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Projektentwicklung<br />

In den frühen 1990er Jahren wurde das Ziel formuliert, ein europäisches Militärtransportflugzeug zu<br />

bauen. Aus Kosten‐, Kapazitäts‐ und Spezialisierungsgründen wurde das Vorhaben als multinationales<br />

Projekt geplant. Mit der Vereinbarung vom Mai 2003 haben die Staaten Belgien, Frankreich, Spanien,<br />

Luxemburg, Deutschland, Großbritannien und die Türkei ihre Kooperation bei dem in einer einzigen<br />

Phase durchzuführenden Programm zur Entwicklung und Fertigung des A400M festgeschrieben.<br />

Das Beschaffungsprogramm für den A400M wurde nach dem sogenannten „Commercial Approach“<br />

ausgerichtet. Der „Commercial Approach“ ist ein Konzept, das sich an den zivilen Beschaffungsprozess<br />

in der Luftfahrtindustrie anlehnt. Seine wesentlichen Elemente sind die Zusammenfassung von<br />

Entwicklung, Erlangung der Serienreife und Produktion inklusive der zugehörigen Unterstützungsleistungen<br />

für den Start der Nutzungsphase in einem einzigen Beschaffungsvorgang und einem einzigen<br />

Vertrag. Weitere Merkmale sind, einen Festpreis für das Endprodukt zu vereinbaren und die technische<br />

Einbindung des Auftraggebers in die Entwicklung zu minimieren. Zudem ist der größtmögliche<br />

Rückgriff auf zivile Komponenten vorgesehen; militärische Komponenten werden erst darauf aufbauend<br />

ergänzt. Der „Commercial Approach“ wurde bereits zu Beginn des Vorhabens zwischen den Teilnehmernationen<br />

festgelegt. Diese haben sich in der Managementorganisation „Organisation Conjointe<br />

de Cooperation en matiere d'Armement“ (OCCAR) zusammengeschlossen.<br />

Der ursprüngliche Beschaffungsvertrag wurde bisher durch 87 wesentliche Vertragsänderungen ergänzt.<br />

Diese betrafen vor allem die Reduzierung des Leistungsumfangs sowie die Veränderung finanzieller<br />

und terminlicher Rahmendaten.<br />

Die Auslieferung des ersten A400M an Deutschland wurde wegen eines zwei Jahre dauernden Programmstillstands<br />

vom September 2010 auf den November 2014 verschoben. Der Programmstillstand<br />

hatte zwei wesentliche Gründe: Zum einen haben sich die Teilnehmernationen nicht auf einheitliche<br />

Anforderungen einigen können, zum anderen verringerten sich die Ressourcen für die Auftragsbearbeitung<br />

beim Auftragnehmer durch den parallelen Anstieg ziviler Luftfahrzeugprogramme.<br />

Um das Programm voranzutreiben, verzichtete Deutschland auf die obligatorische Forderung, dass<br />

alle deutschen A400M bei Auslieferung der vereinbarten Zielbefähigung entsprechen. Um dennoch<br />

mit dem Ausbildungsbetrieb beginnen zu können, wurde dem Auftragnehmer zugestanden, parallel<br />

zum Ausbildungsbetrieb die bereits ausgelieferten A400M nachzurüsten.<br />

Kostenentwicklung<br />

Nach der „Abschließenden funktionalen Forderung“ waren für die Lieferung von 60 A400M Kosten in<br />

Höhe von ca. 8 Mrd. EUR vorgesehen. Trotz der Reduzierung der Liefermenge auf 53 A400M werden<br />

sich die Kosten für das Rüstungsprojekt prognostisch um rund 15 % erhöhen. Ursächlich für die Kostensteigerung<br />

sind die Erhöhung der Umsatzsteuer im Jahr 2007 sowie die Indexierung des Preises.<br />

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