Exzerpt-final
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UH TIGER in einer fortgeschrittenen Vorserienkonfiguration (sogenannter Production Baseline 002)<br />
an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert. Sie entsprachen fertigungstechnisch noch nicht der<br />
endgültigen Konfiguration, verfügten aber bereits über Fähigkeiten weitestgehend nach dem vereinbarten<br />
Serienstand. Erste vertragsgemäße Serienhubschrauber UH TIGER wurden ab 2010 mit ca.<br />
sechsjähriger Verspätung und in geringen Stückzahlen ausgeliefert. Vor dem Hintergrund der vom<br />
damaligen Bundesminister der Verteidigung am 4. Oktober 2011 festgelegten künftigen Obergrenzen<br />
der strukturbestimmenden Hauptwaffensysteme und anzupassenden Teilstreitkräfte wurde der Beschaffungsbedarf<br />
erneut bewertet. Im März 2013 einigten sich das BMVg und der Auftragnehmer mit<br />
dem „German Deal“ dem Grunde nach auf eine Stückzahlreduzierung von 80 auf 68 UH TIGER. Weiterhin<br />
ist vorgesehen, dass der Auftragnehmer 11 UH TIGER zurückkauft. Darüber hinaus verkauft der<br />
Auftragnehmer Ersatzteile aus der Fertigung für die letzten zehn nicht mehr zu fertigenden UH TIGER<br />
sowie Ausrüstungsteile für zwei mangelhaft gefertigte Hubschrauber an den Bund. Ein diesbezüglicher<br />
Änderungsvertrag ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Bis September 2014 wurden 35 UH TIGER an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert. Zur Anpassung<br />
an die herausfordernden Einsatzbedingungen in Afghanistan (z. B. Staubentwicklung, Bedrohungslage)<br />
wurden 12 UH TIGER auf eine speziell dafür ausgelegte Version – „Afghanistan Stabilisation<br />
German Army Rapid Deployment“‐Full (ASGARD‐F) aufgerüstet.<br />
Kostenentwicklung<br />
Der Kostenplan wurde von politischen Ereignissen beeinflusst. Das hat mehrfach zur Anpassung der<br />
Stückzahlen sowie zu Planungsänderungen geführt – nicht zuletzt aufgrund der Umsteuerung des<br />
Projekts vom Panzerabwehrhubschrauber zum UH TIGER. Die ursprünglich eingeplanten Haushaltsmittel<br />
waren für 212 Luftfahrzeuge vorgesehen. Aufgrund der Reduzierung der Stückzahlen auf 80<br />
Luftfahrzeuge konnte in der 1999 ausgewiesenen Planung der Haushaltsmittel für den UH TIGER eine<br />
Reduzierung der Beschaffungskosten um 48 % erreicht werden. Die Stückkosten sind hingegen aufgrund<br />
der relativ höheren Entwicklungs‐ und Produktionskosten je Hubschrauber gestiegen. In den<br />
Folgejahren erhöhte sich der Finanzbedarf aufgrund von zusätzlichem Ausrüstungsbedarf und Preiseskalation.<br />
Probleme und Risiken<br />
Folgende wesentliche Probleme und Risiken konnten in der dreiwöchigen Analyse identifiziert werden:<br />
Leistung:<br />
• Risiko der Versorgung mit Ersatzteilen für den UH TIGER wegen langer Lieferzeiten bzw. verzögerter<br />
Beschaffung sowie noch zu ermittelnder Beschaffungspreise;<br />
• Risiko einer nicht mehr dem Stand der Technik entsprechenden Bewaffnung wegen zwischenzeitlich<br />
fortgeschrittener Weiterentwicklung;<br />
• Risiko einer mangelnden Produktreife des Waffensystems UH TIGER wegen eingetretener<br />
Verzögerungen in der Fertigung, verzögerter Abnahme und ausstehender Nachbesserungsmaßnahmen<br />
sowie nicht abgeschlossener Entwicklungsschritte.<br />
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