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Exzerpt-final

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Insbesondere aufgrund der Gewichtslimitierungen wurden parallel die militärisch‐technischen Komponenten<br />

mehrfach stark verändert. Die ursprünglich vorgesehene 50mm‐Bordmaschinenkanone,<br />

die eine Wirkung auch gegen stärkeren Panzerfeind erlauben sollte, wurde gegen die heute verwendete<br />

30mm‐Kanone ausgetauscht; die dadurch entstehende Fähigkeitslücke soll durch das 2008 beauftragte<br />

Panzerabwehrraketensystem MELLS geschlossen werden. Das System MELLS wird voraussichtlich<br />

nicht vor 2018 eingerüstet werden können.<br />

Anstatt die Zielvorstellungen der nun gewonnenen Erkenntnisse anzupassen und zumindest den<br />

Zeithorizont neu zu kalkulieren, fiel dementgegen 2007 die Entscheidung zur Serienbeschaffung.<br />

Obwohl mit den bis dahin gelieferten fünf Serienfahrzeugen kein <strong>final</strong>er Entwicklungsstand erreicht<br />

werden konnte, entschloss sich der Auftraggeber, nun in Serie fertigen zu lassen. Die weitere Entwicklung<br />

und Erprobung einzelner Systemkomponenten wurde auf die ersten Chargen der – sogenannten<br />

– Serienfertigung verlagert. Entwicklung und Serienfertigung überlappen sich demzufolge.<br />

Die Gründe für die mehrfache Phasenverkürzung und ‐überlappung sind in den uns vorliegenden<br />

Dokumenten nicht niedergelegt. Die planerische Absicht des Auftraggebers, die beiden Größen Zeit<br />

und Kosten gleichermaßen gering halten zu können und gleichzeitig ein Maximum an technischer<br />

Innovation zu erreichen, ist gleichwohl als zentrale Ursache der enormen Lieferverzögerung zu betrachten.<br />

Projektexterne Vorgaben sind in den uns vorliegenden Dokumenten nicht ausdrücklich<br />

niedergelegt, jedoch nicht auszuschließen.<br />

Vorgesehen ist nun, die vollständige Einsatzreife und den Zulauf aller SPz PUMA bis 2020 zu erreichen.<br />

Der Beginn der Nutzung im Deutschen Heer – mit noch nicht vollständiger Einsatzreife, insbesondere<br />

ohne die Waffenanlage MELLS – ist für November 2014 geplant. Dem stehen gegenwärtig<br />

noch die mangelnde Einsatzreife bezüglich der Führungsfähigkeit und der Integration in den<br />

Führungsverbund „System Panzergrenadier“ sowie der Sichtmittel (Integration von Farbsichtdisplays)<br />

entgegen. Sollte dieser Termin eingehalten werden, beliefe sich der Zeitraum von der Projektierung<br />

bis zum Beginn der Nutzungsphase auf 12 Jahre, mithin eine Zeitverzögerung von sechs Jahren<br />

gegenüber der ursprünglichen Planung, d.h. eine zeitliche Verdoppelung.<br />

Kostenentwicklung<br />

Die Stückkosten für den SPz PUMA steigen bereits aufgrund der signifikanten Stückzahlreduzierung<br />

erheblich, etwa durch Umlegung der Entwicklungskosten. Der Preis wird zusätzlich von drei Kriterien<br />

beeinflusst: Anwendung der vertraglich vereinbartenen Preisgleitformel, Erhöhung der Umsatzsteuer<br />

2007 und Einbeziehung von sogenannten Zusatzleistungen, insbesondere von zusätzlichen<br />

Waffenanlagen wie MELLS.<br />

Für eine Gesamtbetrachtung der mit der verzögerten Einführung des SPz PUMA verbundenen Kosten<br />

sind weitere Kosten – teilweise zulasten anderer Haushaltstitel – zu berücksichtigen; insbesondere<br />

die Kosten für den Parallelbetrieb des SPz MARDER, der voraussichtlich noch genutzt werden wird,<br />

bis alle SPz PUMA ihre volle Einsatzreife erreicht haben werden. Zu diesen Kosten kann aufgrund der<br />

uns zur Verfügung stehenden Daten an dieser Stelle keine Aussage getroffen werden.<br />

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