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SPANIEN<br />
von Don Quijote<br />
Landschaft der Mancha. Auf unserem<br />
Stahlross namens Rosinante wollen wir<br />
einige der Orte besuchen, an denen<br />
Cervantes Don Quijote seine legendären<br />
Abenteuer bestehen lässt. Und dann sehen<br />
wir sie mit eigenen Augen: elf Windmühlen<br />
und die historische Burg auf dem Calderico<br />
vor den Toren von Consuegra. Von der<br />
Kuppe des Hügels aus beobachten wir, wie<br />
sich die Mancha in allen Himmelsrichtungen<br />
bis zum Horizont erstreckt. Wir lassen uns<br />
von der wilden Schönheit dieser<br />
hinreißenden Landschaft bezaubern.<br />
Unter strahlend blauem Himmel<br />
folgen wir den Straßen der Mancha<br />
und passieren nicht enden wollende<br />
Weingärten. Es sind die größten der Welt.<br />
Wir erreichen El Toboso, einen Ort mit<br />
weiß getünchten Häusern, der sich seinen<br />
typischen La-Mancha-Charme bewahrt hat.<br />
Als wir durch die Gassen schlendern,<br />
begegnen wir Zitaten aus Cervantes Don<br />
Quijote, die uns ein wenig melancholisch<br />
stimmen. Das Cervantes-Zentrum selbst<br />
ist zu Rosamarías größtem Bedauern leider<br />
an diesem Tag geschlossen. Dabei konnte<br />
sie das Pergament förmlich riechen, denn<br />
hier sind sage und schreibe 300 Ausgaben<br />
des El Ingenioso Hidalgo Don Quijote de la<br />
Mancha archiviert.<br />
Weiter geht es nach Campo de Criptana,<br />
den angeblich schönsten Ort der gesamten<br />
Mancha – wir können dies nur bestätigen.<br />
In der Literatur wird Criptana gepriesen für<br />
seine weiß und blau getünchten Häuser und<br />
die steilen Gässchen hoch zur Sierra de la<br />
Paz, auf der 10 Windmühlen stehen, die<br />
zum Teil 500 Jahre alt sind. Von hier oben<br />
aus haben wir einen fantastischen Blick über<br />
die Mancha. Cervantes-Kenner meinen, die<br />
berühmte Schlacht mit den Windmühlen<br />
habe an diesem Ort stattgefunden, der<br />
damals seine Blütezeit erlebte und an dem<br />
seinerzeit fast 40 Windmühlen standen.<br />
Durch ein Meer aus Olivenbäumen<br />
kehren wir nach Sonseca zurück. Über die<br />
Straße wacht die Festung Mora. Ihre Ruinen<br />
zeugen vom einstigen Glanz der Anlage.<br />
Ein Stück weiter genehmigen wir uns ein<br />
kühles Bier in einem höchst prächtigen,<br />
ergebenen und altehrwürdigen Ort namens<br />
Orgaz, wo unsere Reise zu Ende geht.<br />
Hinter uns liegt ein farbenfroher<br />
Landstrich, dessen Luft nach Wein, Öl und<br />
Orangenblüten duftet. Dörfer voller<br />
Geschichte und Geschichten; Landschaften,<br />
in denen man Don Quijotes Spuren zu sehen<br />
meint. Ein Abenteuer, das wir von Herzen<br />
empfehlen. Doch um ihn selbst zu zitieren:<br />
„Es liegt alles im Auge des Betrachters.“ ■<br />
HOG TALES TM Frühling 2009 57