa Club <strong>Wien</strong>“ diesen Montag zur<br />
Diskussion mit dem Titel „Neustart<br />
im Europäischen Parlament -<br />
Woh<strong>in</strong> geht die Reise?“<br />
Von den angekündigten „DelegationsleiterInnen“<br />
der österreichischen<br />
Parteien im Europäischen<br />
Parlament erschienen nur<br />
Harald Vilimsky von der FPÖ und<br />
Ulrike Lunacek von den Grünen.<br />
Für die ÖVP stellte sich EU-Abgeordneter<br />
He<strong>in</strong>z Becker dem Publikum,<br />
von der <strong>SPÖ</strong> die EU-Abgeordnete<br />
Kar<strong>in</strong> Kadenbach und<br />
von den NEOS erschien deren<br />
Europasprecher im Nationalrat,<br />
Ra<strong>in</strong>er Hable. Vor vollem Haus<br />
diskutierten die fünf unter Lei -<br />
tung des ATV-Moderators Mart<strong>in</strong><br />
Thür über die personelle Zusam -<br />
mensetzung der EU-Institutionen,<br />
über das Freihandelsabkommen<br />
TTIP und auf „Intervention“ des<br />
Publikums auch über die Situation<br />
<strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e.<br />
Nur FPÖ bleibt EU-kritisch<br />
FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky: Die e<strong>in</strong>zige EU-kritische Stimme im „Haus der EU“.<br />
Was vor der Wahl versprochen<br />
wurde, schien an diesem Montag<br />
schon wieder passé. Als e<strong>in</strong>ziger<br />
hatte sich FPÖ-Delegationsleiter<br />
Vilimsky die versprochene „EUkritische<br />
Stimme“ bewahrt. Wäh -<br />
rend die Kollegen über die Chan -<br />
cen des österreichischen EU-<br />
Kommissarkandidaten Johannes<br />
Hahn spekulierten, die Grüne Lunacek<br />
monierte, dass Österreich<br />
ke<strong>in</strong>e Quotenfrau nom<strong>in</strong>iert hat -<br />
te, g<strong>in</strong>g Vilimsky auf das aktuell<br />
brennende Thema e<strong>in</strong>. Während<br />
Europas Staaten nach Geld für ih -<br />
re Budgets suchten, hätten die Eurokraten<br />
sich <strong>ihre</strong> Steuerbegünstigungen<br />
über die Wirtschaftskrise<br />
h<strong>in</strong>weggerettet. Außerdem forderte<br />
er e<strong>in</strong>e Halbierung der<br />
Kommission und die Reduktion<br />
der Abgeordnetenzahl des Europaparlaments<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Dem Freihandelsabkommen<br />
TTIP mit den USA, das der Europasprecher<br />
der NEOS als „Chan -<br />
ce für die europäische Wirtschaft“<br />
bezeichnete, begegnete Vilimsky<br />
mit den Augen des Konsumenten:<br />
„Die e<strong>in</strong>zigen Profiteure dieses<br />
Abkommens werden die großen<br />
US-Konzerne se<strong>in</strong>, die die hart erkämpften<br />
europäischen Standards<br />
auch bei der Lebensmittelqualität<br />
e<strong>in</strong>fach ausschalten werden.“<br />
Die Frage, was der „totalitär<br />
und antieuropäisch regierende“<br />
ungarische Premierm<strong>in</strong>ister Or -<br />
bán <strong>in</strong> der EU zu suchen habe,<br />
wies Vilimsky an den ÖVP-Vertreter<br />
Becker weiter, denn Orbáns<br />
Partei sei schließlich Mitglied der<br />
Europäischen Volkspartei. Er verteidigte<br />
aber Orbáns EU-kritische<br />
Politik mit dem H<strong>in</strong>weis, dass<br />
dieser ja von der Bevölkerung gewählt<br />
worden sei, um die Interessen<br />
Ungarns gegenüber Brüssel<br />
zu vertreten - und nicht umgekehrt.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
er<strong>in</strong>nerte er daran, dass ja auch die<br />
Europaabgeordneten die Interessen<br />
<strong>ihre</strong>r Wähler und damit<br />
<strong>ihre</strong>s Landes vertreten sollten.<br />
Wofür er prompt Widerspruch<br />
vom Podium erhielt, das die „europäische<br />
Idee“ <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
rückte. Die grüne EU-Abgeordnete<br />
Lunacek sprach sich<br />
sogar für die Abschaffung von nationalen<br />
Wahllisten aus und<br />
wünschte sich stattdessen „echte<br />
Europalisten“.<br />
„Schluss mit EU-Zentralismus!“<br />
Ebenso kritisiert wurde Vilimsky<br />
von se<strong>in</strong>en Mitdiskutanten<br />
für se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>treten nach unbed<strong>in</strong>gter<br />
Beibehaltung der Steuerhoheit<br />
<strong>in</strong> den Mitgliedstaaten.<br />
Dazu erneuerte er die FPÖ-Forderung<br />
nach der Rückführung von<br />
Kompetenzen aus Brüssel an die<br />
Länder: „Das EU-Wahlergebnis<br />
hat gezeigt, dass die Bürger diese<br />
Zentralisierung der Macht <strong>in</strong><br />
Brüssel nicht mehr wollen. Kom -<br />
men wir dem Wählerwillen nach!“<br />
Ebenso heftige Kritik erntete<br />
der FPÖ-Europaabgeordnete für<br />
se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung zum Ukra<strong>in</strong>e-Konflikt<br />
und dem damit verknüpften<br />
H<strong>in</strong>weis auf die österreichische<br />
Neutralität. So schätzte Vilimsky,<br />
der viele Jahre lang Obmann der<br />
ukra<strong>in</strong>isch-österreichischen parlamentarischen<br />
Freundschaftsgruppe<br />
war, die derzeitigen Sanktionen<br />
als falschen Weg e<strong>in</strong>, da dadurch<br />
die Eskalation <strong>in</strong> diesem<br />
Konflikt vorangetrieben werde.<br />
Die Sanktionen gegen Russland<br />
und <strong>in</strong>sbesondere das NATO-Manöver<br />
im Schwarzen Meer seien<br />
unangebracht, betonte Vilimsky,<br />
und würden den Konflikt nur verschärfen<br />
sowie diplomatische Lösungsversuche<br />
verh<strong>in</strong>dern.<br />
Andreas Rutt<strong>in</strong>ger<br />
Mehr dazu:<br />
www.fpoe-tv.at