Exzerpt-final
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Mit einer derartigen Struktur der Nutzung eines zentralen Datenpools können redundante Berichtsformate<br />
und Doppelarbeiten bzw. Mehrfachbefassungen beseitigt werden. Das neue, ergänzende<br />
Berichtswesen unterstützt die Effektivität der zukünftigen Eskalations‐ und Risikomanagementprozesse.<br />
Der Verzicht auf Insellösungen erlaubt den lückenlosen Rückgriff auf die Projekthistorie und<br />
das gemeinsame Verständnis über definierte Entwicklungen zu ausgewählten Stichtagen und Zeiträumen.<br />
Aus dem zentralen Datenpool wird zudem der PSB erstellt, der vom Projektleiter zu verantworten ist.<br />
Der PSB wird auf einem direkten Berichtsweg mit Kommentierungsmöglichkeiten für Abteilungsleiter<br />
in ausgewählten Rüstungsvorhaben halbjährlich dem Lenkungskreis Leitung vorgelegt. Dieser Weg ist<br />
für rund 100 Projekte der Kategorien A und B, ausgewählte Betreiberlösungen wie HERKULES sowie<br />
für Projekte mit einer herausgehobenen Risikoaffinität eine sinnvolle Ergänzung zur Geschäftsordnung.<br />
Ob der PSB im Lenkungskreis Leitung behandelt wird, obliegt dem Beauftragten für die strategische<br />
Steuerung nationaler und internationaler Rüstungsaktivitäten. Er übt eine Filterfunktion aus<br />
und beurteilt, ob die beschriebenen Risiken die entsprechende Relevanz entlang mehrerer Dimensionen<br />
(Kosten, Leistung, Bündnisfähigkeit, Reputation etc.) haben. In diesen und in den Fällen wesentlicher<br />
Sachstandsänderungen gegenüber der letzten Berichterstattung tagt der neu einzurichtende<br />
Lenkungskreis Leitung unter Vorsitz der Staatssekretärin.<br />
Der Lenkungskreis Leitung tagt bedarfsgerecht mehrmals im Jahr, um die PSB zu analysieren. Nach<br />
den Sitzungen identifiziert der Lenkungskreis die parlamentsrelevanten Projekte bzw. Informationen,<br />
welche dem Parlament in Form einer UdP zugänglich gemacht werden können. Die UdP ist die Antwort<br />
auf das Angebot, die Informationslage des VtgA und des HHA über den jeweiligen Sachstand bei<br />
der Entwicklung und Beschaffung von Gerät und Material zu verbessern. Die Unterrichtung könnte in<br />
den Monaten März (nach Fertigstellung der FBA und vor der Haushaltsanmeldung durch das BMF)<br />
und September (in zeitlicher Nähe zu den Berichterstattergesprächen) erfolgen.<br />
Hinsichtlich der Inhalte der UdP wird das Ziel verfolgt, gegenüber dem Parlament die maximale rechtlich<br />
mögliche Transparenz herzustellen. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und unbeschadet der<br />
parlamentarischen Obliegenheit, selbst seinem Informationsanspruch zu entsprechen, informiert das<br />
BMVg den Deutschen Bundestag umfassend über die laufenden Vorhaben und Projekte. Die grundsätzliche<br />
Gewaltentrennung in exekutive Regierungsarbeit und nachgelagerte parlamentarische Kontrolle<br />
bleibt unberührt. Seine verfassungsrechtlichen Grenzen findet diese Informationspraxis daher<br />
insbesondere durch die Wahrung des Kernbereichs exekutiver Eigenverantwortung (z. B. Vorabinformationen<br />
von Teilnehmernationen bei internationalen Projekten) und des Schutzes der Grundrechte<br />
Dritter (z. B. Geschäftsgeheimnisse, Kalkulationsgrundlagen), ferner fordert die Wahrung von<br />
staatlichen Sicherheitsinteressen ggf. die Anwendung von Geheimschutzmaßnahmen.<br />
14. Vertrauensbildende Kultur<br />
Istzustand<br />
Die strategischen Grundlagen der Bundeswehr sind noch nicht vollständig integriert, hinreichend<br />
stabil und umfassend kommuniziert. Die hieraus resultierenden Vertrauenseinbußen hinsichtlich der<br />
Führungskultur äußern sich zum einen in der übereilten Aufgabe eigener Überzeugungen in der Annahme,<br />
dass die übergeordneten Ebenen selbst wohl begründete, prozesskonforme Entscheidungen<br />
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